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Bayer rechnet nach starkem Wachstum für 2023 mit weniger Schwung

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Von: Robert Wallenhauer

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Bayer AG CEO Werner Baumann: Nach Klagen gegen Monsanto geht der Manager nach einem guten Jahr 2022 in Ruhestand.
Bayer-Chef Werner Baumann: Nach Klagen gegen Monsanto geht der Manager nach einem guten Jahr 2022 in Ruhestand. © picture alliance/dpa

Die Bayer AG blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2022 zurück. Doch für 2023 wird der Konzern vorsichtiger.

Leverkusen - Preissteigerungen und eine hohe Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln haben Bayer im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinnanstieg beschert. Der Chemie- und Pharmakonzern verbuchte 2022 einen Nettogewinn von 4,15 Milliarden Euro, nach 1,0 Milliarden Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr, wie er am Dienstag mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich um 8,7 Prozent auf 50,7 Milliarden Euro.

Der scheidende Bayer-Chef Werner Baumann sprach von einem „trotz der widrigen Rahmenbedingungen für Bayer sehr erfolgreichen Jahr“. Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat werde eine Dividende in Höhe von 2,40 Euro vorgeschlagen - 20 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bayer mit starkem Jahr im Agrar-Geschäft

Angetrieben wurde die Entwicklung vor allem durch einen „Rekordumsatz“ im Agrargeschäft, wie Bayer ausführte. In diesem Bereich betrug der Anstieg beim Umsatz 15,6 Prozent auf knapp 25,2 Milliarden Euro. Am deutlichsten legte laut Bayer das Geschäft mit Unkrautbekämpfungsmitteln zu, ausgelöst durch „Preissteigerungen aufgrund von Versorgungsengpässen für glyphosathaltige Produkte im Markt“.

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten stieg um 1,1 Prozent auf knapp 19,3 Milliarden Euro. Die Sparte kämpft unter anderem mit auslaufenden Patenten. Die Verkäufe mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten stiegen um 8,4 Prozent auf rund 6,1 Milliarden Euro.

Investoren zeigten sich enttäuscht. Bis zum Dienstagnachmittag gab die Aktie um 3,3 Prozent auf 57,06 Euro nach.

Prognose: Bayers Umsätze in 2023 sollen gering wachsen

Künftig rechnet das Dax-Unternehmen indes mit rückläufigen Preisen für Herbizide sowie einige Medikamente. Bayer geht daher von einem vergleichsweise geringeren Umsatzwachstum um zwei bis drei Prozent in diesem Geschäftsjahr aus.

Baumann geht demnächst in den Ruhestand und wird im Juni von dem US-Manager Bill Anderson abgelöst. Anderson soll schon im April als Mitglied des Vorstands in das Unternehmen eintreten und dann eng mit Baumann zusammenarbeiten.

Nach Klagen gegen Monsanto: Baumann geht, Anderson kommt

Bayer war zuletzt unter Druck von Investoren geraten, die einen Führungswechsel gefordert hatten. In die Amtszeit von Baumann, der seit 2016 Bayer-Chef ist, fällt die milliardenschwere Übernahme des US-Agrarkonzerns Monsanto, der das glyphosathaltige Mittel Roundup herstellt.

Bayer sah sich in den vergangenen Jahren mit einer Klagewelle konfrontiert, was dem Börsenwert des Unternehmens schwer geschadet hat. Hintergrund ist die Frage, ob das Mittel krebserregend ist oder nicht. (AFP/rowa)

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