Es wurde mit Naturmaterialien gebastelt, Müll in Schubkarren durch einen Parcours gelenkt, nach Schätzen gegraben und Mode aus Chipstüten anprobiert. Richtig dreckig wurden die Kinder am Tisch von Sarah Lehmann vom Jugendzentrum. Aus Ton, Erde und Blumensaat wurden kleine Samenbälle zusammengematscht. Die Kinderaugen leuchteten. So was gab es noch nie in der Gemeinde.
Kreativ und kindergerecht wurden die Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz vermittelt. Während an den meisten Ständen Mitarbeiterinnen von Kita und Jugendzentrum waren, gab es auch solche von Kooperationspartnern. Bei Klimaschutzmanager Hadi Fleger und seiner Frau Sandra mussten Kinder kräftig pusten, um eine Mini-Windkraftanlage in Gang zu setzen, und konnten die Kraft der Sonne auf einem Boot aus Plastikflaschen mit Solarantrieb bestaunen. Blumensamen, gespendet vom Gartencenter Kremer, gab es für alle. Für die Besten gab es Insektenhotels oder Vogelhäuschen.
Am Stand der Verbraucherzentrale wurde es knifflig. Bernhard Oberle und Michael Lücker stellten Fragen und belohnten mit Stofftaschen für Obst- und Gemüse, die die Kinder mit verschiedenen Motiven verzieren konnten. Was zum Beispiel die beste Nahrung für ein Neugeborenes ist, wollte Michael Lücker wissen. Wasser, Flaschennahrung oder Stillen? Oder in welchem Land mehr Frauen als Männer im Parlament sitzen. Da mussten trotz Antwortmöglichkeiten auch die Eltern überlegen.
Ein Kilogramm Bücher für einen Euro gab es am Stand der Katholischen Bücherei zu kaufen. Das ist nachhaltig und eine Chance, bekannter zu werden, fanden Magdalena Busse und Beate Thebrath und hatten für jeden Stöbernden ein passendes Exemplar auf ihrem Tisch. Zum Verweilen standen am Jugendzentrum Sitzgruppen bereit. Bei Getränken, Waffeln und Würstchen, die von Smeka gespendet wurden, konnten die Familien Pause machen. Auch Bürgermeister Jörg Schönenberg besuchte das erste Umweltfest und zeigte sich sichtlich begeistert. „Ganz toll“, sagte er.
Als Höhepunkt des Tages gab es eine Musiktheater-Aufführung. Mit „Motte will Meer“ brachte das Achja-Theater aus Sprockhövel den Kindern das Thema Plastik näher. Motte ist die Tochter eines Fischers, der nur noch Plastikmüll im Netz hat. Wo der herkommt wussten die Kinder: „Böse Menschen schmeißen Plastik ins Meer“, meinte ein Mädchen. Weil Mottes Vater deshalb kaum noch Zeit für sie hat, beschließt sie, das Plastikmonster zu finden, und trifft auf der Suche auf den verrückten Professor Fantastico, der mit seiner WünschDirWas-Maschine alles aus Plastik herstellt. „Plastik ist überall, sogar in euren Unterhosen“, sagte er den Kindern.
Lustig, bunt und mit viel Musik bekamen die Kinder ökologische Werte vermittelt, mussten mitlachen und mitdenken. Gemeinsam überlegten sie mit Motte, was man besser machen kann. Bäumen Wasser geben, wenig Müll produzieren, Dinge reparieren und Müll nicht in die Umwelt werfen, sondern trennen. Das junge Publikum hatte viele Ideen. „Ich hab Kinder getroffen, die wissen, wie man das Meer rettet, voll cool“, sagte Motte. Zufrieden mit dem Tag zeigten sich Kerstin Heim und Ulrike Hesse. Und es schreit nach einer Wiederholung.