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Tiny-Dorf im MK: Mit Rundum-Service und Solaranlage

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Von: Monika Salzmann

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In Riesenschritten entsteht derzeit in Reeswinkel das Tinydorf. In den Hang gebaut, bieten die Häuser einen herrlichen Ausblick in die Umgebung. Dabei sehen sie von Weitem aus, als ob sie schweben.
In Riesenschritten entsteht derzeit in Reeswinkel das Tinydorf. In den Hang gebaut, bieten die Häuser einen herrlichen Ausblick in die Umgebung. Dabei sehen sie von Weitem aus, als ob sie schweben. © Jakob Salzmann

Das Tinydorf, das auf dem Gelände des Seniorenparks Reeswinkel entstehen soll, macht große Fortschritte. Von den acht Häusern für Servicewohnen im eigenen Haus sind bereits fünf weitgehend fertiggestellt. Da sie wegen der Hanglage auf Stelzen stehen, sehen sie von Weitem so aus, als ob sie schweben.

Schalksmühle – Wie Initiator Andreas Mischnick bestätigte, kann die Vermietung der ersten Häuser Mitte des Jahres beginnen. Im Beisein seiner Söhne Steffen und Bastian, von Tischlermeister Eckhard Kukatsch von der Möbelwerkstatt Breckerfeld als ausführendem Partner und den beiden Azubis Clara Goricki und Jana Neumann stellte der Betreiber des Seniorenparks das Tinydorf-Projekt, das mit Riesenschritten Gestalt annimmt, vor.

Die beiden Azubis sind derzeit damit befasst, einen Flyer zu erstellen, der Interessenten Auskunft über das Wohnen im Tinyhaus gibt. „Dorf der Gemeinschaft“ lautet eine erste, noch abzusegnende Idee.

Der Innenausbau beginnt in den nächsten Wochen. Eine Wohnküche, ein barrierefreies Pflegebad und ein Schlafzimmer, das Platz für zwei Pflegebetten bietet, sollen die Häuser erhalten.
Der Innenausbau beginnt in den nächsten Wochen. Eine Wohnküche, ein barrierefreies Pflegebad und ein Schlafzimmer, das Platz für zwei Pflegebetten bietet, sollen die Häuser erhalten. © Jakob Salzmann

Wie Andreas Mischnick erläutert, war die Hanglage der Häuser das größte Problem bei der Umsetzung seiner aus den USA mitgebrachten Idee der Minihäuser. Schweres Gerät durfte mit Rücksicht auf das Wurzelwerk der am Hang stehenden Bäume nicht verwandt werden, auch eine Aufschüttung des Geländes war untersagt.

Die Konstruktion, die Eckhard Kukatsch aufgrund der strengen Auflagen für die Fertighäuser entwickelte, gleicht der Bauweise von Legosteinen. Element für Element, Modul für Modul – wie Legosteine – werden die kleinen roten Häuser, die sich durch eine sehr hohe Energieeffizienz auszeichnen und von ihrer erhöhten Warte einen herrlichen Ausblick in die Umgebung bieten, zusammengesetzt. Die grünen Stelzen, die die Häuser tragen, stehen auf kleinen, runden Punktfundamenten.

Clara Goricki und Jana Neumann, die im Seniorenpark Reeswinkel eine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen durchlaufen, feilen an einem Flyer über das Tinydorf.
Clara Goricki und Jana Neumann, die im Seniorenpark Reeswinkel eine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen durchlaufen, feilen an einem Flyer über das Tinydorf. © Jakob Salzmann

Gefertigt sind die Tinyhäuser aus Holz, dem „Baustoff der Zukunft“, wie Eckhard Kukatsch sagt. Die Zugänge sind barrierefrei. Die Dächer werden begrünt.

Seit Anfang Dezember wurde Woche für Woche eines der Häuser fertiggestellt. „An jedem Adventswochenende war eines fertig“, sagt Andreas Mischnick. Mit der Innenausstattung beginnt das Team von Eckhard Kukatsch, mit dem die Familie Mischnick bereits bei ihrem Erweiterungsbau eng zusammengearbeitet hat, in den nächsten Wochen.

Andreas Mischnick (links) und Eckhard Kukatsch kennen sich schon lange und sind sozial sehr engagiert.
Andreas Mischnick (links) und Eckhard Kukatsch kennen sich schon lange und sind sozial sehr engagiert. © Jakob Salzmann

Auf den 50 qm Wohnfläche, die die kleinen Häuser hilfs- und pflegebedürftigen Ehepaaren oder Alleinstehenden bieten, sollen eine Wohnküche, ein behindertengerechtes Pflegebad, und ein Schlafzimmer, das Platz für zwei Pflegebetten bietet, Platz finden. Die Wandverkleidung innen wird eingehängt. Wärme kommt in den kleinen Häusern, die über die Solaranlage der Einrichtung mit Energie versorgt werden, von oben – ebenso Licht, Radio und Telefon. Entsprechende Elemente mit Infrarotheizung und Leuchten hängen unter der Decke.

„Alles kann über das Handy gesteuert werden“, sagt Eckhard Kukatsch, der in seinem Betrieb in Breckerfeld den Prototyp des Tinyhauses aufgebaut hat und bereits an der Weiterentwicklung 2.0 der Häuser – mehrstöckig – feilt. Diese sollen dann in Serie gehen.

Die von der Decke herabhängenden Elemente beinhalten die Heizung, das Licht, Radio und Telefon.
Die von der Decke herabhängenden Elemente beinhalten die Heizung, das Licht, Radio und Telefon. © Jakob Salzmann

Gedacht sind die kleinen Häuser für Menschen, die Hilfe und Pflege benötigen, jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht in ein Pflegeheim können oder möchten. Bei Bedarf unterstützt der ambulante Pflegedienst des Seniorenparks die Mieter bei der Versorgung. Auf Wunsch kümmert sich das Pflegeheim auch um die Nahrungsversorgung aus der hauseigenen Küche, die Wäsche, die Reinigung und andere Serviceleistungen. Per Touchscreen können sich die Bewohner ihr jeweiliges Lieblingsessen vom „aushängenden“ Speiseplan in ihren Häusern auswählen.

Konkret in die Akquise will Andreas Mischnick ab Ende Februar mit den Häusern gehen. Schon jetzt können sich Ehepaare oder Alleinstehende, die Interesse am Wohnen in einem Tinyhaus haben, jedoch im Seniorenpark im Internet unter der Adresse www.tinydorf-reeswinkel.de melden. Die ersten Interessenten stehen bereits auf einer Warteliste.

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