Musik- und Comedy-Duo wickelt Publikum um den kleinen Finger

Energiegeladen, hochprofessionell, liebenswert und ein wenig verrückt. Mit dem Mix aus Comedy und Musik begeisterte das Duo Carrington-Brown am Freitag die Besucher im Kulturzentrum „8Giebel“.
Schalksmühle – Was für eine Power, was für eine Energie! Hochprofessionell und auf eine liebenswerte Weise ein wenig verrückt wickelte das mehrfach preisgekrönte und mehrsprachige Musik- und Comedy-Duo Carrington-Brown – bestehend aus Rebecca Carrington und Colin Brown – sein staunendes Publikum am Freitag im Kulturzentrum 8Giebel um den kleinen Finger. Mit seinem „Best of 15 Jahre“-Programm war das Musiker-Ehepaar in Schalksmühle zu Gast.
Was sich dahinter verbarg, war an Originalität und Musikalität kaum zu toppen. Musik und Comedy, kombiniert mit britischem Humor? Stimmt – und doch war der Abend viel mehr. Immer mit dabei: Rebeccas Cello namens „Joe“ aus dem 18. Jahrhundert – mal Fiddle, mal Kontrabass, mal Sitar, für jeden Schabernack, jede Musikrichtung zu haben.
Dass sie eine klassische Ausbildung genossen und in ihrer Heimat in führenden Orchestern mitgewirkt hat, konnte Powerfrau Rebecca Carrington, der quirlige, temperamentvolle Part des Duos, dabei nicht verleugnen. Nichtsdestotrotz sorgte auch Ehemann Colin auf seine ruhige, bedächtige Art immer wieder für Überraschungsmomente. Mit Dudelsack im Schottenrock in Deutschland-Farben oder in pinkfarbener wallender afrikanischer Kluft auf der Bühne zu erscheinen, passte zum überbordend hemmungslosen Quatsch, mit dem die beiden Künstler ihr lachendes Publikum überrumpelten.
Mit dem Dudelsack vor der Queen
Apropos Dudelsack: Den spielte Colin Brown – als Dudelsack-Spieler schon vor der Queen im Buckingham Palace und beim Royal Tattoo in Edinburgh aufgetreten – hervorragend. Was nicht hieß, dass nicht auch Gattin Rebecca Dudelsack spielen konnte und sei’s nur mit dem Mund. Was das Duo als Weltenbummler in Sachen Musik auch anfasste, es war großartig und brillant. Da hielt Johann Sebastian Bach als Grundlage für Brit Pop und die Songs der Beatles her. Hape Kerkelings „Hurz!“ mogelte sich in eine Max Raabe-Hommage hinein. Und die Königin der Nacht aus Mozarts „Zauberflöte“, deren immens schwierige Koloraturen für Sängerin Carrington ein Leichtes waren, ging bei der „Opera economico“ mit Tschaikowskys „Schwanensee“ und Puccinis „Nessun dorma!“ (Turandot) einher. Das geht nicht? Und ob!
Aus Bollywood, Amerika, Frankreich, Deutschland, England, von Kreuzfahrten und Influencern bezogen die kreativen Künstler ihre Inspirationen. Wunderschön brachte Colin Brown seine Reibeisenstimme bei den Zugaben zur Geltung, als er auf den Spuren des großen Louis Armstrong wandelte.