Alles ist in diesem Kontext ohnehin eine schwierige Begrifflichkeit. Vorerst würden die Mittel ja ausreichen für all das, was sich die Gemeinde im ersten Jahr vorgenommen hat, im nächsten Jahr sollen dann noch weitere Maßnahmen erfolgen.
Losgehen wird es entsprechend mit der Schadstoffsanierung im Untergeschoss der Halle. Die Schadstoffuntersuchungen, deren Ergebnisse seit dem Herbst vorliegen, haben keine unerwarteten Ergebnisse gebracht. „Schadstoffe muss man da natürlich klassifizieren“, sagt Bechtel, „es gibt die, die nicht gefährlich sind für den Nutzer, die aber trotzdem eine besondere Entsorgung benötigen. Das Holz in den Decken zum Beispiel wegen besonderer Beizen oder Farben.“
Dazu war bereits bekannt, dass im Buntsteinputz ein Asbestanteil vorliegt. Auch dieser ist erst einmal nicht gefährlich – so lange niemand im Buntsteinputz herumbohrt. Bei der Entkernung nun ist aber dies natürlich in besonderer Form zu beachten. Der Umkleidetrakt nämlich steht vor einer Kernsanierung. „Als ich zum ersten Mal in der Halle Löh war, war ich erschreckt über die offenen Lüftungskanäle in den Fluren“, erinnert sich Bechtel. Sie werden nun in den neuen Decken verschwinden.
Komplett neue Toiletten kommen auf die Ebene. Neue Wände, neue Decken, neue Fenster – die alten Oberlichter ließen sich zuletzt zum Teil gar nicht mehr öffnen –, neue Türen. „Eigentlich bleiben nur der Fußboden und die Fliesen in den Duschen, die in neutralem Weiß noch gut erhalten sind“, sagt Bechtel, „grundsätzlich wird alles heller. Es wird energetisch mit LED-Licht nach vorne gehen. All das harmonisch, funktional, zeitgemäß, aber schick!“
Und damit geht es eine Etage nach oben – hin zu den „Peripherieräumen“ der Halle, also jenen Räumen, die bei Handballspielen hinter den Auswechselbänken liegen: der Technik- und Batterieraum, die Lehrer/Schiedsrichter-Umkleiden, die Toiletten. Einen neuen Grundriss für diesen Bereich kündigt Bechtel an. So wird es auf dieser Ebene zum Beispiel keine Toiletten mehr geben. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass entweder die modernen Toiletten im vorderen Bereich der Halle oder die Toiletten im Umkleidetrakt genutzt werden“, sagt Bechtel. Dafür werden andere Bereiche neben der Halle größer. Es wird ein großer Sanitätsraum entstehen – mit einem eigenen Ausgang hin zur Straße Am Schlah.
„Wenn sich dann bei Handballspielen Spieler verletzen, müssen sie im Notfall nicht mehr mit der Trage durch den Zuschauerbereich nach draußen getragen werden. Das ist pietätvoller“, sagt Bechtel. Größer werden auch die Lehrer-/Schiedsrichter-Umkleiden. Mit neuen Duschen. Ein Raum so groß, dass dort auch Besprechungen gut stattfinden können. Auch hier wird alles heller, freundlicher, moderner werden. Mit neuen Türen und Fenstern, neuen Decken und einer neuen Lichtkuppel.
Es sind Verschönerungen für den Sportler, nicht so sehr für den Zuschauer. Die folgen erst im zweiten Abschnitt im Jahr 2023. Dann sollen in der Halle der Prallschutz und die Tribüne erneuert werden. Und es heißt dann auch Abschied zu nehmen vom „Turnschuhgang“. So wurde jener Gang zwischen Sporthalleneingang im Untergeschoss und Schulaula genannt. Selbst bei Regen und Wind bot das Dach des Turnschuhgangs Schutz – und war obendrein auf Hallenebene der ausgewiesene Fluchtweg.
„Dieses Dach wird abgerissen“, sagt Bechtel, „stattdessen wird es dort eine Fluchttreppe geben. Und im direkten Eingangsbereich, wo Schüler auch mal warten müssen, ein kleines Glasdach.“ Aber der Rückzugsort unter dem Dach des langen Ganges, der außerhalb der Schulzeiten bei Regen auch gerne für kleine Partys genutzt worden ist, wird kein Rückzugsort bleiben. Die Partyzeit ist vorbei.
Für die erste Bauphase in diesem Jahr verspricht Ralf Bechtel, dass alles ohne eine Schließung der Halle gelingen soll. Zwei Kabinen im Untergeschoss sollen – möglicherweise mit Ausnahme des kurzen Zeitraums der Schadstoffsanierung – immer zur Verfügung stehen. „Der Schulsport hat dabei oberste Priorität“, sagt Bechtel, „wenn er in Corona-Zeiten erlaubt ist, dann soll er unbedingt auch stattfinden.“
Die Arbeiten, so Bechtel, sollen dabei keineswegs erst in den Sommerferien beginnen, sondern früher. Die sechs Ferienwochen sind ohnehin zu kurz für die gesamte Maßnahme. „Wir müssen allerdings natürlich auch sehen, wie es mit der Verfügbarkeit der Baufirmen aussieht“, sagt Bechtel, „und auch die Gemeinde muss mit ihren Ressourcen haushalten.“ Trotzdem hofft er, dass die Jahre 2022 und 2023 für die Löh-Halle Jahre signifikanter Veränderungen werden. Zum Wohle der Sportler und auch der Zuschauer.