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Neues Ärztehaus im MK: So soll der Verkehr geregelt werden

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Von: Thomas Machatzke

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Schalksmühle Ärztehaus Jahnhalle Parkplatz
So stellt sich Investor Klaus Luig den Parkplatz neben der Jahnhalle für die Zukunft vor. © Architekturbüro 3L

Eine Gemeinde im Wandel: Dort, wo ehemals Generationen von Schülern aufs Leben vorbereitet worden sind, soll schon bald eine größere Senioreneinrichtung und in direkter Nachbarschaft ein Ärztehaus mitsamt einer Apotheke im Erdgeschoss entstehen. Der Bereich Bergstraße/Viktoriastraße erhält, wenn man so will, eine neue Bestimmung, einen neuen Charakter.

Schalksmühle – Dass angesichts bereits jetzt nicht ganz einfacher Verkehrs- und Parksituation die Anwohner nicht begeistert sind, hat Ende des vergangenen Jahres die Bürgerversammlung in der Jahnhalle gezeigt. Mit UWG-Ratsherr Bernd Müller als einem der Chefkritiker. Die Kritiker, sie wünschen sich vor allem das neue Ärztehaus eher zentral im Ort. Doch die Weichen sind grundsätzlich gestellt, Investor Klaus Luig (Menden) hat das Wohnhaus direkt neben der alten Realschule an der Viktoriastraße gekauft – und so dürfte es auch irgendwann abgerissen, neu gebaut und dann seiner neuen Bestimmung als Ärztehaus übergeben werden.

Klaus Nelius, Vorsitzender der tonangebenden UWG-Fraktion im Gemeinderat, hat die Verkehrsproblematik für seine Parteikollegen in einer Präsentation sehr detailliert aufgearbeitet. Nelius betrachtet die Dinge nicht unkritisch, aber nüchtern-zuversichtlich. „Der Wunsch nach einer engeren Kooperation der ansässigen Ärzte in Form eines Ärztehauses ist nicht neu und allen Beteiligten schon lange bekannt“, stellt er fest, „wenn Überlegungen und Untersuchungen nach Standorten im sogenannten Ortskern aus baulichen, eigentumsrechtlichen, städtebaulichen oder finanziellen Gründen nicht zu einem realisierbaren Projekt geführt haben, mag man das zutiefst bedauern, sollte es aber als Realität zur Kenntnis nehmen. Man könnte auch mal anders argumentieren: Eine Großbaustelle an der Bahnhofstraße mit Abriss und Neubau eines größeren Komplexes könnte auch die zarten Pflänzchen der schrittweisen Belebung/Beseitigung von Leerständen schnell wieder eingehen lassen. Wenn schon, muss man mögliche Folgen einer Entscheidung an allen Stellen in die Überlegungen mit einbeziehen.“

Für den Bereich rund um die alte Realschule hat Investor Luig ein Konzept, gerade auch für den Parkraum, vorgelegt. „Das vom Bürgermeister angekündigte Verkehrsgutachten hat natürlich ein anderes, objektiveres Gewicht in einer politischen Diskussion als die Überlegungen eines (politischen) Laien und soll ja auch noch über den Dezember diskutierten Raum hinaus gehen (Friedhofstraße/Asenbach)“, stellt Nelius fest, „es ist sicher gut und absolut berechtigt, die bereits vorhandene und möglicherweise entstehende Verkehrsproblematik anzusprechen, zu kritisieren, Ängste und Bedenken zu formulieren. Bei der ersten Präsentation des Projekts Gesundheitszentrum im Bauausschuss am 29. August des vergangenen Jahres war das noch kein Thema und wohl den Ausschussmitgliedern nicht sofort bewusst. Das Verkehrsproblem als Herausforderung zu begreifen und nach Lösungen zu suchen, die ganz sicher nicht alle vorhandenen Wünsche bedienen und Belastungen und grundsätzliche Probleme, zum Beispiel beim Lieferverkehr, beseitigen werden, ist eine Pflichtaufgabe für Verwaltung und Politik. Sie als Hebel zu benutzen, um eine grundsätzliche Ablehnung des Projektes an dieser Stelle festzumachen, ist etwas anderes, auf jeden Fall nicht Mehrheitsmeinung der UWG-Fraktion.“

Neues Ärztehaus im MK: So soll der Verkehr geregelt werden

Zur Verkehrssituation in der Viktoria-, Jäger- und Friedhofstraße stellt Nelius in seiner Präsentation fest: Anwohner benötigen Parkraum für ihre Pkw, aus der gewachsenen Historie gibt es kaum Parkplätze auf den Grundstücken, das Parken auf öffentlichen Flächen ist notwendig. Eine Verschärfung des Parkraumbedarfs durch zwei oder mehr Fahrzeuge pro Familie habe stattgefunden. Es gebe keine vorgesehenen Parkflächen, werde deshalb je nach „Lust und Laune“ auf beiden Seiten der Fahrbahn geparkt. Begegnungsverkehr sei wegen der begrenzten Fahrbahnbreiten sehr problematisch bis unmöglich, der Lieferverkehr zu und von der Firma Schnöring zudem besonders problematisch.

Für den Bereich der Alteneinrichtung und des Ärztehauses hat Luig bereits mit Tiefgaragen neue Parkflächen in den Planungen klar ausgewiesen. Schaffung von zusätzlichem Parkraum im Bereich der Jahnturnhalle auf der Wiese neben der Turnhalle ist zudem bereits angedacht. Als Lösungsvorschlag für weiteren Parkraum ist zudem die Errichtung einer zweiten Parkebene oberhalb des vorhandenen Parkplatzes an der Jahnturnhalle andiskutiert worden. „Die neue Parkebene wäre damit in Höhe der Friedhofstraße und auch von dort anzufahren“, erklärt Nelius, „die Länge der überdachbaren Fläche würde die Schaffung von 26 bis 28 weiteren Parkplätzen erlauben. Sie diente der Bereitstellung von zugewiesenen Anwohner oder Mietparkplätzen.“ Wenn man so will, würde dann auf dem Jahnplatzparkplatz die hallenferne Parkseite mit einer weiteren Parkebene „überdacht“.

Schalksmühle Ärztehaus Jahnhalle Parkplatz
Aerztehaus02 (1).jpg © Architekturbüro 3L

Aufklärung und Lösungsansätze liegen Nelius auch für den Verkehrsfluss am Herzen. „Eine Einbahnstraßenregelung für die Jägerstraße und feste Parkplätze auf einer Straßenseite für die Anlieger schafft maximale Nutzung des Parkraums, da kein Begegnungsverkehr mehr möglich wäre“, erklärt Nelius, „der Nachteil wäre ein längerer Weg beim Verlassen der Jägerstraße, entweder über Jahn- und Viktoriastraße oder über die „alte“ Hälverstraße.“ Eine Alternative benennt er auch: Die Beibehaltung des Begegnungsverkehrs, aber die Festlegung von Parkflächen, um Ausweichbereiche beim Begegnungsverkehr zu haben.

Eine Variante sind auch Zeitzonen für ein Parkverbot (zum Beispiel von 8 bis 18 Uhr) in der Friedhofstraße bis zur Jahnstraße, um Begegnungs- und Lieferverkehr zu ermöglichen. Dazu ein Parkverbot (eventuell mit Zeitzonenregelung) an der Viktoriastraße mindestens bis zur geplanten Einfahrt ins Ärztehaus/Apotheke, besser noch bis zur Musikschule, zur Ermöglichung eines problemarmen Begegnungsverkehrs.

Es ist nur eine Ideensammlung als Grundlage für Diskussionen. Das Verkehrsgutachten wird weitere Ideen und Ansätze für den Kiez rund um die alte Realschule liefern. Und dann werden Lösungen gefunden werden müssen. Für die Anwohner, die Patienten der Ärzte, die Kunden der Apotheke und auch für die Angestellten und Besucher der neuen Ärzteeinrichtung (und auch der angrenzenden Physiotherapie-Praxis. Die Hausarztproblematik soll mit dem Haus gut gelöst werden. Und auch für die anderen Themen strebt Klaus Nelius für die Gemeinde gute Lösungen an.

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