Für Silke Scharpe bedeutet die Aufgabe als Projektleiterin, sich auf etwas ganz Neues einzulassen. Sie macht das gerne in ihrer Heimatgemeinde. Scharpe ist in Stallhaus zu Hause, eine echte Schalksmühlerin, wenn auch „vom anderen Berg“. „Mir geht es auch im Job um das Familiäre, darum, sich wohlzufühlen und mit dem Job zu identifizieren“, sagt sie, „das alles finde ich jetzt bei der Gemeinde Schalksmühle.“
Die Gemeinde Schalksmühle ist erst ihr zweiter Arbeitgeber, bisher ist Silke Scharpe immer für die Firma Kostal in Lüdenscheid tätig gewesen. Nach der Schule direkt ein Verbund-Studium bei Kostal mit der Spezialisierung auf Personalmanagement. Tatsächlich wurde sie in der Folge für den größten Konzern der Region aber zunächst mit einem eigenen Logistik-Projekt betraut und wechselte bald in die Verkaufsdisposition. Schließlich landete die Schalksmühlerin doch noch in der Personalabteilung, zuständig für die Aus- und Weiterbildung, zuletzt allerdings aufgrund ihres inzwischen viereinhalb Jahre alten Sohnes nur noch mit einer halben Stelle. Genauso so wie jetzt beim 8Giebel-Projekt.
Die alte Kreuzkirche und ihre neue Bestimmung – dafür ist Silke Scharpe genau wie ihre Vorgängerin Judith Bäcker, die es wegen der großen räumlichen Distanz zwischen Schwerte und Schalksmühle zurückgezogen hatte in ihre Heimatstadt, schnell Feuer und Flamme gewesen. „Ich bin eigentlich eher zufällig über das Stellenangebot gestolpert“, erinnert sich Scharpe, „die Ausschreibung und die Homepage haben mich neugierig gemacht. Und dann hat mir mein Bauchgefühl schnell gesagt, dass es das Richtige ist. Ich bin in Schalksmühle tiefverwurzelt. Deshalb ist es für mich etwas Besonderes, meine Arbeitskraft nun in meinem Heimatdorf einbringen zu dürfen.“
Anja Wolf, die Fachbereichsleiterin für Bildung, Kultur und Sport der Gemeinde, hat Silke Scharpe bei den ersten Gesprächen über Ideen und Visionen für den Ort schnell mitgenommen. „Ich bin sofort begeistert gewesen vom Projekt“, sagt sie, „ich finde es toll, was hier entsteht.“ Scharpes Vision ist es nun, viele Menschen mitzunehmen auf diesem Weg. Ab Februar werden zum kulturellen Programm in der Kirche – zuletzt am Sonntag die Musik alter Meister, an der Scharpe, die selbst Klavier spielt, auch ihre Freude hatte – die VHS-Angebote in den Seminarräumen kommen. Und das soll erst der Anfang sein. Scharpe hofft auf Bürger, auf Vereine, die ihre Versammlungen oder Seminare am Mathagen anbieten könnten. „Es sollen so viele verschiedene Gruppen wie möglich sein“, stellt sie fest, „das Projekt lebt davon, dass Menschen es mitgestalten.“
In der alten Hausmeisterwohnung in jenem Gebäude, das später einmal abgerissen und ersetzt werden soll, könnte sich Scharpe kreative Angebote (Nähen, Gestalten, etc) vorstellen. Wenn sich dort Schalksmühler Künstler einbringen und verwirklichen wollen, wäre das auch etwas, was ihr gut gefallen würde. „Wichtig ist, dass wir den Ort sichtbar machen, dass wir ein Bewusstsein für diesen Ort schaffen“, sagt sie, „es geht nicht nur um Reichweite, es geht auch ums Mitmachen. Noch wird das Ganze sehr als Angebot der Gemeinde wahrgenommen, aber es geht darum, den Ort durch Beteiligung mit Leben zu füllen. Es gibt da auch keine starren Ziele, der Ort muss sich immer weiter entwickeln. Und es soll Ort für Begegnung und Austausch sein, für alle Zielgruppen. Ein Ort, wo man gerne hinkommt, gerne bleibt und am besten als i-Tüpfelchen auch noch mitgestaltet.“
Mit ihrem Sohn war die neue Projektleiterin zuletzt beim Mitmachkonzert von Uwe Lal in der alten Kirche dabei und hat die Faszination erlebt, die an diesem Ort möglich ist. Schöne Momente, die sie nun als Projektleiterin gemeinsam mit den vielen ehrenamtlichen Helfern, mit denen sie am nächsten Dienstag die Weihnachtsfeier als eine Art Jahresauftakt nachholen wird, für viele schaffen will. „Gemeinsam etwas zu schaffen und zu gestalten, das ist etwas ganz Wertvolles“, sagt die neue Projektleiterin und hat bisher einfach nur großen Spaß an ihrer neuen Aufgabe, „ich habe bisher in meinem Berufsleben eigentlich immer das Glück gehabt, Tätigkeiten ausüben zu dürfen, die mir Freude bereiten.“ So soll es in der alten Kreuzkirche bleiben. Silke Scharpe ist fest überzeugt davon.