1. come-on.de
  2. Volmetal
  3. Schalksmühle

Medikamentenmangel: Das rät die Schalksmühler Apotheke 

Erstellt:

Von: Torben Niecke

Kommentare

Die Hirschapotheke im Schalksmühler Ortskern ist die einzige Apotheke in der Gemeinde. Auch hier gibt es Probleme, an fiebersenkende Medikamente für Kinder wie Paracetamol und Ibuprofen zu kommen.
Die Hirschapotheke im Schalksmühler Ortskern ist die einzige Apotheke in der Gemeinde. Auch hier gibt es Probleme, an fiebersenkende Medikamente für Kinder wie Paracetamol und Ibuprofen zu kommen. © Torben Niecke

Wie die meisten Apotheken klagt auch die Schalksmühler Hirschapotheke über Engpässe bei der Medikamentenzulieferung. Besonders Ibuprofen und Paracetamol in kindgerechten Dosierungen seien ein rares Gut.

Schalksmühle – Bereits seit Monaten ist die Versorgung mit Medikamenten in Krankenhäusern und Apotheken problematisch. Immer wieder treten Engpässe auf. Während der aktuellen Erkältungswelle sind vor allem fiebersenkende Mittel für Kinder ein rar gesätes Gut.

„Es ist, wie es ist“, lautet die ernüchternde Erkenntnis von Apothekerin Sabine Machelett von der Schalksmühler Hirsch-Apotheke angesichts der aktuellen Lage. „Alle Eltern von kleinen Kinder können sicher bestätigen, wie schwer es ist, an die richtigen Medikamente zu gelangen.“

Auch die Apotheken hätten große Probleme, an die benötigten Medikamente zu kommen. „Wir zapfen alle Quellen an, die wir haben“, versichert die Apothekerin. Dazu gehören Großhändler, aber auch Selbstvermarkter. „Wenn dann mal Mengen auf dem Markt aufploppen, muss man schnell sein“, berichtet Machelett. Gerade jetzt sei es besonders schwer, an Paracetamol und Ibuprofen für Kinder ranzukommen.

Verkauf möglichst nur bei akutem Bedarf

Um der Knappheit entgegenzuwirken, sei das Team der Apotheke darauf bedacht, Präparate nur bei akutem Bedarf zu verkaufen. „Wir versuchen, die Medikamente möglichst zielgerichtet herauszugeben. Da fragen wir auch mal nach, ob sie jetzt akut benötigt werden und ob der Arzt ein Rezept ausgestellt hat. Für Hamsterkäufe ist gerade die falsche Zeit“, fasst sie zusammen.

Die eigenständige Herstellung der Medikamente sei in Schalksmühle zur Zeit keine Option. „Wir haben gerade eine sehr dünne Personaldecke“, erklärt Machelett. Die Hälfte der Angestellten sei auch von der aktuellen Erkältungswelle erfasst worden. „Medikamente eigenständig herzustellen, ist zeitaufwendig. Bei den geringen Mengen, die wir damit gewinnen dürfen, bringt das nichts. Außerdem fehlen die benötigten Wirkstoffe auch für die Herstellung“, erklärt die Apothekerin.

Klaus Reinhardt, der Präsident der Bundesärztekammer, schlug angesichts der Mangellage unlängst sogar vor, Flohmärkte für Medikamente zu veranstalten. Eine fragwürdige Entscheidung, findet Machelett: „Es handelt sich immer noch um Medikamente. Dass man sich innerhalb der Familie und im Freundeskreis aushilft, ist ja selbstverständlich, aber die Idee von Flohmärkten halte ich für etwas befremdlich.“

Bei Fieber nicht vorschnell handeln

Allgemein gelte bei Fieber, nicht vorschnell zu handeln. Fieber sei eine Reaktion des Körpers, um gesund zu werden. Die erhöhte Körpertemperatur helfe dem Körper, sich gegen die Viren zu wehren. „Wenn die Temperaturen nicht allzu hoch werden, hält der Körper das schon aus“, gibt Machelett Entwarnung.

Bei Temperaturen um 38 Grad Celsius seien Wadenwickel ein altbewährtes Hausmittel. Kranke Kinder sollten außerdem beobachtet werden und, um den Flüssigkeitsverlust des Körpers durchs Schwitzen auszugleichen, solle ausreichend getrunken werden.

Auch interessant

Kommentare