Königspaar Holger und Christine Nonn: „Das ist wie eine kleine Familie

Wenige Wochen vor dem Ende ihrer Amtszeit blicken Holger und Christine Nonn, das amtierende Königspaar der Hülscheider Schützen, mit vielen positiven Erinnerungen auf die zurückliegenden Monate. Die Vorfreude auf das Schützenfest ist bereits riesengroß
Schalksmühle – „Ich muss nicht zwingend in der ersten Reihe stehen.“ Eigentlich agiert Holger Nonn, der amtierende König der Hülscheider Schützen, lieber im Hintergrund – beispielsweise als Ansprechpartner für die Handballer der HSG Lüdenscheid, die am Schützenfestsamstag und -sonntag hinter der Getränke-Theke im Festzelt stehen werden. Lange Jahre spielte er selbst im Verein. Und meist fiel sein Name im Zusammenhang mit dem Serviceteam.
„Wenn der Vogel runter ist und alle kommen und gratulieren, ist das aber schon ein schönes Gefühl“, gibt er zu und erinnert sich an den großen Moment im vergangenen Jahr. Denn auch wenn er lieber in zweiter Reihe agiert, genießt er das Königsjahr mit Ehefrau Christine, seiner Königin, in vollen Zügen. Die Fahrt in der offenen Kutsche beim Festumzug an vielen Schaulustigen vorbei? „Das war sehr, sehr schön“, gesteht das Paar. „Besser als laufen“, fügt Holger Nonn augenzwinkernd hinzu. Zehn Jahre gehört das Paar mittlerweile dem Schützenverein an. In dieser Zeit waren die Nonns zweimal im Hofstaat – bei Manfred Trimpop und Wolfgang Schmale, durch den beide in den Verein kamen.
Wenn der Vogel runter ist und alle kommen und gratulieren, ist das aber schon ein schönes Gefühl.
Was auf sie zukommt, wenn ihnen die Königswürde zufällt, konnten sich beide von daher bereits ausmalen. Und doch sei es noch einmal etwas ganz anderes, wenn man selbst auf dem Königsthron sitzt und im Mittelpunkt der Festivitäten steht. Viel Schönes hat das Paar in seinem Königsjahr erlebt – und noch einiges in Aussicht. Die Kontakte, die die Lüdenscheider im Verein geknüpft haben, sind beiden lieb und teuer. „Wir sind von allen gut aufgenommen worden“, bekräftigen sie übereinstimmend. Als jemand, der neu zum Verein komme, „wird man nicht außen vorgelassen.“ Geholfen, um im Verein anzukommen, habe sicher auch die Fahrt ins Schullandheim nach Wangerooge, die die Nonns in ihrem ersten Hofstaat-Jahr miterlebten. „Das ist wie eine kleine Familie“, sagen sie.
Dass die Familie zusammenhält und hilft, wenn Not am Mann ist, hat das Königspaar in seinem Königsjahr immer wieder erlebt. Als der Bus, der den König und sein Gefolge zum Kreiskönigschießen bringen sollte, kurzfristig ausfiel, rührten die Hülscheider sofort die Werbetrommel und organisierten einen Transfer mit eigenen Pkw. „Das ist typisch für die Hülscheider“, loben die Nonns. Keiner bleibt im Regen stehen.
Ein glückliches Händchen habe das Paar auch bei der Wahl seines Hofstaats gehabt – darunter Annette und Wolfgang Schmale sowie Regina und Michael Pache als gute Freunde. „Wir wollten auch Leute dabeihaben, die noch nicht so oft da oben gesessen haben“, betont das Paar. Zu den sechs Paaren, die den Hofstaat bilden, gehören von daher auch solche, die noch nicht lange bei den Schützen sind. „Das ist eine super Truppe. Wir haben viel Spaß zusammen und unternehmen auch viel miteinander.“ Beim straffen, eng getakteten Schützenfest-Programm mit vielen Protokollarien („Schön, aber auch anstrengend“) war es hilfreich, dass Paches in der Nähe wohnen.
Proben für den Dorfabend
Als Höhepunkte ihres Königsjahres haben Holger und Christine Nonn bislang den eigenen Königsball und das Landeskönigsschießen, bei dem sich Schützenkönige aus ganz NRW treffen, erlebt. Nach den Jahreshauptversammlungen des eigenen Vereins, bei dem sie als Königspaar die Ehrungen verdienter Schützen vornahmen, freuen sie sich jetzt auf die anstehenden Schützenfeste befreundeter Vereine. Für das Schützenfest in Werdohl haben sie sich bereits in Zivil „warmgelaufen“. „Der König von Werdohl hat ein Königstreffen organisiert. Das war ein toller Abend.“ Durch solche Begegnungen gehe man gleich viel lockerer miteinander um.
Bis zum eigenen Schützenfest bleiben den Nonns jetzt noch zwei freie Wochenenden. Derzeit sind sie schon dabei, mit ihrem Hofstaat den letzten Auftritt beim Dorfabend vorzubereiten. Der gehört bei den Hülscheidern traditionell dem scheidenden König und seinem Gefolge. Und: Den Abschluss des Königsjahres soll eine Wochenendfahrt mit dem Hofstaat bilden.