Nutznießer der Aktion waren Frank und Annette König, in deren Waldstück der Borkenkäfer 2019 und 2020 gewütet hatte. Die Baumsetzlinge für die Wiederaufforstung hatten Frank Königs Arbeitgeber, die Firma Quadpack/Louvrette in Kierspe, und Kollegen gesponsert. 2200 Jungpflanzen aus einer heimischen Baumschule brachte ein großes, freiwilliges Helferteam – darunter Louvrette-Geschäftsführer Fabian Erlhöfer und Quadpack-Geschäftsführer Tim Eaves aus Barcelona/Spanien – nach fachmännischer Anleitung in die Erde.
Wie Fabian Erlhöfer betonte, ist es dem Unternehmen ein Anliegen, mit sozialen Projekten Gutes zu bewirken und Nachhaltigkeit zu fördern. Erstmalig unterstützte die Firma einen Mitarbeiter auf diese Weise. Mit ins Boot geholt hatte sich das Ehepaar König zudem das Forstamt, das durch Revierassistentin Melanie Fischer und Waldarbeiter vertreten war.
2019/20 hätten die Fichten Frank Königs aufgrund der Trockenheit und des Borkenkäferbefalls geerntet werden müssen, erläuterte Melanie Fischer den Hintergrund der Aktion. Neu bepflanzt würden zwei abgeholzte Borkenkäferflächen – eine mit Nadelbäumen, die andere mit Laubbäumen. Nicht die gesamte zur Verfügung stehende Fläche, sondern nur ein Teil davon werde bepflanzt, damit im Herbst, wenn es nasser sei, nachgepflanzt werden könne.
Statt Fichten wurden auf dem größeren Pflanzstück Küstentannen, Douglasien und Weißtannen gepflanzt. Auf dem kleineren Pflanzstück, das für die Laubbäume bestimmt war, kamen Rotbuchen, Traubeneichen, Hainbuchen und Vogelkirschen in die Erde. Zum Schutz durch den Verbiss von Rehen erhielt jede Jungpflanze eine Schutzhülle. Im Abstand von zwei mal zwei Metern pflanzte die Gruppe die Nadelbäume. Die Laubbäume wurden etwas enger gesetzt.
Worauf beim Pflanzen zu achten ist, legte Tomasz Bursztynski vom gleichnamigen Forstbetrieb als professioneller Pflanzer den Helfern nahe. Angefangen bei der Größe des Pflanzlochs über das senkrechte Einsetzen der Pflanze bis zum Schließen des Pflanzlochs und leichtem Hochziehen der Pflanze, damit alle Wurzeln nach unten zeigen, sowie Festtreten der Erde wies er die Teilnehmer hin. Mit Herzblut bei der Sache, mahnte er: „Der Wald ist keine Formel 1. Besser nur 30 Bäume am Tag pflanzen, aber richtig.“ Dass die kleinen Bäume andernfalls schnell wieder absterben können, zeigte er auf.
Für die reibungslose Organisation der gemeinschaftlichen Aktion sorgte die Stiftung Life Terra, die mit vier Aktiven – darunter Mitbegründer Sven Kallen und Madeleine von Borcke (Business Development Consultant Germany) – vor Ort war. Ziel der Stiftung ist es, Menschen bei der gemeinsamen Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen. Insbesondere Baumpflanzaktionen wie die in Sonnenscheid macht die Stiftung möglich. „Wir denken global und handeln regional“, erläuterte Madeleine von Borcke die Life-Terra-Philosophie.
Nach einem ersten Projekt im Bergischen Land ist die Stiftung jetzt deutschlandweit unterwegs, um andere dabei zu unterstützen, etwas fürs Klima zu tun. Das gemeinsame Erleben sei wichtig, betonte die Life Terra-Mitarbeiterin. Nach getaner Arbeit ließ sich die Gruppe einen Imbiss schmecken und den Tag mit einem gemütlichen Beisammensein ausklingen.