„Der Schlüssel liegt im Selbstvertrauen“

SCHALKSMÜHLE ▪ Schlaflose Nächte und verschwitzte Hände: Wenn Klassenarbeiten und Schule zum Stress werden, ist Hilfe nötig. Gesa Sanders will ab sofort an der Bahnhofstraße Schüler fördern – nicht in einem bestimmten Fach, sondern die Kinder und Jugendlichen sollen das Rüstzeug zur Selbsthilfe bekommen. Ziel ist eine „Schule sorglos“.
„Nachhilfen sind wie Stützräder: Wenn man mit ihnen gelernt hat zu fahren, dann wird man sie auch weiter nutzen“, sagt Gesa Sanders über konventionelle Nachhilfe. Dem hingegen will Sanders den Schülern beibringen, ohne Stützräder zu fahren. Auf die Schule übertragen bedeutet das: Mit einem Nachhilfelehrer lernen die Schüler in einem bestimmten Fach auf eine Klassenarbeit hin – Sanders will die Schüler stattdessen befähigen, selbst zu lernen.
Dazu werden die Schüler – nach Alter beziehungsweise Klassenzugehörigkeit – in maximal Vierergruppen aufgeteilt.
Systematisch werden die Kinder und Jugendlichen auf die Schule und Klassenarbeiten vorbereitet. Während es bei den jüngeren Schülern um die Organisation und Strukturierung der Arbeit geht, steht bei den älteren die Motivation im Vordergrund. Dadurch sollen die Schüler das Rüstzeug erhalten, die Arbeiten zu bewältigen. Gerade durch Neuerungen im Schulsystem – wie G8 – bräuchten die Schüler eine solche Unterstützung. „Heute nimmt Schule einen immer größeren Teil der Zeit in Anspruch – durch die optimalere Gestaltung kann mehr Zeit gewonnen werden und es bleibt mehr Zeit für Hobbys“, erklärt Sanders. Sie selbst bezeichnet ihre Arbeit als „Coaching für Schüler“.
Zu diesem Handwerkszeug gehört auch die richtige Vorbereitung auf Klassenarbeiten und der Umgang mit Prüfungsängsten. Der Schlüssel liege im Selbstvertrauen der Schüler. Doch das Programm setzt nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Eltern an. Mit ihnen soll zusammengearbeitet werden, um die optimalen Ergebnisse zu erzielen.
Die Idee für die Durchführung des „Schule sorglos“-Programmes bekam Sanders während ihrer Zeit als Englisch-Dozentin in Schalksmühle, in der sie unter anderem an der Grundschule Spormecke unterrichtete.
Bei dieser Tätigkeit hat Gesa Sanders nach eigenen Aussagen gemerkt, dass die Kinder mehr brauchen, als nur Unterricht in einem Fach. Sie will, dass die Kinder zu Selberdenkern werden. „Nur wenn sie ihre eigenen Schwächen und Stärken kennen, können sie ihr volles Potenzial abrufen“, sagt sie. ▪ Matthias Clever