1. come-on.de
  2. Volmetal
  3. Schalksmühle

Gemeinde Schalksmühle: Auf dem Weg zur Klimaneutralität

Erstellt:

Von: Thilo Kortmann

Kommentare

Ralf Bechtel (Technisches Bauamt), Klimaschutzmanager Hadi Fleger, Ronald Ludwig (Enervie), Oliver Emmerichs (Bauverwaltung), Jörg Schönenberg und Volker Neumann stellten die Studie vor.
Ralf Bechtel (Technisches Bauamt), Klimaschutzmanager Hadi Fleger, Ronald Ludwig (Enervie), Oliver Emmerichs (Bauverwaltung), Jörg Schönenberg und Volker Neumann stellten die Studie vor. © Thilo Kortmann

Hochwasser, Stürme und Waldbrände. Der Klimawandel trifft die Region hart. Das Erreichen der C02-Neutralität steht in Zukunft für die Gemeinde Schalksmühle an oberster Stelle.

„Wir müssen anfangen, wir dürfen nicht länger warten. Trotz Ukrainekriegs und Energiekrise, denn einfach kann ja jeder“, erklärt Bürgermeister Jörg Schönenberg. Es bestehe dringender Handlungsbedarf beim Erreichen der Klimaziele, diese aber umzusetzen, das funktioniere nur mit mehreren Akteuren, so Schönenberg weiter.

Dazu gehörten die Bürger genauso wie der Energieversorger. Mit Letzterem, den Stadtwerken Lüdenscheid, wurde im vergangenen Jahr die Studie „Zielbild Klimaneutralität in Schalksmühle“ erarbeitet. Ziel war es, die erforderlichen CO2-Reduzierungen für eine Begrenzung der Erderwärmung möglichst auf unter 1,5 Grad Celsius für die Gemeinde herunterzubrechen und Lösungen zu finden. Die Ergebnisse dieser Studie stellte Schönenberg am Dienstag zusammen mit städtischen Mitarbeitern der Gemeinde, der Stadtwerke Lüdenscheid sowie Mitarbeitern von Enervie im Rathaus vor.

1,5-Grad-Ziel erreichen

Zu Beginn wurde mit konkreten Zahlen auf diese Herkulesaufgabe aufmerksam gemacht. Es gebe ein CO2-Restbudget, das vom Weltklimarat auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und Modell-Rechnungen veröffentlicht wurden. Es sind die weltweiten CO2-Emissionen, die die Menschheit emittieren darf, um die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten. „Entsprechend seines Anteils an der Weltbevölkerung bliebe für Schalksmühle als Indikation für das 1,5-Grad-Ziel ein Restbudget von 0,46 Millionen Tonnen CO2“, erklärte Alexander ten Hompel von Enervie.

Mobilität, Wärme und Strom

Die Grundlage für die Studie lieferte das vorliegende Klimakonzept der Gemeinde sowie die Gesamtenergieverbräuche in den drei Hauptsektoren Mobilität, Wärme und Strom. Für diese Sektoren wurden CO2-Emissionen innerhalb des Gemeindegebiets abgeleitet. So konnte ein Restbudget für die Gemeinde und damit auch entsprechender Wert pro Bürger errechnet werden, so ten Hompel.

„Die Ergebnisse dieser Studie bieten für die Gemeinde nun eine gute Grundlage, konkrete Maßnahmen abzuleiten. Die möglichen Maßnahmen können nun priorisiert werden, um baldmöglichst in eine Umsetzung zu gehen“, so der Bürgermeister. Dazu gehörten die Bereiche der nachhaltigen Energie-Gewinnung durch Windkraft und Photovoltaik, der Ausbau der E-Mobilität sowie des Radwegenetzes. Zum Ausbau des Radwegenetzes im Märkischen Kreis werde am 1. März ein Masterplan vorgestellt, erklärt Oliver Emmerichs, Fachbereichsleiter der Bauverwaltung. Dass die Umsetzung der Ziele langfristig zu sehen sei, darauf verwies Emmerichs.

Wesentliche Änderungen am Energieverbrauch betreffen zukünftig auch die von uns betriebenen Energieversorgungsnetze. Vor diesem Hintergrund sind wir Teil der Lösung und wollen aktiv an der CO2-Reduzierung mitarbeiten.

Volker Neumann, Stadtwerke Lüdenscheid

Den Bürger mit ins Boot holen, da sind sich alle Akteure einig, gehöre zu der großen zukünftigen Aufgabe. Im Bereich Photovoltaik klappe das schon sehr gute, berichtete Klimaschutzmanager Hadi Fleger. „Für die Förderung über 100 Euro für ein Balkonkraftwerk habe es rund 70 Anträge von Privatpersonen in der Gemeinde gegeben“, erklärte Fleger. Auch die Info-Veranstaltungen besuchten bis zu 70 Personen. Deutlich machte Schönenberg aber auch, dass sich nicht jeder Bürger Klimaschutz leisten könne. Diesbezüglich müsse man über weitere Förderprogramme diskutieren. Dass es nur mit einem Mix aus Maßnahmen funktioniere, das machte auch Ralf Bechtel, Fachbereichsleiter Technisches Bauamt, deutlich. Neben dem Bürgerengagement brauche es auch Dritte für Photovoltaik auf Freiflächen.

Info-Veranstaltungen gut besucht

Nicht nur die Bürger und Firmen müssten beim Energieverbrauch umdenken, drauf verwies Volker Neumann, Geschäftsführer der Stadtwerke Lüdenscheid. Er nahm die Stadtwerke selber in die Pflicht, um an Lösungen mitzuwirken: „Wesentliche Änderungen am Energieverbrauch betreffen zukünftig auch die von uns betriebenen Energieversorgungsnetze. Vor diesem Hintergrund sind wir Teil der Lösung und wollen aktiv an der CO2-Reduzierung mitarbeiten.“

Auch interessant

Kommentare