Für Radweg: Gemeinde einigt sich mit Grundstückseigentümern

Knapp anderthalb Jahre ist es her, dass der Gemeinderat basierend auf dem damals neuen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) beschlossen hat, den Ausbau des Radwegenetzes zu priorisieren. Jetzt nimmt das Thema deutlich an Fahrt auf.
Schalksmühle – Denn auch der Märkische Kreis war nicht untätig: Im Dezember wurde im Kreisausschuss erstmals der „Masterplan Radverkehrsnetz MK“ vorgestellt. In der Folge hat der Kreistag im Stellenplan für 2023 einen Umfang von 1,5 Stellen bewilligt, um mithilfe von Radverkehrsbeauftragten eine interkommunale Zusammenarbeit für den Ausbau des Radwegenetzes im Kreis zu koordinieren.
In einer Sondersitzung des Bau- und Planungsausschusses am Mittwoch, 1. März, ab 16 Uhr, wird der Masterplan des Kreises den Schalksmühler Kommunalpolitikern vorgestellt. Dieser Teil der Sitzung im Ratssaal ist öffentlich. Im Anschluss daran werden sich den Ausschussmitgliedern vier Planungsbüros vorstellen, die ihren Hut in den Ring werfen, um ein Radwegekonzept für Schalksmühle zu erarbeiten. Da es sich dabei um einen noch offenen Vergabeprozess handelt, ist dieser Teil nicht öffentlich. Bürgermeister Jörg Schönenberg betonte aber, dass sich das Büro, für das sich dann letztlich der Vergabeausschuss entscheiden wird, zeitnah der Öffentlichkeit vorstellen werde. Schließlich soll es im Rahmen der Erstellung des Radwegekonzeptes auch eine Bürgerbeteiligung geben.
Das Radwegekonzept wird mit Volldampf erstellt.
In das Konzept einfließen werden daneben die Anregungen aus dem Masterplan des Kreises, der das Ziel hatte, zwischen allen Kommunen und den Nachbarkreisen alltagstaugliche Verbindungen für Radfahrer zu schaffen, sowie bereits bestehende Planungen und Ideen wie der Volmetalradweg. „Radverkehr ist ein komplexes Thema“, sagte Schönenberg. Gleichzeitig sagte er zu: „Das Radwegekonzept wird mit Volldampf erstellt.“
Denn auch eine bereits geplante Maßnahme, für die Mittel im noch zu bewilligenden Haushaltsplan eingestellt werden sollen, liegt erstmal auf Eis: Unmittelbar nach der Verabschiedung des VEP und der Priorisierung es Radverkehrs hatte der Schalksmühler Gemeinderat die Verwaltung damit beauftragt, die Möglichkeiten für eine Geh- und Radweg-Verbindung zwischen Kuhlenhagen und Linscheid zu prüfen. Die Pläne dafür hat Fachbereisleiter Oliver Emmerichs der Politik inzwischen präsentiert. Nachdem mehrere Optionen für die Wegeführung in Erwägung gezogen wurden, hat sich demnach ein kombinierter Rad- und Fußweg, von Kuhlenhagen aus auf der linken Seite parallel zur Straße als beste Lösung herausgestellt. Wie Emmerichs bestätigte, sei die Gemeinde sich mit den Grundstückseigentümern einig geworden.
Ob der Rad- und Fußweg allerdings noch in diesem Jahr gebaut werden kann, steht trotzdem noch nicht fest. Die Gemeinde möchte sich für das Projekt um Fördermittel bemühen. Aber um Gelder aus entsprechenden Programmen beantragen zu können, ist in der Regel ein Entwicklungskonzept – in diesem Fall eben für die Radwege in der Gemeinde – eine Voraussetzung. Nicht zuletzt deshalb will die Gemeinde nun zügig vorankommen und den Auftrag für das Konzept zeitnah nach der Sondersitzung vergeben. Eine Sitzung des Vergabeausschusses ist bereits am nächsten Tag terminiert.
Aber selbst wenn danach schon der Auftrag erteilt werde, werde es dauern, bis das Konzept vorliegt und als Grundlage für Förderanträge herangezogen werden kann, dämpft Emmerichs die Erwartungen, je nachdem, welche Voraussetzungen für einen solchen Antrag erfüllt werden müssen. Schönenberg betont darüber hinaus, dass auch ein fertiges Radverkehrskonzept nicht gleichbedeutend mit einem direkten vollständigen Ausbau des Wegenetzes ist. Das sei gar nicht zu stemmen. Er geht davon aus, dass die Politik für die Maßnahmen, die vorgeschlagen werden, eine Priorisierung beschließen muss.