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„Es lohnt sich, zu kämpfen“: Bürgermeister wünscht sich Aufbruchstimmung

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Von: Bettina Görlitzer

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Jörg Schönenberg blickt zurück und nach vorn auf das Jahr 2023.
Jörg Schönenberg blickt zurück und nach vorn auf das Jahr 2023. © Görlitzer, Bettina

Der Schalksmühler Bürgermeister blickt zurück auf 2022 und schaut nach vorne.

Ein Jahreswechsel ist die Zeit, um einen Blick zurückzuwerfen, aber auch, um nach vorne zu schauen. Gerade nach inzwischen mehreren Jahren voller Herausforderungen, sind die Wünsche für 2023 nach ruhigeren Zeiten mit positiven Entwicklungen groß. Schalksmühles Bürgermeister Jörg Schönenberg weiß, dass viele Menschen nach „drei Jahren im Krisenmodus“ zermürbt sind.

Aber er möchte dennoch ermutigen, mit Optimismus ins neue Jahr zu gehen. 2022 sei in vieler Hinsicht ein herausforderndes Jahr gewesen, aber gerade in Schalksmühle sei es bislang „noch relativ gut“ gelaufen. Dass das so weiter geht, dafür möchte er sich – aller Herausforderungen und Krisen zum Trotz – einsetzen.

Wir dürfen die Schwächsten nicht aus dem Blick verlieren.

Jörg Schönenberg, Bürgermeister von schalksmühle

„Wir dürfen die Schwächsten nicht aus dem Blick verlieren“, lautet ein dringender Appell Schönenbergs an die gesamte Gesellschaft. Hohe Energiekosten und die steigende Inflation seien neben dem Krieg in der Ukraine und den Folgen des Klimawandels ein Grund dafür, dass viele Menschen Zukunftsängste hätten.

Die marode Infrastruktur, die Schalksmühle und Umgebung durch die Sperrung der Rahmedetalbrücke und die nach wie vor noch nicht reparierte Bahnstrecke besonders hart trifft, sind weitere Themen, die Bürgermeister und Bürger der Volmegemeinde große Sorgen bereiten. Schönenberg warnt davor, dass diese Situation nicht zu einem wirtschaftlichen Umbruch in ganz Südwestfalen führen dürfe, weil Fachkräfte abwandern oder Firmen ihre Waren nicht transportiert bekommen.

Es müsse alles dafür getan werden, Schalksmühle als wichtigen Standort der Elektro-Industrie sowie die gesamte Wirtschaftsregion als stärkste in NRW zu erhalten. „Geld muss erwirtschaftet werden“, betonte Schönenberg. davon profitierten auch die Sozialsysteme.

Weiterentwicklung des Ortskerns

Alles das sind Anliegen, die Politik und Verwaltung in Schalksmühle nur bedingt beeinflussen können. „Was wir tun können, ist, den Zusammenhalt zu stärken“, sagt Schönenberg.

Darüber hinaus steht aber auch für die Volmegemeinde einiges ganz konkret auf der Agenda für das neue Jahr. Mit den Haushaltsplanberatungen, die im ersten Quartal noch anstehen, werde es darum gehen, die Gemeinde weiterhin attraktiv zu gestalten und weiterzuentwickeln. Da gilt es 2023 Projekte fortzuführen, aber auch einige Weichen für die Zukunft zu stellen.

Das fängt bei der kommunalen Infrastruktur an, indem das Deckenerneuerungsprogramm kontinuierlich fortgeschrieben wird. Aber auch die Weiterentwicklung des Ortskerns mit dem Aufzug, der Umbau an der Kita Wansbeckplatz, die Erweiterungen am Feuerwehrgerätehaus und der Grundschule Spormecke, die in diesem Jahr in die Planung gehen sollen, sind große Projekte, die angegangen werden.

„Was wir tun können, ist, den Zusammenhalt zu stärken.

Der Bürgermeister

Außerdem legt Schönenberg den Fokus auf den Klimaschutz – auch dafür gelte es, weitere Maßnahmen zu ergreifen und den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben, beispielsweise mit Photovoltaik auf kommunalen Gebäuden, wo es machbar und sinnvoll ist.

Hinzu komme die Radinfrastruktur mit der Ausweisung der Cross-Country-Tour und der Verbindung zwischen Linscheid und Kuhlenhagen, die in diesem Jahr umgesetzt werden sollen – als erste Maßnahmen rund um den Verkehrsentwicklungsplan, den der Rat Ende 2021 beschlossen hat.

Ein „Dauerbrenner“, der Schalksmühle und die Nachbarkommunen 2023 weiter beschäftigen wird, ist der Vometalradweg. Da habe man manchmal das Gefühl, dass man gar nicht weiterkomme, obwohl sich eine Menge tue, so der Bürgermeister. Aber das seien eben immer nur kleine Schritte. „Viele Behörden behindern sich gegenseitig“, fasst er den Eindruck zusammen, den dieses Projekt vermittelt.

Ausbau von 8Giebel

Der weitere Ausbau der 8Giebel zum Kultur- und Begegnungszentrum steht ganz oben auf der Agenda. Nachdem es dafür im Dezember den zweiten Stern im Rahmen der Regionale 2025 gegeben hat, gehe es nun darum, für die Bewerbung um den dritten Stern ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) für das gesamte Quartier zwischen Löh, Mathagen, Mollsiepen und Jahnplatz zu erarbeiten. Dabei soll auch der Sport entsprechend berücksichtigt werden.

Als „hervorragend“ bewertet Schönenberg die Interkommunale Zusammenarbeit, der fünf Oben-an-der-Volme-Kommunen, die zum Zuge der Regionale 2025 und auch als erneute Leader-Region fortgeführt und ausgebaut wird. Froh ist Schalksmühles Bürgermeister darüber, dass bezüglich der Glörtalsperre mit dem Märkischen Kreis ein Kompromiss gefunden wurde, damit der Kreis weiterhin Gesellschafter der Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH bleibt.

Oben auf der Volme auf gutem Weg

Nach dem Leader-geförderten Ausbau des gesamten Freizeitareals, werde der Ausbau der Zufahrtsstraße das „I-Tüpfelchen“, um die Glör als beliebtes Naherholungsziel weit über Schalksmühle, Halver und Breckerfeld hinaus zu erhalten. Überhaupt sei die gesamte Region Oben an der Volme mit dem Naherholungsbeauftragten Ralf Thebrath in Sachen Naherholung und Tourismus auf einem guten Weg.

Und auch ein Bürgermeister startet mit Wünschen in das neue Jahr: Zuallererst wünscht sich Schönenberg, dass die Friedensbemühungen in der Ukraine erfolgreich sind und die Menschen in Frieden leben können. Für Schalksmühle ist sein Wunsch, „dass wir weiterhin ein gutes Miteinander haben.“ Und für die Region hofft Jörg Schönenberg auf Aufbruchstimmung, damit nicht nur im Märkischen Kreis das Signal ankommt, „dass es sich lohnt, für Schalksmühle und für die Region zu kämpfen.“

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