Für Iris Fernholz aus der Löschgruppe Hülscheid war schon sehr früh klar, dass sie zur Feuerwehr will. Die heute 24-Jährige trat bereits vor zehn Jahren der Jugendfeuerwehr bei. Damals noch zusammen mit einer guten Freundin. Auch wenn diese Freundin mittlerweile nicht mehr dabei ist, kann sich Iris ein Leben ohne die Kameraden in Hülscheid nicht mehr vorstellen. „Es ist schon irgendwie zu einem zweiten Zuhause geworden. Man weiß, dass man Hilfe bekommt, wenn man sie braucht“, fasst sie ihre Erfahrungen zusammen. Auch für Leah Hagen war schon früh klar, dass sie zur Feuerwehr möchte. Bereits mit elf Jahren kam sie in die Jugendfeuerwehr der Gemeinde. Mittlerweile ist die 18-Jährige seit knapp einem Jahr Mitglied der Löschgruppe Hülscheid. Für sie spielte ihre Familie eine große Rolle bei der Entscheidung für das Ehrenamt. „Mein Papa ist schon lange in der Feuerwehr. Seit ein paar Jahren mein Bruder nun auch. Ich kenne hier alle, seit ich ein kleines Kind war “, erklärt sie. Dadurch sei bei ihr bereits im Kindesalter das Interesse geweckt worden, und dieses sei auch immer noch ungebrochen.
Mein Papa ist schon lange in der Feuerwehr. Seit ein paar Jahren mein Bruder nun auch. Ich kenne hier alle, seit ich ein kleines Kind war.
Die beiden Feuerwehrfrauen der Löschgruppe Dahlerbrück gingen einen anderen Weg. Die 18 Jahre alte Svenja Kombächer trat im letzten Jahr der Feuerwehr bei. Als Quereinsteigerin kam sie ohne Vorwissen in den Dienst. Das machte die Einstiegshürde natürlich etwas größer, aber spätestens durch die Absolvierung der Truppmann Ausbildung in diesem Jahr wurden die Grundlagen des Feuerwehrdienstes vermittelt. Eigentlich plante Svenja auch nie, in die Feuerwehr einzutreten. Ein Freund zeigte ihr einen normalen Dienst, und durch Zufall erlebte sie gleich den ersten Einsatz mit. Dieser begründete ihre Entscheidung. Lea Horn trat erst in diesem Jahr in die Feuerwehr ein. Auch für sie war es ein Bekannter, der ihr die Feuerwehr näher brachte. Für sie ist es wichtig, dass die Freiwillige Feuerwehr eine Funktion hat. „Es ist ein sinnvolles und vor allem wohltätiges Hobby“, meint die 21-Jährige. Sie steht noch ganz am Beginn ihrer Laufbahn in der Feuerwehr, doch bereits jetzt hat sie einiges lernen können.
Alle vier sind sich einig, dass sich mehr Frauen trauen sollten, der Feuerwehr beizutreten. Bei der Feuerwehr ginge es nicht nur um Einsätze und Übungen, sondern auch die Kameradschaft und Aktivitäten außerhalb des Dienstes seien ein wichtiger Bestandteil der Feuerwehr.
Zur Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr gehört deutlich mehr als nur auf Einsätze zu fahren. Einmal im Monat treffen sich die Kameraden der Löschgruppen jeweils, um sich entweder in Übungen praktisch auf den Ernstfall vorzubereiten oder in Schulungen das theoretische Wissen zu vertiefen. Des Weiteren treffen sich die Mitglieder der Löschgruppen regelmäßig zu technischen Diensten. Dort wird zum einen das Arbeitsmaterial geprüft, und zum anderen bietet sich die Möglichkeit für kleinere Übungen. Hinzu kommen noch die Lehrgänge, an denen die Einsatzkräfte teilnehmen müssen, um weitere Qualifikationen zu erlangen und im Dienstgrad aufzusteigen. Aber auch die Kameradschaftspflege ist ein wichtiger Teil. Seien es Besuche bei Veranstaltungen, die jährliche Feuerwehrfahrt, oder auch Aktivitäten, wie Klettern gehen, Kanu fahren, oder ähnliches. All dies gehört eben auch zur Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
In der Jugendfeuerwehr ist die Zahl der Mädchen seit Jahren konstant. Als stellvertretende Jugendwartin bestätigt Iris Fernholz, dass man immer Mädchen dabei habe. „Auch in der Jugendfeuerwehr packen die Mädchen genauso an, wie es die Jungs tun. Viele haben dabei sogar ein besseres Auge für ihre Kameraden“, meint sie. Wenn bei ihnen das Interesse bestehen bleibt, werden auch weitere Feuerwehrfrauen aus der Jugendfeuerwehr kommen.