Bevor das Vereinsleben an Fahrt aufnehmen konnte, bremste Corona die Gruppe, die mittlerweile dem Arbeitskreis Nordbayerischer Böllerschützen beigetreten und Mitglied im Deutschen Schützenbund ist, aus. Dies soll sich nun ändern.
Da für das Böllerschießen der Umgang mit Schwarzpulver notwendig ist, musste jeder Böllerschütze einen Lehrgang zum richtigen Umgang mit dem explosiven Stoff durchlaufen. In Kalletal an der Weser absolvierten die Hülscheider den zweitägigen Lehrgang. Theoretisch wurden sie dabei im Umgang mit dem Sprengstoff, der richtigen Lagerung und Verwendung von Schwarzpulver, möglichen Gefahren und rechtlichen Grundlagen geschult. Auch die Praxis kam nicht zu kurz. „Wir hatten einen sehr guten Ausbilder“, bestätigen Dirk Kersenbrock, Torsten Boden und Olaf Plautz, die den Verein jetzt vorstellten, übereinstimmend.
Nach der Schulung sind sie befugt, mit Böllern jeglicher Größe zu schießen – angefangen bei Handböllern bis zur großen Kanone. Die Handböller, mit denen sie sich beim Schützenfest präsentieren werden, haben die Vereinsmitglieder in Berchtesgaden erworben. „Bayern hat da breit den Fuß in der Tür“, weiß Dirk Kersenbrock.
Die maßangefertigten Pulvertaschen, die sich die „Kattenköppe“ haben anfertigen lassen, zeigen als Emblem die Ilex (Hülsebusch)-Blätter, von denen sich der Name Hülscheid ableitet und die auch im Schalksmühler Wappen zu sehen sind. Schießpulver, Ladestock, Ladehammer, Korken zum Verdämmen und Zündhütchen bilden das weitere Zubehör.
30 Gramm Schießpulver – zuvor passend in Röhrchen abgefüllt – werden bei einem Böllerschuss im wahrsten Sinne des Wortes „verpulvert“.
Beim Schützenfest bekommen die Böllerschützen zum Böllern einen eigenen, abgesperrten Bereich. Ein Sicherheitsabstand von 15 Metern muss eingehalten werden. Zudem muss jedes Böllern bei der Gemeinde, die wiederum die Polizei darüber informiert, angemeldet sein.
Angedacht ist, dass die Böllerschützen zum Start des Schießens einen Salutschuss abgeben, dann bei den Erwachsenen beim Fall der Insignien und zu guter Letzt beim Königsschuss schießen. Ob dann schon die Tracht, die sich die Böllerschützen derzeit schneidern lassen, fertig ist, steht in den Sternen.
Fest steht: Es soll der alte blaue westfälische Kittel, ein Halstuch und die dazu passende Kappe werden. Ihren Namen leiten die Kattenköppe übrigens von den im märkischen Sauerland einst gebräuchlichen Standböllern gleichen Namens ab. „Die sahen so ähnlich aus wie Katzenköpfe“, weiß Dirk Kersenbrock.
In Zukunft böllern möchten die Hülscheider bei traditionellen Hielingks und bei festlichen Veranstaltungen befreundeter Vereine. Überdies soll es Probeschießen geben. Über neue Mitglieder freut sich der Verein. Nähere Informationen erteilt Dirk Kersenbrock unter Rufnummer 0 23 55/50 41 88. Eine Website befindet sich im Aufbau.