350 bis 400 Bahnreisende täglich in Meinerzhagen

Meinerzhagen - Thomas Ressel ist Mitglied der Geschäftsleitung im Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL). Und er ist grundsätzlich zufrieden: „Statistisch gesehen nutzten im Zeitraum von Februar bis Dezember 2014 zwischen 350 und 400 Fahrgäste täglich die Regionalbahn 25 am Haltepunkt Meinerzhagen.“
Vor knapp zwei Jahren endete die „eisenbahnlose“ Zeit in der Volmestadt nach mehr als 27 Jahren ohne Zuganbindung – seitdem verkehren Züge im Stundentakt zwischen der Rheinmetropole und Meinerzhagen.
Noch ist „Im Tempel“ Endstation, doch Ende 2017 soll der Lückenschluss Richtung Lüdenscheid-Brügge erfolgen. „Stand jetzt sehen wir dieses Ziel auch nicht gefährdet. Es gibt zurzeit keine Anzeichen für Verzögerungen“, hatte Ressel am Donnerstag eine weitere gute Nachricht parat.
Frequentierung ist von Tag zu Tag unterschiedlich
350 bis 400 Fahrgäste am Tag, diese Zahl sei allerdings „mit Vorsicht zu genießen“, erläuterte Ressel im Gespräch mit der MZ. „Die Frequentierung ist natürlich von Tag zu Tag unterschiedlich und am Anfang hat es bestimmt auch einen ,Ausprobier-Effekt’ gegeben.“
Dennoch bieten die drei bis vier Fahrgast-Zählungen, die 2014 durchgeführt wurden, einen ungefähren Anhaltspunkt für den NWL.

„Vor allen Dingen dann, wenn man die Zahlen an anderen ,Endästen’ wie Neuenrade oder Lüdenscheid zum Vergleich heranzieht. Dort haben wir 250 beziehungsweise 1000 Fahrgäste am Tag ermittelt“, erläutert Ressel.
Die augenblickliche Situation bezeichnet der NWL-Mitarbeiter dabei eigentlich nur als Übergangsphase. „Festzuhalten bleibt, dass die Reaktivierung der Bahnstrecke bis Meinerzhagen verkehrspolitisch betrachtet der richtige Schritt war. Die Maßnahme hat sich gelohnt.“ Nach der Wiederaufnahme des Zugverkehrs in Richtung Lüdenscheid wird dann noch einmal mit einer Zunahme an Fahrgästen gerechnet.
Pannen an alten Fahrzeugen und Zugausfälle
Dass es bis heute allerdings immer noch Probleme auf der Strecke gibt, weiß auch Ressel genau: „Zunächst, bis die neu angeschafften Züge eingesetzt werden konnten, gab es einige Pannen an den alten Fahrzeugen. Dann hatten und haben die neuen Züge ihre Kinderkrankheiten – es gab weiter Ausfälle. Dieses Phänomen ist auch bei neuen Automodellen bekannt.“
Andauernde Arbeiten an der Infrastruktur waren und sind ebenfalls nicht hilfreich, um Verspätungen oder Zugausfälle zu vermeiden. „Es gibt Luft nach oben“, sagt auch Thomas Ressel und hofft, dass diese Sorgen nach und nach verschwinden.
Zug ist eine gute Alternative zum Auto
Denn trotz der etwa 90-minütigen Fahrzeit von Meinerzhagen nach Köln-Hauptbahnhof sieht er im Zug eine sehr gute Alternative zum Auto: „Man erreicht das Kölner Zentrum bequem und die Parkplatzsuche entfällt. Mit der Bahn ist man problemlos mittendrin im Geschehen.“
Die absehbare Anbindung nach Lüdenscheid, die (erhoffte) baldige Inbetriebnahme der Fußgängerbrücke am Meinerzhagener Bahnhof, die stetig steigende Qualität der Fahrzeuge, der direkte Anschluss zur Weiterfahrt nach Hagen in Lüdenscheid-Brügge Ende 2017 – für Thomas Ressel ist die Bahn in der Volmestadt generell auf einem guten Weg.
„Meinerzhagen ist zurzeit als Endbahnhof allerdings noch das letzte Glied in der Kette. Kernaussagen über die tatsächliche Frequentierung sind deshalb auch erst dann möglich, wenn der Lückenschluss erfolgt ist“, weiß er.
Lesen Sie auch:
Streckenreaktivierung 10 Millionen Euro teurer