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Windsurfen (fast) wie auf Hawaii – mitten im MK

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Auch an der Lister bekommen Surfer ordentlich Tempo beim Ausüben ihres Hobbys.
Auch an der Lister bekommen Surfer ordentlich Tempo beim Ausüben ihres Hobbys. © Hahn, Laura

Das Segel kontrollieren und die Balance auf dem Board halten: Windsurfen ist eine Wassersportart, die 1967 von dem Amerikaner Jim Drake erfunden wurde – und sich bis heute zunehmender Beliebtheit erfreut. Die hawaiianische Insel Maui gilt, aufgrund der nahezu perfekten Bedingungen, als das Sehnsuchtsziel vieler Windsurfer. Doch der Sport lässt sich nicht nur an tropischen Orten ausführen, sondern auch in der Heimat. Zugegeben: Meinerzhagen ist nicht Maui und die Lister nicht der Hookipa Beach, aber dennoch ein häufig aufgesuchter Spot für die ortsansässigen Wassersportler.

Hunswinkel – Das entscheidende Stichwort ist der Wind. Ohne Wind findet auch kein Windsurfen statt, denn: Der Wind wird mit dem Segel eingefangen und dient als Antrieb. Hinzu kommt ein weiterer Punkt: „Die richtige Windrichtung ist entscheidend, um auf der Lister surfen zu können“, erklärt Ole Jungermann, Windsurfer aus Meinerzhagen. Die Richtung stimmt bei einer Südwestlage oder einer Nordostlage. „Und auch der Regen muss beachtet werden“, fährt der 27-Jährige fort, „denn es ist kein Wind, wenn es regnet.“

Windsurfen ist das ganze Jahr über möglich

Stimmen die Bedingungen, treffen sich zwischen fünf und fünfzehn Windsurfern an der Lister. „An richtig guten Tagen sind es sogar zwanzig“, erzählt Jungermann. Die Surfer treffen dann nicht zufällig aufeinander. Sie sind eine Gruppe, die sich regelmäßig abstimmt, über Wetterverhältnisse informiert, weltweit gemachte Surferfahrungen austauscht und nach dem Surfen die Session gemeinschaftlich Revue passieren lässt. Der Leidenschaft sind keine Altersgrenzen gesetzt: Der jüngste Surfer auf der Lister ist gerade einmal neun Jahre alt, der Älteste bereits über siebzig Jahre. Er surft schon seit 1988 auf der Talsperre.

Windsurfen auf der Lister funktioniere je nach Wetter das ganze Jahr über, doch die beste Surf-Zeit beginne im August. „Extremwetterlagen gibt es aber mittlerweile oft auch von Dezember bis Anfang Februar“, weiß der Meinerzhagener. Daher sorgen auch die kalten Monate für gute Bedingungen. „Vor allem im Winter braucht man einen vernünftigen Neoprenanzug. Meiner ist fünf Millimeter dick und darunter trage ich zusätzlich noch eine Weste mit Kapuze“, berichtet Jungermann. Im Durchschnitt findet man den Surfer einmal im Monat auf der Lister – „2020 waren es sogar 35 Mal, aber das war schon sehr viel“. Windsurfen vermittle für ihn ein Gefühl von Freiheit. „Am Segel zu hängen und mit 40 km/h über das Wasser zu gleiten, das ist fast wie Fliegen“, beschreibt der junge Mann. „Es macht Spaß zu merken, was der Wind für eine Kraft hat.“ Der Surfer selbst stand das erste Mal als Kind auf einem Brett. „Meine Eltern haben mir das Surfen beigebracht.“

Stimmt das Wetter nicht, geht es an die holländische Nordsee

Doch erst 2019 hat er das Windsurfen wieder neu für sich entdeckt und war im selben Jahr das erste Mal auf der heimatlichen Lister surfen. Die benachbarte Bigge beispielsweise sei nicht zum Windsurfen ausgerichtet. Stimmt das Wetter an der Lister einmal nicht, geht es für Ole Jungermann an den Möhnesee oder die holländische Nordsee. LAURA HAHN

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