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„Ein Unding“: Wilde Müllkippe ärgert Anwohner im MK

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Von: Simone Benninghaus

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Kein schöner Anblick vor dem Quartier der Generationen an der Genkeler Straße, wo nicht nur angemeldeter Sperrmüll landet, sondern Abfall oft illegal entsorgt wird.
Kein schöner Anblick vor dem Quartier der Generationen an der Genkeler Straße, wo nicht nur angemeldeter Sperrmüll landet, sondern Abfall oft illegal entsorgt wird. © Benninghaus, Simone

Hans-Günther Koch steht vor seinem Haus und schaut auf die gegenüberliegende Straßenseite. Der Anblick ist alles andere als schön.

Meinerzhagen – Am Straßenrand liegt Müll – eine schwarze, volle Tüte, Kartons, ein großer Flachbildschirmfernseher, Plastik, ein altes Bild. „Das ist eine wilde Müllkippe“, ärgert sich Koch. „Das geht doch nicht“, meint der Rentner.

Woher der Müll an der Genkeler Straße stammt? Koch schildert: „Wenn wir abends im Wohnzimmer sitzen, sind die Jalousien runter. Aber dann hören wir es oft poltern und können meist nur noch sehen, dass ein Auto wegfährt. Dann wurde wieder etwas abgeladen.“

Immer wieder Sperrmüll

Hinter der kleinen Böschung, die laut Hans-Günther Koch als Abladeplatz genutzt wird, liegt der APD-Komplex „Quartier der Generationen“. Dass in einem Gebäude mit vielen Wohnungen des Öfteren Sperrmüll angemeldet werde, sei klar, hat Koch Verständnis. Doch sobald der Sperrmüll vom Entsorgungsunternehmen abgeholt worden sei, liege häufig noch am selben Tag wieder neuer Unrat an gleicher Stelle. Über die Woche sammele sich dann immer mehr an. Sogar ein Kühlschrank sei schon mal abgeladen worden, der natürlich kein Sperrmüll ist, sondern als Elektroschrott angemeldet werden muss.

Auch im Quartier der Generationen ist man verärgert über die Situation. „Der Müll ist für uns ein Riesenärgernis“, stimmt Claudius Hasenau, Geschäftsführer der APD Ambulante Pflegedienste GmbH, die das Wohnprojekt mit 49 altengerechten Service-Wohnungen und drei Demenz-Wohngemeinschaften an der Genkeler Straße betreibt, mit der Einschätzung Kochs überein. Die Zufahrt zum Gelände sei vergleichbar mit einer Visitenkarte, beschreibt Claudius Hasenau. Nicht hinnehmbar sei es daher, dass die Böschung an der Einfahrt regelmäßig als wilde Müllkippe genutzt werde. „Dass es solche Ausmaße annimmt, ärgert uns“, so der Geschäftsführer von APD, dessen Sitz in Gelsenkirchen ist. Es sei „ein Unding“, anderen den eigenen Müll aufzuladen. Grundsätzlich sei das Gelände ein offenes Quartier. Dass mal ein Stück Papier auf dem Boden liege, lasse sich daher kaum verhindern und werde aufgeräumt.

Müll von Fremden

Im Haus gebe es bezüglich des Sperrmülls eine klare Kommunikation und Hilfestellung werde angeboten, wenn es darum gehe, Termine diesbezüglich zu koordinieren. Allerdings sind auch die Verantwortlichen im Quartier der Generationen sicher, dass Verursacher des Mülls woanders zu suchen sind. Das eigentliche Problem sei, dass Müll von Fremden auf dem Grundstück abgeladen werde. Eine Überlegung, um der illegalen Entsorgung Einhalt zu gebieten, sei eine gestalterische Veränderung der Böschung. So könne eine andere Bepflanzung der Fläche der Ablagemöglichkeit entgegenwirken, so Hasenau.

Auch bei der Stadtverwaltung ist die Situation an der Genkeler Straße bekannt. Und auch im Rathaus weiß man, dass es schwierig ist, Verursacher von illegaler Entsorgung ausfindig zu machen. Thomas Dröscher, Leiter des Ordnungsamtes, weist in diesem Zusammenhang daher darauf hin, dass Sperrmüll erst am Abend vor der Abholung bereitgestellt werden sollte. So könne der Zeitraum, in dem auch Fremde ihren Müll hinzu stellen, reduziert werden. Wer Sperrmüll angemeldet hat, trage zugleich die Verantwortung für das, was sich auf dem Grundstück befinde.

Wie Dröscher berichtet, befinde sich auch im Umfeld des sich einige Meter weiter hinter der Schwimmhalle befindlichen Kleidercontainers häufig Müll. Auch hier werde Abfall häufig unerlaubt abgeladen, der dann von Mitarbeitern des Baubetriebshofes entsorgt werden müsse, so Dröscher. „Die Kosten dafür muss dann am Ende die Allgemeinheit tragen.“

Ebenfalls an der Genkeler Straße sorgte kürzlich Hundekot auf dem Weg zur Kita für Ärger.

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