Damit erhofft sich die Stadt nun eine schnellere Vorgehensweise bei der Suche nach einem Geldgeber. „Wir sind guter Dinge, dass wir jemanden finden“, betonte der Bürgermeister erneut, der die Absage des ursprünglichen Investors zwar bedauert, dessen Entscheidung aber auch nachvollziehen kann.
„Ohne Zweifel durchleben wir gerade schwierige Zeiten, in dieser Phase ein Bauprojekt zu stemmen, ist nicht einfach. Aber das Produktportfolio jedes Investors ist ein anderes. Ich weiß nicht, welche Projekte der einstige Investor an anderen Stellen noch hat, sodass er zu der Entscheidung gegen Meinerzhagen kam.“ Ein anderer Investor würde gegebenenfalls anders kalkulieren können.
Durch die Möglichkeit ohne Ausschreibeverfahren könne man nun einen „Turbo“ zünden, der hoffentlich seine Wirkung bei potenziellen Geldgebern nicht verfehle. Zumal man, so betont Jan Nesselrath, bislang durch das EU-Verfahren keine Möglichkeit hatte, Investoren direkt anzusprechen. „Das wäre ein massiver Verstoß gegen die Ausschreibungsregularien gewesen. Jetzt können wir ganz anders agieren.“
Bereits wenige Tage nach dem Rückzug des lange Zeit eingeplanten Investors betonte das Stadtoberhaupt im Gespräch mit der MZ, dass dies keineswegs das Aus für eine am Ende runderneuerte Stadthalle bedeute. „Angesichts des Projektfortschritts“ zeigte sich der Verwaltungschef zuversichtlich, die Förderanträge für das ebenfalls geplante soziokulturelle Zentrum stellen zu können, zu dem auch die umfangreiche Sanierung der Stadthalle gehört. Gleiches gilt für den eben dafür notwendigen Umstand, einen neuen Investor für die benachbarten Einkaufsmöglichkeiten zu finden.
„Wir werden Gas geben.“ Man werde dabei so schnell wie möglich, aber auch so vorsichtig wie nötig vorgehen, sagte Nesselrath in der vergangenen Woche. Die Stadthalle ohne jedweden Investor zu sanieren, sei bislang jedenfalls kein Thema.