Beispiele, die zeigen, dass körperliche Nähe im Sport kaum zu vermeiden ist. Das weiß man auch beim Landessportbund, der daher einen Elternkompass entwickelt hat, der sich mit Fragen und Antworten zum Kinder- und Jugendschutz im Sportverein auseinander setzt.
Im Vereinssport seien körperliche und emotionale Nähe und die Bindung zu anderen positive Begleiterscheinungen, die den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinschaft fördern, heißt es hier: „Die Kehrseite der Medaille: Gerade diese Rahmenbedingungen können Täter und Täterinnen für Grenzüberschreitungen und sexuellen Missbrauch ausnutzen.“ Bekannt gewordene Missbrauchsfälle – nicht nur im Sport – würden die Frage aufwerfen, wie sicher Kinder und Jugendliche in Vereinen sind, so der Landessportbund weiter. Aus Sorge vor einem Generalverdacht bestehe auf der anderen Seite zugleich oft Zurückhaltung.
Was können Vereine neben dem Handlungsleitfaden noch für den Schutz tun? „Übungsleiter müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorweisen und den Ehrenkodex des Landessportbundes unterzeichnen, in dem das Thema verankert ist“, erklärt Meike Stellberg. Wenn ein Verein aber darüber hinaus deutlich mache „Wir gucken hin“, setze er auch ein Signal. Transparenz und Offenheit seien wichtige Bausteine.
Sowohl Kinder und Jugendliche als auch Trainer und Übungsleiter sollten sensibilisiert werden. „Wenn es bei Jüngeren ums Trösten geht, kann ich als Übungsleiterin fragen, ob ich trösten darf. Bei notwendigen Hilfestellungen bei Übungen kann man das ebenfalls vorher ansprechen.“ Es gehe auf dem Gebiet nicht nur um Missbrauch, erläutert die TuS-Übungsleiterin. Als Missachtung der Intimsphäre zählten auch Sticheln, Glotzen oder zufällige Berührungen.
„Schweigen schützt den Falschen“, macht Meike Stellberg deutlich, betont zugleich aber auch, dass sie als Ansprechpartnerin des Vereins auf der anderen Seite auch der Schweigepflicht unterliege, wenn sich Betroffene an sie wenden sollten.
Mit dem Theaterprogramm „Anne Tore sind wir stark“ möchte der TuS ein Präventionsangebot zum Thema „Sexualisierte Gewalt“ im Sport machen. Für Mittwoch, 16. November, lädt er dazu in der Zeit von 17.30 bis 19.30 Uhr in das TuS-Vereinsheim an der Genkeler Straße ein. Finanziert wird das hier stattfindende Projekt durch das Programm „Aufholen nach Corona“.
Neben Theater beinhaltet es auch eigene Workshops für Eltern, Jungen und Mädchen. Konzipiert worden sei das Theaterstück speziell für den Sport, lädt der TuS ein. Geeignet ist es für Kinder zwischen acht und elf Jahren. „In dem Theaterstück lernen Kinder, Situationen zu bewerten und ‘Nein’ zu sagen“, so die Initiatoren.
Für die Teilnahme am Theater ist eine Anmeldung erforderlich. Diese nimmt Meike Stellberg entgegen.