Johannes Schmidt lernt hingegen lieber mit Karteikarten. Von den vier abzulegenden Abiturprüfungen fürchten die drei die Fächer Mathe, Sozialwissenschaften und Englisch. Sie sind sich jedoch einig, dass es sinnvoll sei, viele Übungen zu machen und die dann auch mit anderen abzugleichen, um sich gegenseitig zu helfen und zu erklären. Zudem haben sie sich bereits Übungshefte sowie Lernmaterialien von älteren Geschwistern und Freunden fürs Lernen besorgt.
Ein Problem bleibt allerdings: Zu Beginn der Corona-Pandemie waren die Abiturienten in Jahrgangsstufe neun und haben – wie die Jahrgänge vor ihnen – einiges verpasst. „Wir sind der erste Jahrgang, auf den gar keine Rücksicht mehr genommen wird“, meint Linda Lehrmann. Nicht alle Mitschüler hätten die entstandenen Lücken ausgleichen können.
Doch das Abitur besteht nicht nur aus dem Lernen. Auch rundherum muss viel organisiert werden: Abiball, Abizeitung, Finanzen und einiges mehr stehen auf dem Plan der Gymnasiasten in Meinerzhagen.
Jeder der Abiturienten gehört einem bestimmten Planungsgremium an. Das diesjährige Motto wollten die Schüler allerdings noch nicht verraten: „Das bleibt noch etwas geheim“. Verraten haben die beiden jungen Frauen allerdings, dass die Suche nach dem perfekten Kleid für den Abiball bereits begonnen hat. „Meine Schwester schickt mir schon seit einem halben Jahr Bilder von Kleidern“, lacht Linda Lehrmann. „Man guckt immer mal wieder ein bisschen nach Kleidern“, sagt auch Vivien Tertel. Etwas nüchterner hingegen blickt der Schülersprecher auf die Feierlichkeiten: „Für mich sind das zu viele Veranstaltungen in kurzer Zeit.“
Die Vorfreude den Schulabschluss endlich in der Tasche zu haben, ist zwar groß, doch das letzte Schuljahr wollen die drei gerne genießen. „Die Schule ist ein beschützter Ort und das weiß ich immer mehr zu schätzen“, meint Schmidt. „Viele Leute wird man nicht mehr sehen und ich brauche den sozialen Kontakt. Auch ein paar Lehrer werde ich vermissen“, sagt Linda Lehrmann.
Aber danach heißt es: „Hauptsache etwas erleben“, findet Johannes Schmidt. Reisen und Praktika stehen auf der Agenda der drei Abiturienten, bevor es ins Studium geht.
Als Nächstes müssen die Oberstufenschüler allerdings die laufende Klausuren-Phase im Frühjahr 2023 überstehen.