Zunächst hatte sich der Kreisausschuss für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr mit der Thematik befasst, jedoch keine Beschlussempfehlung gefasst. Auch in der Sitzung des Ausschusses am 22. September gab es keine entsprechende Empfehlung. Jetzt wird erwartet, dass der Kreistag der Verwaltungsvorlage zustimmt – und die Hoffnung auf mehr Mobilität in Valbert am Leben erhält.
In der Vorlage heißt es: „Die Verwaltung wird beauftragt, das Projekt on-demand-Verkehr Meinerzhagen-Valbert im Rahmen des Landeswettbewerbs Mobil.NRW fortzuführen, wenn der Fördermittelgeber die Zuwendung entsprechend erhöht und der Märkische Kreis für seinen Eigenanteil den Betrag von 119 949 Euro nicht überschreitet.“
Das heißt konkret: Sollte das Land weiterhin das Projekt mit einem Anteil von 75 Prozent fördern, so würde sich der Eigenanteil des Märkischen Kreises um insgesamt 119 949 Euro erhöhen. Im Falle einer abschlägigen Entscheidung müsste der Märkische Kreis die gesamten Mehrkosten in Höhe von 479 798 Euro mit eigenen Haushaltsmitteln bestreiten.
Die Alternative würde das Ende des Projekts bedeuten: die Aufhebung des Vergabeverfahrens. Es würde zu keiner Beauftragung kommen und somit auch nicht zu einer Mehrbelastung des Haushalts des Märkischen Kreises. „Allerdings würde damit auch gleichzeitig das Projekt beendet werden, da zum einen bei einer erneuten Ausschreibung nicht zu erwarten ist, dass weitere geeignete Unternehmen günstiger anbieten und zum anderen der Zeitraum der Projektdurchführung zu knapp wird und somit keine ausreichenden Erkenntnisse und Erfahrungen (Projektzweck) über die Einführung eines on-demand-Verkehrs gewonnen werden können“, so die Verwaltung. Des Weiteren müsse dann geprüft werden, ob die bereits entstandenen Beratungskosten über die Projektförderung abgerechnet werden können oder ob diese Kosten (rund 75 000 Euro) der Kreis dann selber tragen müsste.
Dass es dazu kommt, scheint aber unwahrscheinlich: Laut Kreis-Pressesprecherin Ulla Erkens hat das Land bereits in Aussicht gestellt, die Zuwendung entsprechend der Bitte des Märkischen Kreises zu erhöhen
Mit dem Projekt „Meinerzhagen On Demand“ soll eine flächendeckende Anbindung auch kleinerer Orte am Fallbeispiel der Verbindung Valbert-Meinerzhagen erprobt werden. Zudem soll die Zubringerfunktion zum regionalen Bus- und Zugverkehr gestärkt werden.
Das nun zunächst geplante Angebot richtet sich insbesondere an die Bewohnerinnen und Bewohner im Stadtteil Valbert und umliegende Ortschaften. Wenn der Kreis grünes Licht gegeben hat, sollen Neun-Sitzer-Busse von VW eingesetzt werden, die von den Nutzern via App oder Telefon zwischen 5 und 24 Uhr für eine Fahrt von Valbert nach Meinerzhagen angefordert werden können. Dabei sollen nicht nur die bekannten Bushaltestellen, sondern auch „virtutelle“ Haltepunkte angefahren werden.
Möglich wäre dann laut Kreis-Pressesprecherin Ulla Erkens auch eine Vorbestellung zu bestimmter Zeit oder auch eine dauerhafte Bestellung des Angebots, etwa durch Schülerinnen und Schüler.