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On-Demand: Neuer Busverkehr beginnt

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Von: Julius Zentz

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Für eine bessere ÖPNV-Verbindung: Das Pilotprojekt „Meinerzhagen on demand“ soll Valbert und Umgebung effektiver an den öffentlichen regionalen und überregionalen Verkehr anbinden. Per App oder Telefon können sich Kunden einen Kleinbus organisieren.
Für eine bessere ÖPNV-Verbindung: Das Pilotprojekt „Meinerzhagen on demand“ soll Valbert und Umgebung effektiver an den öffentlichen regionalen und überregionalen Verkehr anbinden. Per App oder Telefon können sich Kunden einen Kleinbus organisieren. © F. Zacharias

Ab Ende März soll das Pilotprojekt Valbert besser an Bus- und Bahn in Meinerzhagen anbinden. Der neue Service „BEA“ kostet genauso viel wie das Einzelticket im Westfalentarif.

Meinerzhagen – Am 27. März soll das Pilotprojekt „Meinerzhagen On Demand“ starten. Das System trägt den Namen „BEA“, Kunden können die Fahrten digital per App und klassisch per Telefon buchen. Noch in dieser Woche veranstaltet die MVG zwei Informationsveranstaltungen zu dem Thema – in Meinerzhagen am Freitag, 17. März, von 9 bis 13 Uhr an Pollmanns Eck und in Valbert am Samstag, 18. März, von 8 bis 12 Uhr am Potsdamer Platz.

Der Märkische Kreis und die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG) wollen Valbert und die umliegenden Orte besser an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) anbinden. Es ist das Ziel, den ÖPNV im ländlichen Raum effizienter zu machen, damit auch Menschen auf dem Land von dem neuen 49-Euro-Ticket profitieren.

Das neue ÖPNV-Angebot heißt „BEA – Bestellen, Einsteigen, Ankommen“. Der Märkische Kreis hatte im vorigen Jahr die MVG beauftragt, Valbert und Umgebung mit einer On-Demand-Version des Nahverkehrs auszustatten. Auf diese Weise soll eine bessere Anbindung an den regionalen Bus- und Zugverkehr geschaffen werden. Landrat Marco Voge unterstützt Schritte zur Umsetzung der Verkehrswende auch außerhalb der großen Städte. „Es ist wichtig, dass wir diese neuen Angebote auch bei uns im ländlichen Raum etablieren“, so Voge.

NRW fördert, obwohl das Projekt teurer wurde

Auf die Ausschreibung, den Auftrag auszuführen, hatte sich einzig das Berliner Unternehmen „CleverShuttle“ beworben. Hauptgesellschafter der Firma ist die Deutsche Bahn. Die in den Fahrzeugen eingesetzte Software liefert der Anbieter „ioki“. Ursprünglich hatten die Planer mit einem Projektvolumen von 1 267 183 Euro kalkuliert. Weil das Angebot von „CleverShuttle“ knapp 480 000 Euro darüber lag, wurde das Vorhaben teurer.

Das Land NRW fördert das Projekt im Rahmen des Landeswettbewerbs Mobil.NRW dennoch mit 75 Prozent der Kosten. Das Projektvolumen beträgt nun 1 746 981 Euro. NRW unterstützt das On-demand-Shuttle „mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro“, hält Landrat Marco Voge fest. Demnach liegt der Anteil des MK bei etwas weniger als 450 000 Euro.

Die geplanten Neun-Sitzer-Busse sollen nur auf Anfrage und Bestellung fahren und zwischen 5 und 24 Uhr erreichbar sein. Der Planung zufolge hält der On-Demand-Verkehr dann nicht nur an den bekannten Bushaltestellen.

Service orientiert sich näher an den Bedürfnissen, Vor- und Dauerbestellung denkbar

Laut Kreis-Pressesprecherin Ulla Erkens kann es auch möglich werden, den On-demand-Bus für einen bestimmten Zeitpunkt vorzubestellen. In ähnlicher Weise sei es auch denkbar, dauerhaft zu bestellen, zum Beispiel für Schüler. Die Preise seien die gleichen wie im normalen Busverkehr. „BEA“ ist in den Westfalentarif integriert. Ein Einzelticket von Valbert nach Meinerzhagen ZOB kostet unverändert 4,30 Euro.

„Für den ländlichen Raum bedeutet das On-Demand-Angebot eine ganz neue Mobilitätsoption, die sich viel näher an den Bedürfnissen orientieren kann als das beim klassischen Linien-- und Fahrplan-ÖPNV der Fall ist“, sagt MVG-Geschäftsführer Stefan Janning. Landrat Marco Voge findet, dass flexible, digitale Mobilitätsformen „ein Baustein der Mobilität der Zukunft“ seien. „Jetzt fiebern wir alle dem Start am 27. März entgegen“, so Voge.

„CleverShuttle“ entstand 2014 und bezeichnet sich selbst als Deutschlands führender Betreiber von On-Demand-Flotten. Im Jahr 2018 wurde die Deutsche Bahn Hauptgesellschafter.

Nach eigenen Angaben hat das Berliner Unternehmen fünf Millionen Fahrgäste und arbeitet in 18 Partnerschaften mit ÖPNV-Betrieben zusammen.

So soll der Service funktionieren

Das Projekt „Meinerzhagen On Demand“ erprobt eine flächendeckende Anbindung kleinerer Orte am Fallbeispiel der Verbindung Valbert-Meinerzhagen. Das Ziel ist, die Zubringerfunktion zum regionalen Bus- und Zugverkehr zu verbessern. Neun-Sitzer-Busse sollen via App oder Telefon zwischen 5 und 24 Uhr erreichbar sein. Dabei sollen die Shuttles nicht nur die bekannten Bushaltestellen, sondern auch „virtuelle“ Haltepunkte anfahren. Möglich sein soll aber auch eine Vorbestellung zu bestimmter Zeit oder auch eine dauerhafte Bestellung des Angebots, etwa durch Schülerinnen und Schüler, wie es zuletzt aus dem Kreishaus hieß.

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