Fotografiert wird jedoch nicht im Studio, sondern in Absprache ein Treffpunkt vereinbart. Als Fotografin setzt Janina auf Momentaufnahmen im Retrodesign, sowie Memory Motions. Das sind Videosequenzen zwischen fünf und zwanzig Sekunden. „Ich möchte die Schönheit im Moment einfangen. Das unperfekte Perfekte. Also das, was man sich später im Album anguckt.“ Wer von Janina Haussmann fotografiert wird, soll vergessen, dass sie dabei ist. „Ich versuche so wenig wie möglich einzugreifen“, erläutert sie.
Angefangen hat allerdings alles mit der Musik. „Als ich angefangen habe zu sprechen, habe ich auch angefangen zu singen“, lacht die junge Frau. „Mit fünf Jahren hatte ich meine erste CD von Whitney Houston.“ Durch die Musik lernte sie auch ihren Ehemann Martin Haussmann kennen und lieben. Gemeinsam machten die beiden mehrere Jahre lang Straßenmusik. Nachdem sie anschließend bei einer Agentur angestellt waren, um auf Hochzeiten zu singen, wagten sie vor drei Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit. „Wir wurden ausgebremst durch die Agentur, aber wir bekamen auch viel Unterstützung durch andere Dienstleister und Paare, die uns weiterempfohlen haben“, blickt Janina Haussmann zurück.
Wichtig ist ihr der direkte Kontakt zu den Paaren. „Es ist wie eine innige Beziehung auf Zeit“, fährt sie fort, „Ich möchte einfach, dass meine Paare grundglücklich sind.“ Die Paare können sich vier Songs für ihre Trauung wünschen. Für die instrumentale Begleitung arbeiten Janina und Martin Haussmann noch mit zehn weiteren Musikern zusammen. „Die gesamte Organisation und Planung mache ich selber“, berichtet die Sängerin. Im letzten Jahr hat „Samt und Sand“ auf 85 Hochzeiten gesungen. „Dafür habe ich teilweise 18 neue Songs in einer Woche gelernt“, führt sie weiter aus. Besonders gefragte Lieder sind zum Beispiel „You are the reason“ von Calum Scott und „Ain’t no mountain high enough“ von Marvin Gaye und Tammi Terrell.
Für die Musikerin sei es eine Ehre bei den tollsten Momenten zweier Menschen dabei zu sein - „Wir haben den schönsten Job der Welt“, freut sie sich. Wichtig sei es auch bei Herausforderungen „on point“ zu bleiben. „Ich würde niemals einer Braut absagen, deshalb habe ich auch schon mit 40 Grad Fieber auf einer Hochzeit gesungen“, sagt Haussmann. Auf einer weiteren Hochzeit fiel der gesamte Strom aus. „Wir haben dann A Cappella gesungen. Da hatte mir die Straßenmusik sehr geholfen.“ Auf Anfrage singt „Samt und Sand“ auch im Ausland. Für ein Paar sind sie sogar nach Mallorca gereist.
Wer die vielseitigen Angebote von „Samt und Sand“ kennenlernen möchte, ist im Laden von Janina Haussmann herzlich willkommen. „Bisher sind die Valberter noch etwas zurückhaltend“, erwähnt sie. LAURA HAHN