Wenn das Bedürfnis nach einer Segnung bei einem gleichgeschlechtlichen Paar vorhanden ist, würde der heimische Pfarrer also den Segen spenden. „Das gehört für mich einfach zu einer menschlichen Kirche. Ich darf mich doch nicht als Richter aufspielen. Wenn ein Paar sich liebt, muss ich das als Pfarrer ernst nehmen. Und in einem solchen Fall handele ich dann auch ganz pragmatisch, schließlich sind wir und bin ich für die Menschen da.“ Vorgekommen ist das in Meinerzhagen und Kierspe allerdings noch nicht.
Und warum dann kein Beitritt zur Initiative „Liebe gewinnt“? „Ich bin nicht grundsätzlich gegen diese Aktion. Aber bei diesem Thema dann die Öffentlichkeit zu suchen und sich einem Lager anzuschließen, das möchte ich auch nicht – gerade in Zeiten, in denen sich die Kirche massivsten Angriffen ausgesetzt sieht, halte ich das grundsätzlich für falsch. Da stehen sich die beiden Lager dann möglicherweise gegenüber und tragen ihre Meinungsverschiedenheiten offen aus. Für mich ist das nicht der richtige Weg“, sagt Pfarrer Peter Kroschewski.
Den Segen in kleinstem Kreis zu spenden und eine Segensfeier mit Gottesdienst, das ist ein großer Unterschied. Pfarrer Peter Kroschewski schließt aber auch nicht aus, eine Segensfeier mit einem gleichgeschlechtlichen Paar mit der Gemeinde zu feiern: „Man müsste sich in jedem Fall vorher mit den Beteiligten zusammensetzen und ein Gespräch führen“, findet er.
Eines allerdings wird es auch in Zukunft in Meinerzhagen und Kierspe nicht geben: eine kirchliche Trauung von Menschen gleichen Geschlechts. Ihnen das Sakrament der Ehe zu spenden, das ist auch für Pfarrer Peter Kroschewski kein Thema: „Das wäre gegen die Rechtsprechung der katholischen Kirche.“