Kostal sei ein alteingesessenes Unternehmen. „Es war bestimmt kein leichter Schritt“, ist sich Stracke sicher. Er gehe davon aus, dass alles versucht worden sei, um die Arbeitsplätze zu halten. „Es ist schlimm“, fasst der heimische CDU-Politiker seinen Eindruck in zusammen und blickt zwangsläufig zugleich über den Tellerrand der Region hinaus: Die Kostal-Entwicklung zeige, unter welch enormen Konkurrenzdruck der Wirtschaftsstandort Deutschland stehe. „Das kann die Politik nur nachdenklich stimmen.“ Der Meinerzhagener wird dabei auch kritisch: Die Jahre vor 2020 seien eine Zeit der Sorglosigkeit gewesen, „man dachte, es geht immer so weiter.“ Was dann kam, damit habe wohl niemand gerechnet. Pandemie, Ukraine-Krieg, wachsende Wirtschaftsprobleme, Inflation und in der Region die Rahmedetalbrücke – „es sind schlimme Zeiten“.
Bestürzt zeigt sich auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Puschkarsky: „Es ist ein Schlag ins Gesicht – für die Arbeitnehmer und für die Region.“ Plötzlich mit dieser Situation konfrontiert zu werden, das sei ein Schock. Auch Puschkarsky blickt auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. „Viele haben gehofft, dass es so weiter geht.“ Dass es nun angesichts der allgemeinen Lage einen Wandel gebe, sei verständlich.
„Unverständlich ist aber, dass die Firmen alles ins Ausland verlagern“, kritisiert er. Gerade in den vergangenen beiden Jahren habe sich gezeigt, dass es schwierig geworden ist, Lieferketten einzuhalten. Auch in der Verwaltung in Deutschland sollen Stellen abgebaut werden. Wie berichtet, hat Kostal erst vor kurzem ein Verwaltungsstandort in Ungarn mit mehr als 300 Mitarbeitern eröffnet. „Ob Ungarn das richtige Land ist?“, hat Puschkarsky Zweifel und zeigt sich erschrocken „wie schnell es geht“. Vermutlich habe es diese Überlegungen innerhalb der Geschäftsführung schon länger gegeben – mit fatalen Folgen für die gesamte Region, die „gebeutelt“ sei „ohne Ende“. „Die Region jetzt noch weiter zu schwächen, das ist unverantwortlich.“ Politisch sei man in Meinerzhagen wohl eher machtlos, fürchtet der SPD-Fraktionsvorsitzende. Jetzt seien daher die Gewerkschaften und Organisationen gefordert, so Puschkarsky, der aber zugleich auch mit Sorge in die Zukunft blickt: „Wer weiß, was als nächstes kommt.“
Gerade in den vergangenen beiden Jahren habe sich gezeigt, dass es schwierig geworden ist, Lieferketten einzuhalten. Wie berichtet, plant Kostal eine Verlagerung der Produktion nach Ungarn, wo erst vor Kurzem ein neues Werk eröffnet wurde. „Ob Ungarn das richtige Land ist?“, hat Puschkarsky Zweifel und zeigt sich erschrocken „wie schnell es geht“. Vermutlich habe es diese Überlegungen innerhalb der Geschäftsführung schon länger gegeben – mit fatalen Folgen für die gesamte Region, die „gebeutelt“ sei „ohne Ende“. „Die Region jetzt noch weiter zu schwächen, das ist unverantwortlich.“ Politisch sei man in Meinerzhagen wohl eher machtlos, fürchtet der SPD-Fraktionsvorsitzende. Jetzt seien daher die Gewerkschaften und Organisationen gefordert, so Puschkarsky, der aber zugleich auch mit Sorge in die Zukunft blickt: „Wer weiß, was als nächstes kommt.“ Dass Profitstreben nun seine Folgen mit Verlagerungen ins Ausland zeige, sei schlimm. „Schlimmer ist, wenn Unternehmen dafür wohl möglich noch mit Subventionen belohnt werden“, so der SPD-Politiker.
„In der Breite“ sei die Entwicklung bei Kostal für ihn überraschend, sagt Grünen-Sprecher Karl-Albert Hardenacke. Von Beschäftigten wisse er aber, dass die Stimmung innerhalb der Firma schon länger nicht mehr gut gewesen sein soll. „Die Stimmung war auf dem absteigenden Ast“, berichtet Hardenacke, was er aus Mitarbeiterkreisen gehört hatte. Wenn man sich als Arbeitnehmer nicht mehr identifizieren könne, sei das schlecht. Dass hinsichtlich der aktuellen Entscheidungen ein Zusammenhang zwischen der verkehrlichen Situation bedingt durch die Rahmedetalbrücke bestehe, glaubt der heimische Grünen-Politiker nicht. „Die Entscheidung wurde schon vorher getroffen“, ist er sich sicher. Auch für die städtischen Finanzen werde eine Entwicklung, wie die Aufgabe der Kostal-Produktion Auswirkungen habe, wenn man an die Gewerbesteuereinnahmen denke. „Sie gehen ohnehin zurück und so etwas trägt dazu bei.“ Auch aus politischer Sicht gefalle ihm die Tendenz „nicht so gut“, zur Produktion vom Standort Deutschland ins Ausland zu wechseln, da allgemein doch das Augenmerk darauf gerichtet werden solle, „im eigenen Land“ zu produzieren. Er selbst habe bis zum Antritt seiner Rente bei einem Automobilzulieferer gearbeitet: „Ich weiß, wie es da zugeht. Es gibt einen enormen Druck.“ Er hoffe, dass es für die betroffenen Beschäftigten keine existenziellen Probleme geben wird und sie schnell andere Anstellungen finden. Auch wenn allgemein Arbeitskräfte gesucht werden, hat Hardenacke Zweifel, ob es für alle eine adäquate Beschäftigung geben wird.