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Maskenpflicht in Gemeinschaftsräumen wird kritisch gesehen    

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Von: Göran Isleib

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Eine Frau trägt auf der Einkaufsstraße Prager Straße eine FFP-2-Maske am Handgelenk.
Seit dem 1. Oktober müssen Bewohner eines Pflegeheimes in den Gemeinschaftsräumen der Einrichtungen wieder eine FFP2-Maske tragen.  © Sebastian Kahnert/dpa

Seit dem 1. Oktober müssen Bewohner eines Pflegeheimes in den Gemeinschaftsräumen der Einrichtungen wieder eine FFP2-Maske tragen. Das hat mitunter schon zu erster Kritik seitens verschiedener Verbände geführt. In einer Stellungnahme verteidigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Regelung. Auch Vertreter aus der Pflegebranche und der Krankenkassen schlossen sich der Meinung des Ministers an. Entsprechend der neuen Regel dürften Pflegeheimbewohner die FFP2-Maske nur in ihrem eigenen Zimmer absetzen und müssten sie in allen anderen Räumen der Einrichtung, beispielsweise in Gemeinschaftsräumen, tragen.

Meinerzhagen - „Im Moment haben wir den Bewohner das erläutert und vorgeschlagen, dass sie FFP2-Masken tragen sollten“, erklärt Ingrid Papst. Die Leiterin des Wilhelm-Langemann-Hauses (WLH) ist allerdings alles andere als glücklich mit der Situation. Größtenteils hatten die Bewohner aber schon vor der neuen Regelung die FFP2-Masken getragen.

Dass im Speisesaal keine Maske getragen werden muss, sei ja selbstverständlich, sagt Ingrid Papst. Der Speisesaal sei schließlich ein Lebensraum, der zur alltäglichen Teilhabe genutzt werde. Gleiches gelte im Übrigen auch, wenn sich die Bewohner am Nachmittag zum gemeinsamen Kaffeetrinken treffen würden. Auch dann ist das Tragen einer Maske nicht denkbar. Aber das wüssten die Bewohner auch.

Auch bei Veranstaltungen träfen diese Regeln zu, außerdem setze man in diesem Fall auf den entsprechenden Abstand zwischen den Menschen. „Wir versuchen immer, die größtmögliche Sicherheit für unsere Bewohner zu erreichen.“ Im übrigen sei es auch mit dem Bewohnerbeirat abgestimmt worden, dass FFP2-Masken in der Einrichtung angeboten werden. Die werden nach Auskunft von Ingrid Papst in den Fluren und auch sonst, wenn sich die Bewohner außerhalb ihres Zimmers bewegen, getragen.

Gemeinsame Zeit ist für Bewohner wichtig


Dass die Bewohner des Wilhelm-Langemann-Hauses es dringend brauchen, gemeinsame Zeit zu verbringen, wurde im Sommer ganz offensichtlich. Ingrid Papst erinnert sich daran, dass bei einem Fest die Bewohner auch um 21 Uhr draußen im Garten noch getanzt hätten. „Daran sieht man doch, wie nötig unsere Bewohner das haben.“ Ob die Regelung Bestand haben wird, ist fraglich. Im Nachbarland Hessen beispielsweise hatte sich die Landesregierung entschieden, die Maskenpflicht für Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen nicht in der Form umzusetzen.

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