Konkrete Planung für Radweg an der Lister

LISTERSEE ▪ Anfang März des vergangenen Jahres hatte eine Gruppe von Windebrucher Bürgern gemeinsam mit dem Valberter Ortsvorsteher Fred Oehm und Baudezernent Gerd Schriever dem damaligen Landesverkehrsminister Lutz Lienenkämper ihre Wünsche vorgetragen.
Danach sollte in dem Streckenabschnitt von Hunswinkel bis nach Eichen ein Radweg oder kombinierter Geh- und Radweg geschaffen werden. Neben den touristischen Aspekten war vor allem ein Fakt für die „Radwegbefürworter“ wichtig: Die Sicherheit der Radfahrer und Fußgänger. Und dieses vor allem in der warmen Jahreszeit, in der an der Lister reger Betrieb herrscht.
„Im Sommer ist das stellenweise fast schon kriminell,“ brachte es Gerd Schriever bei dem Treffen auf den Punkt. Schnell geklärt war auch die Zuständigkeit für das Projekt. Da es sich um eine Landstraße handelt, liegt diese beim Land und hier konkret beim Landesbetrieb Straßen.
Von dort gab es am Freitag auf unsere Nachfrage eine positive Nachricht. „Wir haben die Vermessungen abgeschlossen und werden jetzt die Daten auswerten“, so Karl-Hermann Metz von der Niederlassung Siegen. Ursprünglich wollte der Landesbetrieb in diesem Jahr die Fahrbahn der L707 an der Lister grundlegend sanieren. Hierfür waren bereits 700 000 Euro bewilligt.
„Die Sanierung wurde von uns zunächst für dieses Jahr zurückgestellt. Wir wollen jetzt kurzfristig in die Planung des Radweges einsteigen und diese wenn möglich bis zum Herbst abschließen“, erläutert Karl-Hermann Metz.
Dabei hat er auch die Tatsache im Blick, dass sich der Zustand der L707 ständig und durch den vergangenen Winter sogar besonders, verschlechtert. „Da können wir uns nicht mehr viel Zeit lassen“. Was die technische Realisierung des Projektes angeht, ist der Landesbetrieb trotz einiger „Nadelöhre“ zuversichtlich. So sind nach Einschätzung der Fachleute aus Siegen die Streckenabschnitte im Bereich Windebruch mit normalem Aufwand zu bewältigen. Im Bereich des Campingplatzes/Ferienhaussiedlung Heiligenberg bezeichnete Karl-Hermann Metz die Lage als „zugegeben schwieriger“.
Hinsichtlich der Kosten wollte er sich verständlicher Weise noch nicht festlegen, jedoch wird aus seiner Sicht mindestens die gleiche Summe wie für die Sanierung anfallen. Und diese Mittel gilt es dann zu gegebener Zeit vom Land bereitzustellen.
Wie das funktionieren könnte, hatte Lutz Lienenkämper beim damaligen Termin angedeutet. „Eine Möglichkeit könnte zum Beispiel die Regionale 2013 sein. Da habe er als Verkehrsminister allerdings keinen Einfluss drauf“.
Auch seinem Nachfolger im Amt, Harry Voigtsberger, SPD, geht es bei diesem „Mittel-Topf“ so. In Frage kommen könnten unter anderem aber auch eine Förderung durch die EU im Zusammenhang mit der Tourismusförderung. Valberts Ortsvorsteher Fred Oehm sieht die Angelegenheit verhalten optimistisch. „Wir hatten in der vergangenen Woche in Sachen Regionale 2013 ein Treffen. Dort wurde beim Projekt „Naturerlebnis Biggesee – Listersee“ grundsätzlich in Punkto Radwege ein Gesamtkonzept für die Lister und Bigge befürwortet“.
Für das Projekt gab es bisher schon zwei Sterne. Gemeinsam sprechen sich die Anrainer der beiden Talsperren, die Städte Olpe, Attendorn, Drolshagen und Meinerzhagen, in diesem Projekt zur sinnvollen, touristischen Nutzung der Region in vielfältigster Form aus. „Wenn wir den dritten Stern für das Projekt bekommen, ist die Finanzierung sicher“, so Oehm. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Radweg“. Bleibt zu hoffen, dass der Ausspruch von Gerd Schriever anlässlich des Treffen im März 2010 bald zutreffen wird. ▪ jjh