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Hundebisse im MK: Die Anzahl steigt

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Von: Sarah Lorencic

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Ein Hund hat eine Frau in Pittenhart in die linke Hand gebissen (Symbolbild).
Es kommt die auf die Rasse an, zeigt die Statistik. Auch Labradore und Collies sind zu finden - es sind nicht nur Listenhunden, wie viele denken. © picture alliance/dpa/Soeren Stache

Mehr Hunde bedeutet auch mehr Hunde, die auffällig werden. Ist das bedenklich?

Meinerzhagen – In der Corona-Pandemie zogen in viele Haushalte Haustiere ein, vor allem Hunde. Von einem „extremen Anstieg“ spricht die Landesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion, die wissen wollte: „Was tut die Landesregierung gegen Hundebisse in NRW?“ Wie aus den Informationen der Bezirksregierung Arnsberg aus der Antwort der Landesregierung hervorgeht, ist das auch für Meinerzhagen ein Thema.

Wie aus der Landeshundestatistik hervorgeht, stieg die Anzahl der Hunde im Land von 848 501 im Jahr 2017 auf 1 018 149 im Jahr 2021. Damit hat sich ihre Anzahl binnen fünf Jahren um 169 648 Tiere erhöht (rund 16 Prozent mehr). Hinzu komme eine hohe Dunkelziffer nicht angemeldeter Hunde, die je nach Kommune bis zu 30 Prozent betragen kann.

Negative Folgen des Booms

Eine erste negative Folge habe sich mit dem Abebben der Pandemie gezeigt, heißt es in der Antwort. So seien viele Hunde von ihren Besitzern in Tierheime gegeben worden, die dann zum Teil überfüllt waren. Eine weitere Folge der gestiegenen Zahl an Hunden ist ein deutlicher Anstieg der registrierten Vorfälle, wie etwa Bisse bei Mensch und Tier sowie gefährliche Vorfälle. So gab es im Jahr 2017 896 Beißvorfälle mit Verletzungen beim Menschen, 1 187 Beißvorfälle mit Verletzungen bei einem anderen Tier und 597 sonstige gefährliche Vorfälle. 2021 lagen die Zahlen hingegen bei 1.125 Beißvorfällen mit Verletzungen beim Menschen, 1 375 Beißvorfällen mit Verletzungen bei einem anderen Tier und 806 sonstigen gefährlichen Vorfällen.

Unterm Strich sind das 229 mehr Verletzungen beim Menschen und damit so viele wie nie (+ 25,5 Prozent), 188 mehr bei anderen Tieren (+ 15,8 Prozent) und 209 mehr gefährlichen Vorfälle sonstiger Art (+ 35 Prozent).

Grundsätzlich überrasche die Landesregierung die Zunahme der Vorfälle anhand der deutlich gestiegenen Anzahl an Hunden nicht. Sie stellt stattdessen fest, dass immer weniger Listenhunde gehalten werden. Mittels einer Auflistung der Hunderassen, die in der Statistik auftauchen, kann ebenfalls keine Tendenz abgelesen werden. Einen Blick hat man indes auf die relative Beißhäufigkeit, um das Gefahrenpotenzial einzelner Hunderassen klarer zu erkennen.

Mit der Erkenntnis: Gerade mit Blick auf große Hunde bewege sich die Beißhäufigkeit auf dem bisherigen Niveau (0,3 Prozent). Daher kommt die Landesregierung in der Frage zu ihren geplanten Maßnahmen zu dem Schluss, dass es keine Notwendigkeit gebe, eine Neubewertung der Gefährlichkeitseinstufung von Hunden vorzunehmen, und verweist auf die örtlichen Behörden, bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen.

„Wie vielen Haltern wurde in den Jahren 2017–2021 ein Hund entzogen?“, wollte die AfD weiter wissen. Die Landesregierung nennt 1153 Haltungspersonen, denen ein Hund entzogen wurde, und 885, denen eine Haltung untersagt wurde – eine Person in dieser Statistik kommt aus Meinerzhagen. Ihr wurde 2020 ein Border-Collie entzogen und eine weitere Haltung unterbunden. Der Märkische Kreis belegt insgesamt den vierten Platz mit 34 Untersagungen, die ausgesprochen wurden. Die ganze Statistik finden Sie hier.

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