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Endstation: Der Kunst-Waggon zieht nach 30 Jahren um

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Von: Sarah Lorencic

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Peter Sevirens steht in Meinerzhagen Valbert vor seinem Photo-Waggon, einem Güterwaggon, der ein Kunstprojekt ist.
Seit 30 Jahren steht der „Photo-Waggon“ hinterm Haus von Künstler Peter Sevriens, am alten Valberter Bahnhof. Ende Januar erhielt die Familie die Aufforderung der Deutschen Bahn Netz AG, den Wagen von ihrem Grundstück zu entfernen. Dagegen will sich der 80-Jährige wehren. © Lorencic, Sarah

Die Frist ist schon lange vorbei, doch der Kunst-Waggon von Peter Sevriens steht noch immer an Ort und Stelle. Doch es gibt eine gute Wendung in der Geschichte.

Valbert – Das Kunstprojekt, das seit mehr als 30 Jahren am Valberter Bahnhof steht, sollte am 15. Februar entfernt sein. So wollte es die DB Netz AG: „Dieser illegal abgestellte Güterwagen wurde durch das Eisenbahn-Bundesamt beanstandet, weshalb wir Sie hiermit auffordern, diesen kurzfristig zu entfernen“, hieß es in einem Schreiben an Karin und Peter Sevriens (wir berichteten). Das gute Ende, an das der 80-jährige Künstler im Februar glaubte, ist jetzt in Sichtweite.

Wie Karin Sevriens auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, muss der Waggon zwar umgesetzt werden, aber dabei haben sowohl die DB Netz AG als auch die Stadt Meinerzhagen ihre Unterstützung bei einem Ortstermin signalisiert. Der Waggon, der an den Schienen und hinter dem Haus der Sevriens‘ steht, soll nun rechts neben das Haus gesetzt werden. Das Grundstück gehört der Künstler-Familie. Benötigt wird dafür allerdings ein Kran, der den tonnenschweren Waggon umsetzen muss. Schon zwei Mal wurde das bereits für Kunstausstellungen in Köln und Herten nötig, jetzt, um der Forderung der Deutschen Bahn Folge zu leisten. Die Kosten dafür sollen in einem nächsten Schritt ermittelt werden. Wer diese dann trägt, sei noch offen.

Eventuell bald für alle zugänglich

Doch man kann diese Versetzung auch positiv sehen, wie Karin Sevriens zugibt. Der Photo-Waggon wird fortan neben dem bunten Klinkerbau für alle ersichtlich sein, die am Bahnhof vorbeikommen. Geplant ist jetzt eine Renovierung und Wiederbelebung des Kunstprojekts. Konkret ist noch nichts, aber eventuell ist er dann auch der Öffentlichkeit zugänglich.

Hinter dem Haus der Sevriens‘ sollen fortan wieder Züge fahren, wie ein Bahnsprecher im Februar erklärte hatte. Rund zwei Jahre lang war das aufgrund von Schäden durch das Hochwasser im Juli 2021 nicht möglich, zuvor fuhren Güterzüge, die Steine aus dem nahe gelegenen Steinbruch transportierten. Bei einer Bahnübergangsschau sei festgestellt worden, dass der Waggon aufgrund der Sichteinschränkung eine Sicherheitsgefahr darstelle. Für die Zeit, bis der Waggon entfernt ist, wurde die Geschwindigkeit als Vorsichtsmaßnahme bereits reduziert. Der Waggon muss weichen, dabei bleibt es. Aber die gefundene Lösung finden Karin und Peter Sevriens gut, wie sie sagen.

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