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Drei Tage feiern: So geht Dorf

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Von: Frank Laudien

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Ein Elefant, ein Traktor oder doch lieber einen Dalmatiner? Die Kinder hatten bei der Wahl ihres Luftballons viel Auswahl.
Es soll kein zweites Schützenfest werden. Es soll ein Fest werden vom Dorf für das Dorf. (Symbolbild) © Rehberg

Es soll ein Fest für Valbert von Valbertern werden - aber längst nicht nur für die Ebbedörfler. Drei Tage lang soll im April das 950. Dorfjubiläum gefeiert werden.

Valbert – Am Dienstag lud Dominik Busch, Vorsitzender des Valberter Schützenvereins, mit weiteren Mitstreitern, die er von seiner Idee bereits überzeugen konnte, zu einem ersten Vorgespräch in die Ebbehalle ein. Und viele sind gekommen. Nicht nur die Partnervereine aus Hunswinkel und Rinkscheid saßen zwischen den mehr als 60 Interessierten, sondern auch Mitglieder des Blindenwerks, des MGV, des RSV Listertal, vom Hegering und viele andere mehr.

„Bisher steht nur ein grobes Gerüst“, erklärte Mitinitiator Klaus Haferkorn: „Was daraus gemacht wird, sollen alle gemeinsam entscheiden.“ Federführend boten sich die Valberter Schützen an, bei denen gemeinsam mit dem Dorfverein die Fäden zusammenlaufen sollen. Das solle verhindern, dass extra eine GbR oder Ähnliches gegründet werden muss, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.

Idee nicht neu

Bereits 2018 wurde die Idee geboren, mehrmals verschoben, und schließlich für das Wochenende vom 28. bis zum 30. April 2023 geplant. „Wir wollten ein Wochenende aussuchen, an dem die meisten Zeit haben und sonst kaum Veranstaltungen stattfinden“, begründete Haferkorn die Entscheidung. Der Montag danach sei zudem der Maifeiertag. Da könne ausgeruht und abgebaut werden.

Was mit wenigen Enthusiasten begann, ist in der Zwischenzeit gereift und hat viele Mitstreiter bekommen. Nicht nur der Dorfverein ist dabei, auch Thomas Pätzold vom Heimatverein, der auf ein großes Archiv an historischen Bildern und Infos zugreifen kann. Wünschenswert fände Klaus Haferkorn es, „wenn aus jedem Verein jemand dabei wäre“.

Vom Dorf für das Dorf

Die ursprüngliche Idee war es, das Fest an einem Tag über die Bühne zu bringen. Das reichte bei der Fülle der Ideen jedoch nicht aus. „Es soll kein zweites Schützenfest werden“, hob Dominik Busch hervor. „Es soll ein Fest werden vom Dorf für das Dorf.“ Einige Sponsoren seien bereits gefunden worden, die Stadt wolle sich ebenfalls finanziell beteiligen.

An Ideen mangelt es den Initiatoren jedenfalls nicht. So wird bereits über ein eigenes Logo nachgedacht. Auch die vielen historischen Gebäude könnten involviert werden. Ein QR-Code an den Fassaden könnte auf alle Infos und ältere Bilder des Hauses verweisen.

Vorläufiges Programm steht

Auch ein vorläufiges Programm wurde bereits ausgearbeitet. Alles jedoch, wie Dominik Busch nochmals betonte, nur als Gerüst. Alle Details sollen gemeinsam mit den Vereinen und Valbertern erarbeitet werden. Vorgesehen ist der Start der Festlichkeiten am Freitag gegen 16 oder 17 Uhr mit einem Sternmarsch mit musikalischer Begleitung zum Dorfkern. Ein Zapfenstreich am Denkmal soll den ersten Tag, der als „Brauchtumstag“ deklariert wurde, beenden.

Weiter könnte es am Samstag mit einem „Ortshistorischen Tag“ gehen. An und in der Ebbehalle könnten ortshistorische Präsentationen stattfinden. Thomas Pätzold würde sich für diese Aufgabe bereit erklären. Dazu soll es Kaffee und Kuchen geben und einige Familienaktionen. Der Sonntag sollte ein „Feiertag“ sein. Der allseits beliebte Oldtimertreff könnte am Lidl stattfinden, der Maibaum für den 1. Mai aufgestellt und in der Ebbehalle könnte mit Livemusik gefeiert werden.

Angedacht ist auch, dass den heimischen Unternehmen und Gewerbetreibenden eine Möglichkeit geboten werden soll, sich zu präsentieren, um auch hier zu zeigen „Valbert kann was“.

Nach der kurzen Präsentation waren die Anwesenden gefordert, ihre Meinungen zu den Plänen zu äußern. „Keine Idee ist zu verrückt, als dass sie nicht gedacht werden darf“, ermutigte Dominik Busch die Valberter. So wurden dann auch schon die ersten Gedanken aus den Besucherreihen geäußert.

Erstellung eines Jubiläumstalers

„Ein Jubiläumstaler könnte erstellt werden, der auch bei späteren Feiern noch gültig sein könnte“, wurde vorgeschlagen. Über die Nutzung der Karten-Umrisse des historischen Valberts für den Hintergrund des Logos, für den angedachten QR-Code oder auch als Hintergrund für Hausnummern in Valbert wurde nachgedacht.

„Wir brauchen etwas Besonderes für die Kinder. Ein echtes Highlight“, war in einer weiteren Wortmeldung zu hören. Es gab auch Einwände: „Der Sonntag ist mir zu erwachsen. Sonntags sind immer viele Familien unterwegs“, solle berücksichtigt werden. Ein guter Gedanke, fand Busch, und brachte ihn gleich mit der Idee mit dem Highlight für Kinder zusammen. „Kinderschminken“, „Kinderrätsel“, „Malwettbewerb“ und „Dorfrallye“ kamen als nächste Einfälle.

Bungee-Jumping im Gespräch

Vom Familiengottesdienst über Bungee-Jumping, von der Feuerwehrleiter bis zum Ausleihen alter Trachten, die zu bestimmten Zeitabschnitten passen sollten, waren viele Ideen dabei. Eine anwesende Falknerin bot sogar an, mit mehreren Vögeln das Programm zu unterstützen. „Es ist schon mehr dabei herausgekommen, als wir erhofft haben“, zeigte sich Busch über die vielen engagierten Besucher erfreut. „Das ist eine Chance für das Dorf. Das Dorf kann was!“, schloss er schließlich die Versammlung.

„Zentraler Anspruch bei allen Planungen ist , dass wir jedes Dorf, und besteht es auch nur aus zwei, drei Häusern, mit ins Boot nehmen wollen“, sagte Dominik Busch nach der Veranstaltung. „Letztlich ist es nicht das Jubiläum des Dorfs Valbert, sondern vielmehr der ,alten Gemeinde´ mit all ihren umliegenden Ortschaften von Windebruch bis Ebbeberg, von Hardenberg bis Freisemicke. Jeder noch so kleine Ort hat seine eigene, kleine stolze Geschichte und auch deshalb macht es ja eben die ,Gemeinde Valbert´ so interessant und spannend. Alle, die wollen, sollen mitgenommen werden.“

Viele der Anwesenden trugen sich noch in eine Teilnehmerliste ein. Als Nächstes sollen die Ideen sortiert und Arbeitsgruppen gebildet werden, um die Details festzulegen. Am 17. Januar soll dann ein weiteres gemeinsames Treffen stattfinden. Der Ort steht noch nicht fest.

Anm. der Redaktion: In einer älteren Version des Artikels war Dominik Busch als Ideengeber für das Dorffest genannt worden. Dies sei aber nicht der Fall, betont der Schützenvereinsvorsitzende. Viel mehr hätten bereits im Jahr 2018 Klaus Haferkorn, Ralf Conrady und Rasmus Berghaus bei einer informellen Zusammenkunft an das bevorstehende Jubiläum gedacht, das angemessen gefeiert werden müsse. Sie waren allerdings vom Jahr 2019 als Jubiläumsjahr ausgegangen. Nachdem der Absage einer für November geplanten Feier trafen sich schließlich Vertreter von Dorfverein und Schützenverein sowie Thomas Pätzold und Hans-Gerd Turck, wie Busch betont.

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