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Das gibt‘s nur im MK: Ein Schaf aus Cornflakes

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Von: Simone Benninghaus

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Der Körnerteppich ist wieder in der Kapelle in Grotewiese zu sehen.
Der Körnerteppich ist wieder in der Kapelle in Grotewiese zu sehen. © Benninghaus, Simone

Ein Schaf aus Cornflakes, außerdem Hirse, Tellerlinsen, Lavendel, Leinsamen, grüner Pfeffer, Reis, gehackte Erdbeeren, Couscous, Weizenreis und Reis – das sind die „Zutaten“, aus dem in diesem Jahr der Körnerteppich besteht, der passend zu Erntedank seit Samstag in der Kapelle St. Maria Magdalena zu sehen ist.

Grotewiese – „Das Lamm mit Gottes Siegerfahne“ lautet der Titel des Bildes, das vor dem Altar der kleinen Kapelle in Grotewiese aufgebaut wurde. Seit fast zehn Jahren sind die „Natur-Bilder“ mittlerweile eine Tradition. Die Frauen der Gemeinde, die sich während des letzten Monats ein- bis zweimal wöchentlich getroffen haben, um aus den winzigen Utensilien ein Motiv entstehen zu lassen, müssen vor allen Dingen eine ruhige Hand haben. Und viel Geduld. Liane Graflage, Silke Theobald, Annegret und Tatjana Kliemann und Juditha und Pia Berger haben ihrer kreativen Ader auch in diesem Jahr wieder freien Lauf gelassen.

Lamm ist verbreitetes Symbol für Jesus Christus

Mit dem Lamm Gottes wurde in diesem Jahr ein seit ältester Zeit im Christentum verbreitetes Symbol für Jesus Christus ausgewählt. „Als Osterlamm, gekennzeichnet mit der Siegesfahne, ist es ein Zeichen für die Auferstehung Jesu Christi“, können Besucher der Kapelle Informationen zum Bild nachlesen: „In der Eucharistiefeier wird Jesus Christus mit diesem Namen gerufen ‘Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser’ und beim dritten Mal ‘gib uns deinen Frieden’.“ Auch als Einladung zur Kommunion gehöre diese liturgische Formel unbedingt dazu. Jesus wird als das Lamm Gottes gesehen, das für die Sünden anderer Menschen von Gott geopfert wurde. Mit seinem Tod und der Auferstehung hat nach christlicher Lehre Jesus Christus die Menschen erlöst. Da in der Osterzeit diese Erlösungstat gefeiert wird, ist in diesen Tagen die Lammsymbolik von zentraler Bedeutung.

Vorstellung stammt aus dem Alten Testament

Die Vorstellung vom „Lamm Gottes“ kommt eigentlich aus dem Alten Testament. Dort ist das Lamm ein übliches Opfertier, das im Tempel dargebracht wird. Beim Auszug des Volkes Israel aus Ägypten rücken das Schlachten und das Blut von Lämmern besonders ins Blickfeld. Mose weist die Ältesten an, Passahlämmer zu schlachten. Das Blut wendet Unheil und Tod ab, diese Tradition ist sowohl im Judentum als auch im Christentum bis heute auf die ein oder andere Weise erhalten geblieben, sei es im jüdischen Ritual des Passahfestes oder in der christlichen Eucharistiefeier

„Das Unschuldslamm. Das Opferlamm. Brav wie ein Lamm. In unserer Sprache scheint das Lamm nicht gerade aufregend und heldenhaft. In der christlichen Bildwelt dagegen kommt es zwar auch klein und unschuldig daher, trägt allerdings häufig die Siegesfahne bei sich“, heißt es weiter in den Informationen für Gläubige, die die Kapelle aufsuchen. Aufgrund der großen symbolischen Bedeutung des Lammes Gottes für die Eucharistie sei das Motiv häufig in Kirchen dargestellt, beispielsweise direkt am Altar oder in der Deckengestaltung.

Als Motiv auf dem Körnerteppich können Besucher der Kapelle das Bild des Lammes bis zum 26. Oktober sehen. Die Kapelle ist täglich zwischen neun und 18 Uhr geöffnet.

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