Doch man möchte den Platz wieder im Bereich der Sitzgelegenheiten und Spielmöglichkeiten begrünen, wie es die Stadtverwaltung im Bau- und Vergabeausschuss am Dienstagabend betonte. Denn so wie es derzeit Zur Alten Post aussieht, sei es „schon trostlos“, wie Jürgen Tischbiereck, Fachbereichsleiter „Technischer Service“, sagte. Daher wurde die Entscheidung über die neue Bepflanzung in der Fußgängerzone kurzum auch auf die Tagesordnung gesetzt.
Zur Auswahl hatten die Ausschussmitglieder Schwedische Mehlbeeren und Gold-Robinien. Beide blühen weiß, sind stadtklimafest, windfest und für den Standort nach Ansicht des Fachbereichs geeignet. Während die Schwedische Mehlbeere zehn bis zwölf Meter hoch werden kann, wird die Gold-Robinie acht bis zehn Meter hoch. Die Schwedische Mehlbeere hat neben einer Blüte auch eine rote Frucht, die Gold-Robinie wird als stark duftend und nektar-reich beschrieben.
Jan Blume von der CDU-Fraktion wollte vor der Entscheidung wissen, ob die Beere der Mehlbeere giftig seien, denn immerhin spielten auch Kinder an dem Platz, die sie in den Mund stecken könnten. Den Gedanken hatten auch seine Parteikollegen Gerd Turck und Frank Schmitt. Entwarnung diesbezüglich gab es aus der Verwaltung: die Beeren sind ungiftig. Die Beschreibung „nektar-reich“ warf wiederum für Rolf Puschkarsky (SPD) Fragen auf. „Tropft das dann auf den Kopf?“, wollte er wissen. Auch hier Entwarnung: Nektar-reich bedeute nur, dass die Blüte gut für Bienen und Insekten ist. Einstimmig bei einer Enthaltung haben die Mitglieder für die Gold-Robinie gestimmt. Zeitnah werden die fünf neuen Bäume nun eingepflanzt und werden voraussichtlich bereits eine Höhe von vier bis fünf Metern haben.
Ganz zufrieden zeigte sich Jutta Dittmann mit der Entscheidung nicht. Die Meinerzhagenerin nutzte die Stunde der Öffentlichkeit zum Ende der Sitzung und sprach als Besitzerin eines Hauses an dem Platz, der neu bepflanzt wird. Dass es wieder Robinien sind, könne sie nicht verstehen und sprach von einem „Unkrautbaum“. Oft hätten die Anwohner die Stadt anrufen und bitten müssen, die Bäume zu schneiden, weil sie beinahe in die Häuser hinein wuchsen. „Mir wären kleine Bäume lieber“, sagte sie klar. Sie wolle nur appellieren: „Da wohnen Leute rechts und links.“ Und dass die Gold-Robinie stark dufte, wolle sie nicht hoffen, sonst rieche am Ende das Haus nach dem Baum. Jürgen Tischbiereck aber sagte, dass Gold-Robinien kleine Bäumen mit einer Höhe von zehn Metern seien und man seitens der Verwaltung auch hätte kleine Kugelahorne pflanzen können, die aber wiederum eher „Architektenpetersilie“ sind. „Wir wollten eine Wirkung“, sagte er. Und ob die Bäume an der Alten Post überhaupt so groß werden, sei die nächste Frage. „Wollen wir hoffen“, resignierte Jutta Dittmann.