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Beliebte Modekette möchte sich vergrößern

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Von: Sarah Lorencic

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Frau in Bekleidungsgeschäft hält Pullover, der auf einem Kleiderbügel hängt, in der Hand.
Bisher gibt es bei Maiworm in Meinerzhagen nur Damenmode. Schon länger gibt es die Überlegung, in eine größere Filiale zu ziehen und dann auch Herrenmode anzubieten. Aber: Der Geschäftsführer findet kein passendes Ladenlokal. © ingimage/Imago

Wenn es eine passende Filiale geben würde, würde diese Kette gerne umziehen und sich vergrößern - und damit auch ihr Angebot.

Meinerzhagen –- Auf der Wunschliste der Bürgerinnen und Bürger für neue Geschäfte in Meinerzhagen steht unter anderem ein Modegeschäft für Männer. Und dieser Wunsch ist seit der Schließung von Gassmann noch einmal lauter geworden. Wie unsere Redaktion erfahren hat, soll Maiworm, das in der Fußgängerzone Zur Alten Post ein Modegeschäft für Frauen hat, grundsätzlich ein Interesse daran haben, auch für Männer einen Laden in der Stadt zu eröffnen. Nachfrage beim Geschäftsführer Henrik Enders in Olpe.

14 Niederlassungen hat das Familienunternehmen im Sauerland und Oberbergischen auf insgesamt 6000 Quadratmetern. Im Durchschnitt sind das rund 430 Quadratmeter pro Filiale, die eine größer, die andere kleiner. Das Maiworm-Geschäft in Meinerzhagen ist einer der kleineren Standorte. Wie Henrik Enders bestätigt, gibt es die Überlegung, in eine größere Filiale zu ziehen und dann eventuell auch Herrenmode anzubieten.

Die Lage ist wichtig für Einzelhändler und wird in Meinerzhagen immer ausschlaggebender. Maiworm würde sich gerne vergrößern und dann eventuell auch Männermode anbieten, aber Geschäftsführer Henrik Enders findet keine passende Filiale. In der Fußgängerzone ist man grundsätzlich zufrieden.
Die Lage ist wichtig für Einzelhändler und wird in Meinerzhagen immer ausschlaggebender. Maiworm würde sich gerne vergrößern und dann eventuell auch Männermode anbieten, aber Geschäftsführer Henrik Enders findet keine passende Filiale. In der Fußgängerzone ist man grundsätzlich zufrieden. © Lorencic, Sarah

In Meinerzhagen aber sei bisher kein Lokal vakant, das für Maiworm passen würde. „Wir sind in Meinerzhagen zufrieden“, sagt Enders und freut sich über die vielen netten Kundinnen und Stammkundinnen. Das Ladenlokal aber sei sehr klein und bisher habe er kein passendes Objekt gefunden. Vor langer Zeit sah sich Enders den Gebäudekomplex am Otto-Fuchs-Platz neben Lienenkämper an, wo die Stadtbücherei einziehen wird. Und mehrere Lokale in der Derschlager- und Hauptstraße besichtigte er ebenfalls. Etwa das Lokal, in dem einst Kodi war. Aber da, sagt Enders, ist die Stadt schon lange zu Ende.

Seit rund sechs Wochen steht Gassmann leer. Wäre das nicht etwas für das Olper Familienunternehmen? Nein, das Gebäude kommt für Maiworm nicht infrage – zumindest nicht mit dem Stand von Henrik Enders von vor ein paar Jahren. „Ich war aber schon lange nicht mehr drin.“ An einigen Faktoren hat sich in der Zwischenzeit auch nichts geändert. Wie etwa an der Rolltreppe, die aus Sicht des Unternehmers nicht wirtschaftlich zu nutzen sei, erst recht bei den derzeitigen Stromkosten. Zudem bevorzuge er eine ebene Fläche ab 400 Quadratmeter – Gassmann bietet pro Etage rund 200 Quadratmeter. Unterm Strich „schlecht zu machen“, sagt Enders.

Auf 140 Quadratmetern bietet Maiworm in Meinerzhagen Damenmode an.
Auf 140 Quadratmetern bietet Maiworm in Meinerzhagen Damenmode an. Die Kette mit Sitz in Olpe würde sich gerne vergrößern, wird aber nicht fündig. © Lorencic, Sarah

Infrage kommt am Ende ein Geschäft für Damen- und Herrenmode zusammen. Denn Männermode sei im Vergleich nicht so stark frequentiert wie Damenmode, erklärt der Maiworm-Geschäftsführer. In Plettenberg gab es viele Jahre auch nur ein Geschäft für Frauen, später dann auch ein separates für Männer schräg gegenüber der ersten Maiworm-Filiale. Die Zeit des Familienunternehmens mit namhaften Markenartikeln aber war zu Ende, als der Modepark Röther eröffnet wurde. „Danach war unser Laden nicht zu halten“, sagt Henrik Enders. Ein Jahr habe man noch versucht, es zu halten und dann nach insgesamt 16 Jahren schließen müssen – noch vor dem ersten Corona-Lockdown. Dafür hat Maiworm in Attendorn ein neues Geschäft eröffnen können, wo auf 450 Quadratmetern Mode für Damen und Herren angeboten wird.

Der große Modepark in der Vier-Täler-Stadt mit einer Ladenfläche so groß wie alle 14 Maiworm-Filialen zusammen hat die kleinen Geschäfte ins Aus geschossen. Die Pläne für das kommerzielle Zentrum in Meinerzhagen kennt Henrik Enders noch nicht in Gänze, sagt aber als Geschäftsführer mehrerer Einzelhandelsgeschäfte, dass man bei solchen Centern aufpassen muss, wie die Stadt damit auseinandergezogen wird.

Quadratisch, praktisch gut eben. Die Frage ist, ob es für den Ort gut ist

Hendrik Enders, Geschäftsführer von Maiworm zu Centern in Innenstädten

Ob die Innenstadt durch das kommerzielle Zentrum belebt wird, so wie es sich Stadt und Politik vorstellen, bleibt abzuwarten. Ein Center kann gut sein, sagt Enders. „Quadratisch, praktisch gut eben. Die Frage ist, ob es für den Ort gut ist.“ In Plettenberg sei man in der Politik auch davon ausgegangen, dass die Kunden des zusätzlich zum Modepark neu gebauten Fachmarktzentrums am Rande der Innenstadt die zehn Minuten laufen, um noch ein T-Shirt beispielsweise bei Maiworm zu kaufen. Aber dem war nicht so, und das sei auch in kleinen Städten wie Plettenberg oder Meinerzhagen nicht der Fall, meint Enders. „Da will keiner mehr zehn Minuten laufen, um ein T-Shirt zu kaufen.“ Er hätte anstatt eines großen Ladens einen Komplex mit mehreren kleinen Geschäften besser gefunden.

Doch der Olper weiß auch um den Druck der großen Ketten. Sie haben Forderungen, denen Städte gerecht werden müssen. Tun sie es nicht, ziehen die Ketten eine Stadt weiter. Wichtig bleibe dennoch eine „schlaue Stadtentwicklung“. Die Maiworm-Filiale bekommt mit derzeitigen Planungen in Meinerzhagen jedenfalls keine Konkurrenz wie etwa Rossmann, die Parfümerie H. C. oder Hit, die mit einem neuen Vollsortimenter wie Rewe oder Edeka sowie einer weiteren Drogeriekette voraussichtlich ab Ende 2027 umgehen müssen. Bei der Suche nach einem größeren Ladenlokal orientiert sich die Modekette aber auch daran, wie die Frequenz an dem Standort ist. Die Lage sei ein „ernstes Problem“, das nicht mehr zu ignorieren ist.

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