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Angriff mitten in der Stadt: Handtasche entrissen

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Von: Jürgen Beil

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Eine ähnliche Tat geschah am vergangenen Mittwochabend auch in Meinerzhagen.
Eine ähnliche Tat geschah am vergangenen Mittwochabend auch in Meinerzhagen. © dpa

Meinerzhagen - Diesen Augenblick wird die 63-jährige Meinerzhagenerin nicht vergessen: Als sie am Mittwoch um 18.45 Uhr auf dem Kirchplatz Richtung evangelisches Gemeindehaus unterwegs war, riss ihr ein unbekannter Täter die Handtasche vom Arm. Mit seiner Beute flüchtete der Mann – und ward anschließend nicht mehr gesehen.

Die Polizei spricht in diesem Fall von einem Diebstahl, für die Volmestädterin ist es weit mehr: „Man bekommt in solch einer Situation einen gewaltigen Schreck, weil man nicht damit rechnet, dass einem so etwas passieren könnte. Erst recht nicht mitten in der Stadt. Aber ich habe gesehen: Die Einschläge kommen näher.“

Das alles sei blitzschnell abgelaufen und sie habe zuerst gar nicht glauben können, was da gerade geschehen ist. „Immerhin: Ich bin froh, dass mir dabei nichts passiert ist“, schildert sie ihre Eindrücke. Dass die Meinerzhagenerin den Gang an die Öffentlichkeit suchte, hat einen einfachen Grund: „Ich möchte auf diesem Weg an alle Bürger appellieren und ihnen sagen, dass sie aufpassen müssen – auch an Orten, an denen man mit so etwas nicht rechnet.“ Dass sich ihr Leben nun durch diesen gravierenden Übergriff ändern wird, glaubt die 63-Jährige aber nicht: „Ich lasse mich auch jetzt nicht einschränken und werde so weiterleben wie bisher. Allerdings werde ich abends keine Handtasche mehr mitnehmen und Schlüssel und Portemonnaie in die Hosentasche stecken.“

Marcel Dilling ist Pressesprecher der Polizei im Märkischen Kreis. Er kann den Täter aufgrund der Aussage des Diebstahl-Opfers auch beschreiben: „Der gesuchte Mann ist zwischen 1,75 und 1,80 Meter groß und schlank. Bei der Tat trug er ein graues Kapuzenshirt und eine dunkle Jeans.“ Der Beamte weiß auch, dass die Stadt Meinerzhagen keine Hochburg in Sachen Handtaschen-Diebstahl ist: „2014 und 2015 wurde in der Volmestadt jeweils ein solches Delikt angezeigt.“ Diebstähle insgesamt kamen in der Volmestadt in diesen Jahren schon häufiger vor: 2014 waren es laut Dilling acht, ein Jahr später bereits 25.“

Gelegenheit macht Diebe. Dass dieser Spruch wahr ist, bestätigt Dilling aus seiner Erfahrung bei der Polizei. „Räuber nutzen einfach jede günstige Gelegenheit. Uns stellt sich dann die Frage nach der Zielrichtung. Häufig ist es Geldnot, die Täter zu so etwas verleitet. Bei der Beschaffungskriminalitiät geht es oft um Sucht und Drogen. Wenn ein Süchtiger zwei bis drei Schuss am Tag braucht, begeht er eben zwei bis drei Taten täglich.“

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