Es handelt sich dabei um ein Beteiligungsportal des Landes Nordrhein-Westfalen, bei dem Schadens- beziehungsweise Mängelmeldungen aufgegeben werden können. Nicht nur das: Bürgerinnen und Bürger können ebenso Beschwerden, Lob sowie Ideen/Anregungen loswerden. In einem gemeinsamen Antrag hatten die Kiersper Fraktionen von CDU und UWG angeregt, solch eine Einrichtung zu nutzen.
Denn die Meldungen werden an die Verwaltung der Stadt Kierspe weitergeleitet, dort bearbeitet, zuständigen Dritten mitgeteilt oder direkt entsprechende Aufträge erteilt. Ein Beispiel: Wenn ein Kiersper eine voll gemüllte städtische Fläche sieht, diese fotografiert und meldet, wird dies dem Bauhof mitgeteilt, sich darum zu kümmern. Ähnlich verhält es sich, wenn eine Straßenlaterne defekt ist oder ein gefährliches Schlagloch entdeckt wird. Eine Einrichtung, von der die Kiersper ausreichend Gebrauch machen, erklärt Dorette Vormann-Berg, allgemeine Stellvertreterin des Bürgermeisters.
Nach der Einführung wurde auf der Homepage der Stadt ein Hinweis (über das Serviceportal: Mängelmeldung) gesetzt, die kostenlose Mängelmelder-App gibt es im Google- Play-Store und im Apple-Store. In rund sieben Monaten wurde das Portal von 49 Kiersperinnen und Kierspern genutzt, um auf Mängel, Schäden oder Gefahrenstellen und anderes hinzuweisen. Das ergab eine erste Zwischenauswertung. 31 Meldungen gingen über die App ein, 18 über die Homepage.
Von 16 Bürgern erhielt die Verwaltung eine Information, auf der anderen Seite gab es aber auch zwei Kiersper, die acht beziehungsweise 16 Meldungen abschickten. Die Mängel werden direkt erfasst und, so konnte die Verwaltung in der letzten Ratssitzung mitteilen, die meisten von ihnen auch „zeitnah erledigt“. Dazu zählen Müll auf öffentlichen Flächen, Schlaglöcher, defekte Straßenbeleuchtung, -schilder und Gullydeckel, nicht ausreichend gesicherte Baustellen und ebenso Hinweise auf Gefahrenstellen für Radfahrer, versehen mit Anregungen. Zu den zweifellos ungewöhnlichen Hinweisen zählt der auf die „Gefahrenstelle durch Dooring“ an der Kölner Straße. Immer häufiger würden Autofahrer, die dort parken, ihre Autotüren aufreißen. „Für uns Radfahrer irgendwann mal tödlich, weil Lkw hinter einem herfahren und nicht ausweichen oder bremsen können.“ Die Idee dazu: Warnschilder aufstellen oder farbliche Streifen aufbringen, die auf die Gefahr aufmerksam machen.
Aktuell steht der Bearbeitungsstatus der Mängel, die über die App gemeldet wurden, auf grün (der Mangel ist beseitigt) oder grün-gelb (der Mangel ist bekannt, an Dritte weitergegeben, weil die Stadt nicht zuständig ist).
Der Bearbeitungsstatus der per App gemeldeten Mängel – nicht der über das Serviceportal gemeldeten Mängel – kann auch auf der Webseite www.mängelmelder.de eingesehen werden. In den ersten sieben Monaten des Einsatzes des Mängelmelders, so erklärt Dorette Vormann-Berg zudem, sei aufgefallen, dass es im Sommer mehr Meldungen gab. In den Wintermonaten, so die Vermutung, sind die Menschen nicht so viel unterwegs. Die Stellvertreterin des Bürgermeisters betont aber, dass die Stadt über jeden Hinweis dankbar sei.