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Ein Besuch beim einzigen Imbiss in einem Ort im MK

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Gemeinsam mit seiner Familie betreibt Mehmet Aslan den einzigen Imbiss Valberts
Gemeinsam mit seiner Familie betreibt Mehmet Aslan den einzigen Imbiss Valberts. © Hahn, Laura

Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt es. Doch Mehmet Aslan kommt auch ohne Mitbewerber gut zurecht - wie die Geschichte seines Imbisses zeigt.

Valbert - „Das war Schicksal“, erklärt Mehmet Aslan und schaut sich zufrieden in seinem Laden um. Der Imbiss „Drive-in“ in Valbert ist für einige Einwohner der umliegenden Dörfer eine bekannte Anlaufstelle. Der Inhaber führt den Laden seit 2011. Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn versorgt er sechs Tage in der Woche die Valberter und Meinerzhagener.

„Eigentlich wollte ich nie nach Meinerzhagen“, lacht Aslan. Er selbst ist 1993 aus der Türkei nach Taunusstein gezogen und hat im Restaurant seines heutigen Schwiegervaters gearbeitet.

Wo heute gegessen wird, waren früher zwei Garagen

Durch einen Besuch bei seiner Cousine in Meinerzhagen, hat Mehmet Aslan den „Drive-in“ 1996 das erste Mal gesehen. „Hier, wo jetzt der Essbereich ist, waren damals noch zwei Garagen. Die Aufteilung war ganz anders“, erzählt der Geschäftsführer. Aslan vermutet, dass es den „Drive-in“ bereits in den Achtzigern gegeben habe. Genau wisse er es nicht. „Vor zwölf Jahren wurde ich gefragt, ob ich den Laden übernehmen möchte. Ich habe ihn mir angeschaut und einfach ja gesagt“, blickt er zurück.

Neben neuen Möbeln hat Aslan vor allem den Außenbereich verändert. Für eine gemütliche Atmosphäre und genügend Sitzgelegenheiten hat er unter anderem Beton gegossen und Bäume gepflanzt.

„Ich habe noch nie nach Rezept gekocht“

Aufgrund der jahrelangen Arbeit in einer Restaurantküche brachte Mehmet Aslan mehrere neue Gerichte für die Speisekarte mit. „Ich bereite zum Beispiel die Pizzen genauso zu wie damals im Restaurant. Weil das hier ein Imbiss ist, werden sie nur günstiger verkauft“, erklärt er. Die Speisekarte habe er außerdem komplett im Kopf. „Die Nummern und die Zutaten kenne ich alle auswendig und ich habe noch nie nach Rezept gekocht“, fährt der Familienvater fort.

Am meisten Freude macht ihm das Zubereiten der Speisen in der Küche und nicht vom Döner an der Theke. „Ich liebe das Kochen. Das macht mir Spaß. Beispielsweise Nudel- oder Schnitzelgerichte“, sagt er.

Valberter lieben Cheeseballs

Von vielen Kunden kenne Aslan bereits die Lieblingsmahlzeiten. „Oft passiert es auch, dass man an einen Kunden denkt und kurz darauf kommt er in den Laden“, berichtet er. „Ein Kunde isst immer Calzone ohne Peperoni und mit Extra-Zutaten. Ohne Grund habe ich einmal statt einer normalen Calzone diese zubereitet. Der Mann kam aber dann tatsächlich und hat genau das bestellt und so konnte ich ihm die Calzone direkt in die Hand drücken“. Besonders gerne würden die Valberter aber Cheeseballs essen.

„Wir sind voll dabei, mit viel Liebe und sehr konzentriert“, sagt Aslan. Für drei Personen sei es jedoch auch ziemlich stressig. „Die Kunden beschweren sich aber zum Glück nicht, auch wenn sie mal 45 Minuten auf ihr Essen warten sollten“, teilt Mehmet Aslan mit. Für die Zukunft kann sich die Familie allerdings gut vorstellen, wieder zu den Wurzeln zurückzukehren und ein Restaurant in der Umgebung – anstatt eines Imbisses – zu eröffnen. Doch auch wenn die Familie Aslan mal ihre Koffer packen sollte, bleibt der „Drive-in“ den Valbertern erhalten.

Von Laura Hahn

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