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Wolf im MK: Fotos und Video zeigen das Tier

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Von: Georg Dickopf

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Bei dieser Aufnahme eines Kiersper Jägers handelt es sich nicht um ein Agenturbild, sondern um das verifizierte
Bei dieser Aufnahme eines Kiersper Jägers handelt es sich nicht um ein Agenturbild, sondern um das verifizierte Foto eines ausgewachsenen Wolfes am 1. Mai gegen 6.30 Uhr in der Nähe der Jubachtalsperre.  © Schemm

Der 1. Mai ist in der Kiersper Jägerschaft beliebt. Und so saß der Jäger Oliver Schemm am frühen Morgen mit einem Gastjäger auf einem Hochsitz an einem Wanderweg in der Nähe der Jubachtalsperre. Dort erlebten sie eine faustdicke Überraschung.

Kierspe – Eigentlich saßen die Jäger an diesem Morgen auf Rehwild an, doch was sich ihnen dann zeigte, war kein Reh, sondern ein ausgewachsener Wolf, der zunächst ganz gelassen den Weg in Richtung Hochsitz trottete. Erst als Oliver Schemm aus gut zehn Meter Entfernung bewusst laut in die Hände klatschte, machte der Wolf eine Kehrtwendung und flüchtete erst über den Weg zurück, um dann querfeldein über eine gerodete Waldfläche aus dem Blickfeld zu verschwinden.

Kurz vor der Begegnung mit den Jägern war der Wolf um 6.22 und 6.25 Uhr in eine Fotofalle getappt, ehe er dann um 6.34 Uhr von den beiden Jägern gefilmt und fotografiert wurde.

Wolfssichtung in Kierspe bereits bestätigt

Die über den Wolfsberater an das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) gesendeten Aufnahmen wurden anschließend im Lupus-Institut ausgewertet. Bei der LANUV-Tagung, die am vergangenen Wochenende passenderweise mit Wolfsberatern aus ganz Nordrhein-Westfalen in der Akademie Wolfsburg in Mülheim stattfand, wurde gegenüber Wolfsberater Heiko Cordt bestätigt, dass der sogenannte Canide in Kierspe tatsächlich ein Wolf war.

Der Wolfsberater fuhr selbst noch einmal zu dem besagten Standort am Hochsitz in Kierspe, um diesen zu verifizieren. Besagte Sichtung dürfte in den nächsten Tagen offiziell auf der LANUV-Seite unter www.wolf.nrw/wolf/de/nachweise erfolgen.

Sichtung könnte entscheidender Schritt gen „Wolfsgebiet“ sein

Auch wenn die Wolfssichtung bestätigt ist, wird sie auf der entsprechenden Seite aktuell noch nicht angezeigt. Der letzte Eintrag stammt dort vom 27. April aus Mönchengladbach. Gibt man den Märkischen Kreis ein, wo es Nutztierrisse im Raum Halver und an der Versetalsperre gab, sieht die Karte noch sehr jungfräulich aus. Die in den letzten Monaten genommene Proben von Wildtierrissen in Lüdenscheid, Herscheid, Plettenberg und Neuenrade befinden sich allesamt noch in der Auswertung.

Und bis die von den Wolfsberatern genommenen DNA-Spuren im Senckenberg-Institut ausgewertet sind, dauert es lange. Zum sogenannten Wolfsgebiet wird die Region erst, wenn mehrere bestätigte Nachweise eines Wolfes innerhalb von sechs Monaten vorliegen.

Auch Wolfsberater Heiko Cordt würde sich schnellere Ergebnisse wünschen: „Im Senckenberg-Institut werden Risse von Nutztieren priorisiert.“ Wildtierriss-Auswertungen würden mehrere Wochen dauern. Seine Hoffnung, beim Seminar in der Wolfsburg Ergebnisse der zahlreichen Wildttierrisse aus dem Kreisgebiet zu bekommen, erfüllte sich nicht.

Von daher ist die Wolfsbestätigung aus Kierspe möglicherweise der Auftakt zu einer Reihe von Nachweisen, die in den nächsten Wochen und Monaten erwartet werden.

Wo genau der Wolf, der am Tag viele Kilometer zurücklegt, gesichtet wurde, wollen die Kiersper Jäger nicht veröffentlicht wissen, da man einen Wolfstourismus vermeiden möchte.

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