Statt Bier soll bald Benzin gezapft werden

Kierspe - Das Wirtshaus Hamann verschwindet – und das endgültig. Stattdessen wird in diesem Bereich eine Tankstelle der Kette Jet entstehen. Allerdings nicht unmittelbar an der Kreuzung, sondern weiter hinten an der Kölner Straße in Richtung Rönsahl. Damit ist auch ein eventueller Umbau der Kreuzung Wildenkuhlen zu einem Kreisverkehr nicht gefährdet.
Von Johannes Becker
Am liebsten hätte der Betreiber Jet dort eine neue Tankstelle gebaut, wo heute noch die „Reste“ des Wirtshauses Hamann stehen. Doch damit wäre die Möglichkeit, die Kreuzung Wildenkuhlen zu einem mehrspurigen Kreisverkehr umzubauen, unwiederbringlich verloren gewesen. Deshalb entschied der Rat der Stadt Kierspe noch im vergangenen Jahr, mit dem Betreiber einen alternativen Standort zu suchen. Dieser ist nun auch gefunden. Die Tankstelle soll etwas weiter von der Kreuzung entfernt gebaut werden, dort, wo jetzt noch ein leer stehendes Firmengebäude an das Grundstück des Wirtshauses grenzt.
„Jet hat aber zur Bedingung gemacht, dass das Hamann-Gebäude abgerissen wird. Das wurde auch von dem Besitzer der Fläche, der Bluhm-Reinhard GbR, zugesagt“, erklärt Stadtplaner Rainer Schürmann im Gespräch mit der Meinerzhagener Zeitung. Es sei auch bereits der Abbruchantrag eingegangen.
Gebaut wird das neue Gebäude nicht vom Betreiber Jet sondern von der Eigentümerin der Fläche, der Bluhm-Reinhard GbR, die dann später an den Tankstellenbetreiber verpachtet.
Nach dem Lageplan, der der Stadt vorliegt, sollen drei Zapfsäulen, die von beiden Seiten angefahren werden können, errichtet werden, an jeder einzelnen Zapfsäule werden dann alle Treibstoffsorten zu bekommen sein.
Durch den neuen Standort steht die Tankstelle dann im Wasserschutzgebiet II. Daraus ergeben sich besondere Sicherungspflichten.
Da das ehemalige Hamann-Gelände nicht in diesem Schutzgebiet liegt, werden die Erdtanks, aus denen die Zapfsäulen bedient werden, auf diesem Teil des Grundstückes errichtet.
Wann genau mit dem Bau begonnen wird, kann Schürmann nicht sagen: „Es gibt einen Vertrag zwischen dem Betreiber und dem Eigentümer. Jetzt sind die Architekten am Zug und da der Abbruchantrag bereits eingereicht wurde, sind diese wohl schon mitten in der Arbeit, was ja auch an dem Lageplan ersichtlich ist, der der Stadt vorliegt.“
Ursprünglich hatten die Grundstückseigentümer geplant, auf dem Gelände eine Spielhalle mit angeschlossenem Bowlingcenter zu errichten. Als diese Pläne durch die Meinerzhagener Zeitung im Oktober 2010 bekannt wurden, gab es massive Gegenwehr vonseiten der Kiersper. Auch die Mehrheit im Rat sprach sich schließlich gegen dieses Vorhaben aus.
Letztlich wurde der Bebauungsplan dahingegen geändert, dass der Bau einer Spielhalle in diesem Bereich nicht mehr möglich war. Sehr zum Ärger des Grundstückseigentümers auf der anderen Kreuzungsseite, der in dem Portalgebäude des Fachmarktzentrums ebenfalls eine Spielhalle errichten wollte.