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Nach Geldautomat-Sprengung im MK: Richter erlässt Haftbefehle

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Von: Frank Zacharias, Sarah Reichelt

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Trümmerfeld nach Sprengung eines Geldautomaten in Kierspe-Dorf
Die Sprengung in der Kiersper SB-Filiale sorgte für ein Trümmerfeld. © Zacharias, Frank

Nachdem in Kierspe im Märkischen Kreis am frühen Morgen des 1. Februar ein weiterer Geldautomat gesprengt wurde, konnte die Polizei drei Männer festnehmen. Was wir bislang wissen.

Kierspe - In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde ein weiterer Geldautomat in Kierspe gesprengt. Diesmal ist die Volksbank-Filiale an der Friedrich-Ebert-Straße in Nachbarschaft zum Lutherhaus betroffen. Drei Personen wurden festgenommen.

Update, 2. Februar, 15.55 Uhr: Wie die Polizei im Märkischen Kreis jetzt mitgeteilt hat, wurden die Beschuldigten an diesem Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Untersuchungshaftbefehl erlassen hat. Vorgeworfen wird den drei 23 bis 24 Jahre alten Männern aus den Niederlanden unter anderem die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und schwerer Bandendiebstahl.

Update, 2. Februar, 9.50 Uhr: Das Innenministerium NRW hat auf Twitter ein Video hochgeladen, das die Festnahmen der drei Männer in einem Waldstück bei Odenthal zeigt. Zum Einsatz kam eine Wärmebildkamera, auf der zahlreiche Einsatzkräfte sowie die mutmaßlichen Täter zu sehen sind, die sich offenbar im Unterholz verstecken wollen.

Update, 1. Februar, 13.08 Uhr: Bereits kurz nach der Sprengung veröffentlichte ein Nachbar in den sozialen Medien ein Video, auf dem die Flucht der mutmaßlichen Täter zu sehen ist. Darin wird auch deutlich, dass die Polizei offenbar äußerst schnell am Tatort war und die Automatensprenger beinahe auf frischer Tat ertappte. Deutlich zu hören ist dabei gleich zweimal ein lautes Knallen, bei dem es sich nach Informationen unserer Zeitung aber nicht um Schüsse, sondern um Fehlzündungen des Fluchtautos handelt. Mittlerweile wurde das Video offline gestellt. Die Täter flohen zunächst über Halver, wo der Audi noch einmal gesehen, aber nicht gestoppt werden konnte. Die Flucht endete im etwa 44 Kilometer entfernten Odenthal, nördlich von Bergisch-Gladbach, nachdem auch Polizeihubschrauber bei der groß angelegten Fahndung zum Einsatz gekommen waren.

Ein Video, das in den sozialen Medien kursierte, zeigte die Flucht der mutmaßlichen Automatensprenger
Ein Video, das in den sozialen Medien kursierte, zeigte die Flucht der mutmaßlichen Täter. © Zacharias, Frank

Update, 1. Februar, 10.59 Uhr: Soeben haben Kriminaltechniker aus Hagen ihre Arbeit am Tatort beendet. Die SB-Stelle der Volksbank Kierspe im Ortsteil Dorf liegt in Trümmern. Nach Informationen der Meinerzhagener Zeitung haben die Täter offenbar eine neue Sprengtechnik angewendet, um den zuletzt intensivierten Schutz der Geldautomaten zu umgehen. Die Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen hat infolge der nun bereis zweiten Sprengung innerhalb von drei Wochen reagiert. „Wir schließen vorerst die SB-Standorte an der Birkeshöh und in Kierspe-Bahnhof komplett“, sagte eine Sprecherin. Auch der Geldautomat in Valbert werde außer Betrieb gesetzt. Dort sei das Geldabheben aber weiterhin zu den normalen Öffnungszeiten der Filiale möglich.

Update 1. Februar, 10.32: Drei Männer wurden festgenommen. Das teilt die Polizei MK in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Staatsanwaltschaft Hagen und der Polizei Rhein-Bergischer-Kreis mit. Demnach stehen sie im Verdacht, den Geldautomaten der Volksbank gesprengt zu haben.

Den Tatverdächtigen gelang zunächst die Flucht. Daraufhin leitete die Polizei umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein. Das Fahrzeug wurde im Kreisgebiet, zuletzt in Halver, gesehen, konnte aber nicht gestoppt werden.

Einsatzkräfte der Polizei sichteten den flüchtigen Audi gegen 2.25 Uhr im Raum Wermelskirchen, heißt es. Die anschließende Verfolgung führte über Burscheid nach Odenthal. Auf ihrer Flucht blendeten die Insassen das verfolgende Polizeifahrzeug mit einem Laserpointer. Im Stadtgebiet Odenthal gelang es den Einsatzkräften dann den Audi in einer Sackgasse zu stoppen.

Tatverdächtige aus den Niederlanden

Die drei Insassen flüchteten weiter zu Fuß in ein Waldstück. Ein Polizeihubschrauber unterstützte die Suche aus der Luft. Alle drei mutmaßlichen Täter konnten kurz darauf festgenommen werden. Polizeibeamte setzen Pfefferspray ein. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um drei Männer aus den Niederlanden im Alter von 23 bis 24 Jahren. Im Fahrzeug fanden Polizeibeamte umfangreiches Spuren- und Beweismaterial, das nun ausgewertet wird. Der Audi wurde sichergestellt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Eventuelle Zusammenhänge zu anderen Taten werden geprüft. Erst am 11. Januar wurde ein weiterer Geldautomat in Kierspe gesprengt.

Volksbank Sprengung
Volksbank-Filiale in Kierspe gesprengt. © Feuerwehr Kierspe

Update 1. Februar, 10.20 Uhr: Die Freiwillige Feuerwehr Kierspe berichten von zwei Explosionen, mit denen die Bankfiliale im Gebäude am Raukbrunnen in Kierspe-Dorf gesprengt wurde. Gerufen wurden die Wehrleute zu einer Rauchentwicklung.

Wie die Feuerwehr weiter berichtet, kam es zu „erheblichen Schäden“ - auch an den umliegenden Gebäuden. Die Feuerwehr sperrte den kompletten Bereich in der Nacht ab und leuchtete die Einsatzstelle aus.

Das Kiersper DRK und der Rettungsdienst kümmerten sich um zwei Bewohner des Gebäudes, die einen Schock erlitten hätten, so die Feuerwehr. Verletzt wurde niemand. Die Polizei übernahm die Sicherung der Spuren und die Zeugenbefragung.

Erstmeldung: 1. Februar, 9 Uhr: Laut Angaben der Polizei fand die Sprengung gegen 2 Uhr statt. „Es gab Festnahmen“, sagt Christof Hüls, Pressesprecher der Polizei im MK. Details dazu gibt die Polizei nicht heraus. Die befinden sich derzeit in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft.

Straße zwischenzeitlich gesperrt.

Die Freiwillige Feuerwehr wurde um 2.15 Uhr alarmiert und informierte noch in der Nacht über die Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße (L528) im Bereich des Lutherhauses. Die Zufahrten zur Lindenstraße, Jahnstraße und zum Raiffeisenweg waren in der Nacht ebenfalls gesperrt. Gegen 8.30 Uhr wurde die Sperrung laut Angaben der Polizei wieder aufgehoben. Es gab einen langen Rückstau.

Bei dem Geldautomaten der Volksbank an der Friedrich-Ebert-Straße 365 handelt es sich um einen SB-Standort (Selbstbedienung).

Erst in der Nacht zum 11. Januar wurde ein Geldautomat in der Filiale der Deutschen Bank in Kierspe gesprengt.

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