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Unerwartetes Interesse an Dorfentwicklung in Rönsahl

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Von: Birgitta Negel-Täuber

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Köpfe wurden zusammengesteckt: Diese Arbeitsgruppe hatte sich einen Raum weiter in der Bücherei niedergelassen.
Köpfe wurden zusammengesteckt: Diese Arbeitsgruppe hatte sich einen Raum weiter in der Bücherei niedergelassen. © Negel-Täuber, Birgitta

Viele Teilnehmer, viele Ideen. Mit so viel Andrang hat man nicht gerechnet.

Rönsahl – Die Informationsveranstaltung war ein schlagendes Beispiel für Möglichkeiten und Grenzen der Alten Post. Unerwartet viele Bewohner hatten sich für das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept Rönsahl“ interessiert, so die sperrige Bezeichnung für angedachte Verbesserungen des dörflichen Lebens.

Ziel des Konzepts ist der zweite Stern der Regionale, auf den Kierspe für das Jahr 2025 hofft. Mehr als 40 Frauen und Männer waren in das Gebäude am Markt gekommen und sprengten nahezu die räumlichen Möglichkeiten. Christine Loth von den Planungsbüros Loth in Siegen und neuland+ in Kürten moderierte die Veranstaltung. Fachliche Unterstützung kam von der Verwaltung, Sachgebietsleiterin Dorette Vormann-Berg und der für Stadtplanung zuständige Lars Feltens waren ebenfalls gekommen.

Verkehr und Mobilität waren zentrale Themen

Viele Teilnehmer hatten konkrete Themen mitgebracht, die sie in mehreren Kleingruppen näher erläutern und diskutieren konnten. Die Ergebnisse fassten sie auf Moderationskarten zusammen, die in der Schlussrunde erläutert wurden.

Dabei stellten sich rasch zwei Schwerpunkte heraus: Mobilität und Straßenverkehr waren der eine, Natur und Umwelt der andere. Zwischen beiden ergaben sich Schnittpunkte. So forderte eine Gruppe mehr Rad- und Wanderwege, die aber naturbelassen gestaltet werden sollten. Noch mehr versiegelte Flächen wollte man nicht. Die bereits vorhandenen Straßen, vor allem die B 237, sollen sicherer werden, nicht zuletzt, weil sie für viele Kinder Schulweg sind. „Tempo 30 für ganz Rönsahl“ forderte denn auch ein Teilnehmer. „Gummersbach – Halver: Wo bleibt der Bus?“ stand auf einer anderen Karte.

Die mangelhafte Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr ist ein Dauerbrenner im Dorf, das seine Bezeichnung „Grenzdorf“ zu Recht trägt. Gleich zwei Verkehrsverbünde, die MVG und die OVAG, bringen die Rönsahler in die benachbarten Städte. Die aber sind nur in Sachen Schülerbeförderung miteinander verknüpft. Wer von Rönsahl nach Halver mit dem Bus fahren will, braucht viel Zeit – falls er überhaupt ankommt. Man sei im Gespräch, sagte Ortsbürgermeister Holger Scheel, aber kurzfristiger zu realisieren ist wohl der Vorschlag einer Mitfahrerbank. An dieser Stelle schob Holger Scheel eine kleine Werbung für die „Rönsahl App“ ein. Die wurde ebenfalls mit Leader-Mitteln erstellt und wäre aus seiner Sicht geeignet als Mitfahrerbörse.

Weitere Vorschläge bezogen sich auf mehr Mülleimer im Dorf oder eine bessere Straßenbeleuchtung. Ein besseres Angebot in Sachen Gastronomie bleibt dagegen nach wie vor der Privatinitiative künftiger Wirte vorbehalten. Die Vorschläge sollen in das Konzept einfließen, der Antrag auf den zweiten Stern zeitnah auf den Weg gebracht werden.

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