Es bedeutet einen sehr großen Aufwand.
Nicht nur die Kurzfristigkeit, welche die Unternehmen für die Umsetzung der Verordnung hatten, stößt auf Kritik. Auch die Frage, wo sich die Arbeitnehmer, die eben nicht geimpft oder genesen sind, testen lassen sollen. Denn in Kierspe gibt es lediglich ein Testzentrum und dies hat nur zu bestimmten Zeiten geöffnet – und die richten sich nicht nach den Arbeitszeiten eines Schichtbetriebs. Die Umsetzung der 3G-Regel am Arbeitsplatz sei für sich genommen schon sehr anspruchsvoll; dass das Thema zusätzlich auch noch emotional aufgeladen ist, mache es noch herausfordernder.
Wir warten noch auf detaillierte Informationen vom Arbeitgeberverband.
Ähnlich sieht man es beim Unternehmen Kunststofftechnik Backhaus GmbH: „Wir warten noch auf detaillierte Informationen vom Arbeitgeberverband“, erklärt Werksleiter Uwe Möller. Bei Backhaus gibt es ebenfalls einen Drei-Schichtbetrieb. „Wie und wo soll man sich morgens um 5 Uhr testen lassen“, sieht Möller die Problematik nicht bei den Geimpften und Genesenen, sondern bei denen, die sich werktäglich testen lassen müssen. Nach Hause schicken, wie es das Gesetz bei positiv Getesteten verlange, sei sicherlich einfach, doch angesichts der Bedingungen (Testmöglichkeiten) in Kierspe sieht er dies als schwierig an. Es sei das größte Problem.
Wir werden das Ganze gesetzeskonform umsetzen.
„Wir werden das Ganze gesetzeskonform umsetzen“, zeigt sich Norman Sack, Inhaber der Walter Potthoff GmbH Smart Plastilutions, zuversichtlich, auch die 3G-Regel in seinem Haus umsetzen zu können. Geprüft werde dies mithilfe von Eingangsregeln und entsprechender Technik. Grundsätzlich könne man aber zwischen Geimpften, Genesenen und Getesteten trennen. Wer keinen negativen Test vorlege, werde seine Arbeit nicht aufnehmen. Gleichzeitig betont Sack aber auch, dass sich Mitarbeiter melden können, wenn sie Probleme mit den Tests haben sollten. „Wir werden miteinander reden und gemeinsam eine Lösung finden, so, wie es bisher immer geschehen ist“, sagt Norman Sack.
Bei uns hält sich der Aufwand in Grenzen.
„Bei uns hält sich der Aufwand in Grenzen“, weist Dorette Vormann-Berg, allgemeine Stellvertreterin des Bürgermeisters, darauf hin, dass in der Verwaltung in der Vergangenheit bereits eine Abfrage des Impfstatus auf freiwilliger Basis erfolgt sei – dies müsse jetzt noch dokumentiert werden. Die geschätzten 10 bis 15 Prozent Ungeimpften kommen nur noch über einen Eingang ins Rathaus und müssten dort direkt im ersten Büro ihr Testergebnis vorlegen. Solch einen Test haben die Verwaltungsmitarbeiter an drei Tagen selbstständig zu machen, an zwei Tagen wird ein Schnelltest im Rathaus angeboten. Wer aber keinen (negativen) Test vorlegt, werde nach Hause geschickt – und dies ohne Lohnfortzahlung.