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Betrug per Handy, EC-Karte & Co. Floriert in Kierspe

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Von: Göran Isleib

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Der Betrug per EC-Karte florierte im vergangenen Jahr in Kierspe (Symbolbild). © Benjamin Nolte

Ein Plus von rund 242,9 Prozent bei der Computerkriminalität liest sich nicht gerade ermunternd. In der Statistik der Polizei im Märkischen Kreis, die in dieser Woche offiziell vorgestellt wurde, werden aber auch absolute Zahlen genannt.

Kierspe - Während es im Jahr 2021 sieben derartiger Fälle in Kierspe gab – zumindest sieben der Polizei gemeldete, waren es im vergangenen Jahr 24 derartige Delikte. Zur Computerkriminalität (Täter handeln im Inland) werden folgende Straftatbestände gezählt: Computerbetrug, Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung, Datenveränderung/Computersabotage, Ausspähen/Abfangen von Daten, Betrug mittels rechtswidrig erlangter Debitkarten mit PIN (Geldausgabeautomat), Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten, Softwarepiraterie – private Anwendung.

Vielleicht mag es mit der mehr oder weniger zu Ende gehenden Corona-Pandemie zu tun haben, dass die Gesamtzahlen der Straftaten im vergangenen Jahr fast auf ein Vor-Corona-Niveau angestiegen sind. Während es im Jahr 2022 1116 Straftaten gab, waren es 2021 „nur“ 777. Aber: 2019 waren es 836 und 2018 gar insgesamt 941 Straftaten allein in Kierspe. Für den Märkischen Kreis spricht die Polizei von einem Fünf-Jahres-Hoch. Polizeidirektor Tom Eckern als stellvertretender Abteilungsleiter und Kriminaldirektor Benjamin Aufdemkamp als Leiter der Direktion Kriminalität beleuchteten im Rahmen einer Pressekonferenz in dieser Woche die aktuellen Entwicklungen. Sie schränken aber ein: Auslaufende Corona-Beschränkungen allein erklärten nicht die Zunahme.

Was die Polizei beobachtet: „Immer öfter kommen ältere Menschen in den Fokus der überörtlich agierenden Straftäter.“ 1077 Straftaten wurden der Polizei im gesamten Märkischen Kreis gemeldet. Zahlen heruntergerechnet auf Kierspe gibt es nicht.

Im Deliktfeld Wohnungseinbrüche in Kierspe ist klar eine „Corona-Delle“ zu erkennen. Mit 15 (2022) und 11 (2021) liegt die Zahl der Wohnungseinbrüche aber immer noch unter dem Niveau vor Corona (2019: 25).

Nicht immer sind Tatverdächtige mit den Maßnahmen der Polizei einverstanden. In zwei Fällen leisteten die Verdächtigen Widerstand oder griffen sogar die Einsatzkräfte an; 2021 waren es noch sechs derartige Fälle. Weiter zurückgegangen ist die Zahl sexueller Missbräuche von Kindern: Es gab im vergangenen Jahr zwei Fälle (2021=3, 2020=4, 2019=7).

Die Aufklärungsquote insgesamt ist auf Kierspe bezogen leicht angestiegen von 50,83 auf 60,93 Prozent und liegt damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 51,99 Prozent.

Die Chance in Kierspe ein Auto zu stehlen und davonzukommen, steht zurzeit bei etwa fifty-fifty. 2021 wurden in der Volmestadt vier Fahrzeuge gestohlen, im vergangenen Jahr waren es fünf Stück. Die Aufklärungsquote lag bei 50 beziehungsweise 60 Prozent. Allerdings muss in diesem Zusammenhang auch erwähnt werden, dass die „unbefugte Ingebrauchnahme“ eines Fahrzeugs in diesen Punkt der Statistik mit einfließt. 2019 und 2020 wurden jeweils sieben Fahrzeuge gestohlen, damals lag die Aufklärungsquote bei knapp 43 beziehungsweise knapp 29 Prozent.

Dass es insgesamt mehr gemeldete Fälle gibt, könne nach Ansicht der Polizei übrigens damit zusammenhängen, dass Anzeigen online erstattet werden können. „Das senkt die Hürde für Betroffene deutlich.“

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