Asbest freigesetzt
Problematisch damals auch, dass bei dem Brand Asbest freigesetzt wurde, dass sich in Platten im Dachbereich befand. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) konnte damals nach Untersuchungen Entwarnung geben. Von allen denkbaren Sorten des krebserregenden Stoffes war die harmloseste verbaut worden. Damit hatte weder für Wehrleute noch für Anwohner eine Gefahr bestanden. Der Wehr reichte es sogar, die Einsatzkleidung der eingesetzten Kräfte in der eigenen Waschmaschine zu waschen, um sie von Rückständen zu befreien.
Schäden durch Wasser
Nicht nur der Brand, sondern auch die enormen Mengen an Löschwasser, die damals eingesetzt wurden, haben große Schäden verursacht. Trotzdem möchte der Eigentümer des Hauses mit seiner Familie in einigen Monaten wieder einziehen. Andreas Hoffstadt, der seit rund 20 Jahren in dem Gebäude in Vollme lebt und dieses auch immer wieder mit Anbauten an seine Wohnbedürfnisse angepasst hat, sagt: „Wir sind beim Wiederaufbau. Ich gehe davon aus, dass wir in zwei oder drei Monaten wieder einziehen können.“
Das Haus sei nicht so zerstört gewesen, wie auch er es unmittelbar nach dem Brand angenommen habe. Die Substanz sei noch ganz gut. Das sei auch den alten Eichenbalken zu verdanken, die dem Feuer gut widerstanden hätten. „Das hätte sicher ganz anders ausgesehen, wenn Fichtenholz verbaut worden wäre“, ist sich Hoffstatt sicher. Das obere Drittel des Hauses sei bei dem Dachstuhlbrand in Mitleidenschaft gezogen worden. Die unteren Stockwerke des mehr als 200 Jahre alten Ursprungshauses seien trotz des massiven Einsatzes von Löschwasser noch in einem ganz guten Zustand. „Da hat es sicher geholfen, dass nach dem Brand am Ostermontag das Wetter mitspielte.“ Dass er mit seiner Meinung richtig liege, bekräftigt er dadurch, dass er berichtet, selbst immer wieder im Bereich der Sanierung von Gebäuden tätig zu sein, die durch Brand- oder Wasserschäden Schaden genommen haben.
Neue Baumaterialien
Bei der Sanierung plane er eine Wiederherstellung des Gebäudes in den Zustand, in dem es sich vor dem Brand befunden hätte, „allerdings mit neuen Materialien. So werden beispielsweise die alten Fenster mit Doppelverglasung nun durch neue mit Dreifachverglasung ersetzt“, berichtet er.
Stilllegungsverfügung
Die Arbeiten werde er größtenteils selbst erledigen, er bekomme aber Unterstützung von Nachbarn, Bekannten und Verwandten. Von den Behörden, vor allem von der Bauaufsicht des Kreises würde er sich mehr Hilfe wünschen. Und tatsächlich stehen die Pläne des Wiederaufbaus von Hoffstatt im Widerspruch zur Aussage des Kreises, die dieser auf Nachfrage der Meinerzhagener Zeitung gibt. „Die Bauaufsicht des Märkischen Kreises hat eine Stilllegungsverfügung ausgesprochen, nachdem der Bauherr nach dem Brand ohne weitere Prüfung durch die Bauaufsicht mit der Sanierung der Gebäude begonnen hat. Der Bauherr hatte allerdings noch die Erlaubnis für die wetterfeste Sicherung des Gebäudes (Dachplane). Alles Weitere wird derzeit noch von der Bauaufsicht geprüft“, teilt der Kreis schriftlich mit.
Ursache weiter unklar
Geklärt ist derzeit auch noch nicht, wie es zu dem Brand kam. Wehrleute vermuteten nach dem Brand die Ursache im Bereich des Kamins, da dort das Feuer ausgebrochen war. Das Gutachten der ermittelnden Polizeibeamten ist mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft in Hagen. Diese teilt über auf Anfrage der Zeitung mit, dass die Ermittlungen zur Brandursache noch nicht abgeschlossen seien und man aus diesem Grund zurzeit keine Angaben machen könne.