Gleichwohl schränken die beiden Freien Wähler ein, dass dieses Ergebnis „nicht belastbar ist“, weil beispielsweise gar keine Meldungen aus dem Volmetal kamen. Es zeige aber dennoch eine Tendenz auf, wo die Schwachstellen liegen. Das Ergebnis, so Hofmann und Würth, habe man auch dem Bürgermeister und dem Leiter des Sachgebiets Ordnung und Umwelt vorgelegt. Daraus resultieren soll nun aller Voraussicht nach ein Antrag auf Erstellung eines Schallgutachtens, verbunden mit Maßnahmen, die mit geringem oder auch mit größerem Aufwand in Angriff genommen werden sollten.
Von den 241 Hörtestmeldungen waren 122 positiv, heißt, dass die Sirene gehört wurde. 77 Kiersperinnen und Kiersper bekamen am Warntag nichts vom Sirenenheulen mit, was die Bereiche Padberg, Eicken (12 Meldungen), Gewerbegebiet Wildenkuhlen 2 (4), Haunerbusch vom Kreisverkehr bis nach der Pestalozzischule (13), Grüner Weg/Nott (1), Höckinghausen, Lingese, Stöcken (8), Höhlen (4) - dort würden nur die Sirenen aus Meinerzhagen gehört - Beckinghausen, Schleipetal, Kerspetal, Windfuhr/Neuebrücke (jeweils 3) sowie Erlen, Grünenbaum, Sankel (4) angeht. Und die Warnung per Cell-Broadcast sei natürlich vom Handy-Empfang abhängig – und da gibt es in Kierspe durchaus noch einige „weiße Flecken“, unter anderem im Volmetal (In der Grüne bis Bollwerk) und an der Landesstraße 528 nach Halver.
Die meisten Meldungen gab es mit 19 aus Bollwerk, Sessinghausen. Die Bürger dort hätten bereits beim Dachstuhlbrand Auf der Mark Ende September vergangenen Jahres, was für die FWG der Anlass war, den Sirenen-Hörtest zu initiieren, kritisiert, nichts davon mitbekommen zu haben. Der Grund dafür: In Bollwerk gibt es keine Sirene, da sie vor Jahren abgebaut und in Vollme installiert worden war.
Überhaupt: Von den 56 Sirenen des Luftschutzwarnamtes, die es bis Anfang der 1990er-Jahre in Kierspe gab, sind sechs Feuerschutzsirenen übrig geblieben, davon zwei digitale (Gesamtschule, Pestalozzischule), die nicht die 360-Grad-Abstrahlung haben und leiser seien als die alten „pilzförmigen“.
Darauf zielt möglicherweise die erste Maßnahme ab, die mit geringem Aufwand angegangen werden könnte: Beim Hersteller nachfragen, ob die digitalen Sirenen lauter eingestellt werden können. Größere Maßnahmen wie die Neuinstallation von Sirenen verursachen natürlich Kosten. Das soll die Stadt jedoch nicht daran hindern, die ein oder andere in einem entsprechenden Zeitrahmen zu realisieren.
„Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen“, betonen Georg Würth und Monika Hofmann, dass es wichtig sei, den größten Teil der Kiersper
Wenn eine Sirene dreimal in einer Minute – die Unterbrechungen dauern sieben Sekunden – zu hören ist, wird damit die Feuerwehr alarmiert. Mit einem auf- und abschwellenden Heulton (eine Minute mal lauter, mal leiser) wird die Bevölkerung gewarnt. Sie sollten Türen und Fenster schließen, nicht ins Freie gehen und auf Durchsagen im Radio warten. Entwarnung bedeutet der eine Minute lange gleichbleibende Dauerton.