UWG stellt Idee vor: Schnellbus vom Volmetal ins Siegerland

Dieses Angebot dürfte vor allem für Studierende interessant sein: Die UWG-Kreistagsfraktion will die Errichtung einer Schnellbuslinie zwischen dem oberen Volmetal und der Universitätsstadt Siegen prüfen lassen.
Kierspe/Märkischer Kreis – Einen entsprechenden Antrag haben die Unabhängigen jetzt in den Kreistag und die zuständigen Fachausschüsse eingebracht, wie Fraktionsgeschäftsführer Steffen Wieland mitteilte.
Die Initiative gehe auf eine Anregung der UWG Kierspe zurück, die diese Idee schon vor Längerem als Anregung in ihre Kreistagsfraktion eingebracht habe, wie es heißt. „Die Stadt Siegen ist sowohl Heimat einer großen Universität, aber auch von Unternehmen, die Berufstätige aus dem Märkischen Kreis beschäftigen“, wird Clemens Wieland, Fraktionsvorsitzender der UWG Kierspe, in einer Mitteilung der Wählergemeinschaft zitiert.
Mehr als 800 Studenten aus dem MK
Die Universität werde von mehr als 800 Studenten aus dem Märkischen Kreis besucht, es fehle jedoch eine direkte Verbindung, die gerade die Städte im südlichen Märkischen Kreis – also dem oberen Volmetal – mit der Universitätsstadt verbindet.
„Die bisherigen Verbindungen sind zu zeitaufwendig mit mehreren Umstiegen und somit als Alternative zum Auto unattraktiv“, so Harry Haböck, Kreistagsabgeordneter aus Schalksmühle, der als Beispiel die vorhandene Verbindung Schalksmühle-Siegen mit einer Fahrtzeit von mehr als 2,5 Stunden mit mehrmaligem Umstiegen aufführt. Besonders kurios sei die bisherige Verbindung in Meinerzhagen.
Aktuell: Zwei Stunden mit ÖPNV, 40 Minuten mit Auto
Clemens Wieland: „Während man mit dem Auto vom Meinerzhagener Bahnhof in knapp 40 Minuten in der Siegener Innenstadt ist, benötigt man mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) fast zwei Stunden mit zweimaligem Umsteigen – das macht natürlich niemand“, gerade weil die Autobahn A45 die beiden Städte direkt verbindet.
Ziel sei es, eine zentrale Haltestelle pro Kommune (Schalksmühle, Halver, Lüdenscheid, Herscheid, Kierspe und Meinerzhagen) mit der Stadt Siegen zu verbinden, um so auch die Wartezeiten an den Haltestellen zu reduzieren und eine echte „Schnellbuslinie“ zu ermöglichen. Eine solche Verbindung, so die Unabhängigen weiter, steigere die Attraktivität des heimischen ÖPNVs. Mit entsprechenden Effekten auf den CO2-Ausstoß und damit für den Klimaschutz. Walter Gertitschke, Fraktionsvorsitzender der UWG-Kreistagsfraktion, betont, dass die Verbindung der beiden Kreisstädte Siegen und Lüdenscheid den Gedanken Südwestfalens als gemeinsame Region stärken würde.

Über die Finanzierung hat sich die UWG ebenfalls bereits Gedanken gemacht: Die könne zu 100 Prozent durch das Förderprogramm „ÖPNV-Schnellbus-RL NWL“ des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) erfolgen, sodass der Kreishaushalt nicht zusätzlich belastet würde. Gefördert würden durch das Programm beispielsweise die Verbindungen zu anliegenden Oberzentren wie Siegen durch Schließung von räumlichen Lücken zwischen Ober- und Mittelzentren.
Der Antrag der UWG steht auf der Tagesordnung des kommenden Fachausschusses für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr im Märkischen Kreis am Dienstag, 14. März. Erläutern wird die Idee dort der UWG-Kreistagsabgeordnete Hans-Jürgen Jülich (Herscheid), der auch auf die steigende Gründungsszene, insbesondere aus dem Bereich Start-ups in Siegen aufmerksam macht: „Vielleicht kann eine Schnellbuslinie auch die Attraktivität zur Ansiedelung von innovativen Unternehmen im Märkischen Kreis fördern“, so Jülich. Im Ausschuss soll über eine Prüfung zur Einführung für den kommenden Nahverkehrsplan beraten und abgestimmt werden.