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Maria 2.0: Mahnwache wegen Missbrauchs

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Von: Frank Zacharias, Birgitta Negel-Täuber

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Die Kiersper Gruppe Maria 2.0 wird am 14. Februar eine Mahnwache am Glockenweg vor der Kirche abhalten
Die Kiersper Gruppe Maria 2.0 wird am 14. Februar eine Mahnwache am Glockenweg vor der Kirche abhalten. © Negel-Täuber

Am 14. Februar wird das Missbrauchsgutachten des Bistums Essen im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlicht. Parallel dazu ruft Maria 2.0 im Bistum Essen zu einer Mahnwache auf. Am Dienstag wird auch die Kiersper Gruppe deshalb ab 17 Uhr eine Mahnwache am Glockenweg vor der Kirche durchführen.

Kierspe - Die Kiersper Gruppe Maria 2.0 schließt sich dieser Aktion an, da die Gemeinde vor Ort ebenfalls vom Thema Missbrauch betroffen gewesen sei, wie die Initiatorinnen erinnern.

So etwa Ende der 1990er-Jahre, als ein langjähriger Pastor eine heimische Gemeinde plötzlich verlassen musste. Im Jahr 2019 dann suspendierte das Bistum einen Pastor wegen des Besitzes kinderpornografischen Materials, der zu dieser Zeit in Schalksmühle und Halver aktiv war, aber zuvor auch schon in der Pfarrei St. Maria Immaculata seinen Dienst versehen hatte.

Kritik an Verantwortlichen in der Kirche

Die Bewegung Maria 2.0 ist der Ansicht, dass die Verantwortlichen in der Kirche es nicht aus eigener Kraft schaffen, die Missbrauchsfälle in ihren Reihen so aufzuklären und zu ahnden, wie es den Straftaten angemessen wäre. Die Tatsache, dass in der katholischen Kirche das Prinzip der Gewaltenteilung nicht praktiziert werde, sondern alle Aufgaben in einer Hand liegen, leiste diesem Problem Vorschub.

„Daraus folgt zwingend, dass die Verantwortung für Aufklärung und Aufarbeitung von staatlichen, unabhängigen Instanzen zu übernehmen ist“, sagen die Frauen.

Weiter heißt es: „In vielen Bistümern leugnen immer noch Verantwortungsträger ihre Mitschuld an den Missbrauchstaten. Sie versuchen weiterhin, die Institution Kirche zu schützen und ihre eigene Position zu retten. Angesichts der systemischen Ursachen von Missbrauch in all ihren Formen ist Maria 2.0 der festen Überzeugung, dass einzelne personelle Konsequenzen allein nicht genügen. Die Bewegung verlangt deshalb eine sofortige Reform der patriarchalen, undemokratischen und intransparenten kirchlichen Machtstrukturen.“

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