Bisher wenige Winterdienst-Einsätze in Kierspe
Nachts der Blick aufs Wetterradar
„Das ist doch kein Winter!“ Bernd Crone, Leiter des Kiersper Bauhofs, und seine Stellvertreterin Birgit Eschrich haben in der Vergangenheit ganz andere Erfahrungen gemacht. Beide sind seit rund 30 Jahren dabei und kennen daher natürlich alle Facetten des Winterdienstes.
Kierspe - Bislang gab es nur sehr wenige Einsätze, berichtet Bernd Crone, ein paar Gehwege und Hauptstraßen mussten geräumt beziehungsweise gestreut werden. Das alles konnte von den Mitarbeitern des Bauhofs erledigt werden. Die Unternehmen, die von der Stadt im gegebenen Fall Räum- und Streuaufträge erhalten, kamen noch nicht zum Einsatz.
Rufbereitschaft für Bauhof
Letztlich hat das auch zur Folge, dass das Streusalzlager noch bestens gefüllt ist. „Das werden wir diesen Winter nicht mehr verbrauchen“, ist sich der Bauhofleiter sicher, dass ein Vorrat für den nächsten Winter bleiben wird. Das heißt ebenfalls, dass Kosten beim Winterdienst eingespart werden können.
Gleichwohl besteht für die Mitarbeiter des Bauhofs und ebenfalls für die Unternehmer Rufbereitschaft. „Heute Nacht schaue ich um 2 Uhr nach“, erklärt Bernd Crone das Vorgehen. Wenn die Lage noch unklar oder noch kein Schnee gefallen sei, überprüfe er auch mit dem Handy oder Computer das Wetterradar. „Die sind heute schon sehr genau“, weiß der Bauhofleiter. Dann werde entschieden, ob eine Winterdienstschicht mitten in der Nacht beginnt und ob die Unternehmer zusätzlich hinzugezogen werden müssen. Ab 3.30 Uhr würden dann die Streufahrzeuge beladen, die letzten seien dann spätestens gegen 5 Uhr im Einsatz.
Höhenunterschied von 200 Metern
Natürlich wissen sowohl die Bauhofmitarbeiter als auch die Unternehmer, was zu tun ist, kennen die Strecken, weil sie ebenfalls schon lange mit dabei sind. Der Leiter des Kiersper Bauhofs zeigte sich aber ein wenig skeptisch, ob sich auch in der vergangenen Nacht solch ein Szenario entwickelt hat. Gemeldet waren fünf Zentimeter Schnee ab 400 Meter Höhenlage. „Solche Vorhersagen hatten wir in den vergangenen Tagen schon häufiger, doch es kam nichts!“
Gleichzeitig weist er darauf hin, dass man das Gebiet der Stadt Kierspe stets differenziert betrachten müsse. Denn es gebe zwischen Rönsahl und Kierspe einen Unterschied von rund 200 Höhenmetern. Soll heißen, wenn am Wildenkuhlen der Schnee auf den Straßen liegen bleibt, kommt der Niederschlag an der Historischen Brennerei als Regen an. Doch das wissen Crone, Eschrich & Co. natürlich aus langjähriger Erfahrung. Ebenso, dass für sie bei entsprechender Wetterlage die Nacht sehr früh vorbei ist.