Kiersper Feuerwehrleiter warnt vor Trickbetrügern

Kierspe - Derzeit macht eine Warnung zu etwaigen Trickbetrügern im Internet die Runde. „Vorsicht vor Rauchmelder-Überprüfern“ heißt es derzeit vor allem in sozialen Netzwerken seitens der Polizeibehörden und der Feuerwehr. Auch in Kierspe soll es zu Vorfällen gekommen sein.
„Kein Mitglied der Feuerwehr klingelt an der Haustür und möchte Rauchmelder überprüfen oder verkaufen“, macht Georg Würth, Leiter der Kiersper Feuerwehr, im Gespräch mit der Meinerzhagener Zeitung deutlich. Auf Facebook warnt die Freiwillige Feuerwehr derzeit ausdrücklich vor dubiosen Haustür-Verkäufen. Zunächst hatten sich die Vorfälle im Bereich um Olpe und im Oberbergischen Kreis gehäuft. Zuletzt, sagt Würth, habe es auch Vorfälle in Kierspe gegeben. Der Schalksmühler Wehrleiter Dirk Kersenbrock berichtet zudem von Fällen im Ortsteil Heedfeld.
Demnach hätten sich Personen an der Haustür von ahnungslosen Bürgern als Mitglieder der Feuerwehr ausgegeben und die Einhaltung der Rauchmelderpflicht überprüfen wollen. In einigen bekannten Fällen aus Olpe, dem Oberbergischen und Schalksmühle hätten die Bürger daraufhin die Unbekannten in die Wohnung gelassen, die sodann die Räume und Häuser auskundschafteten oder gleich Wertgegenstände mitgehen ließen.
In Kierspe hingegen, so sagt Würth, habe man den Bürgern Rauchmelder zum Kauf angeboten und sich auf die Rauchmelderpflicht berufen. „Die Melder waren absolute Billigartikel, für die ein horrender Preis verlangt wurde“, beschreibt der Wehrleiter das Vorgehen der Betrüger.
In diesem Zusammenhang betont Georg Würth ausdrücklich: „Die Feuerwehr kontrolliert nicht, dazu gibt es gar keine rechtliche Grundlage. Und: Ein echtes Mitglied der Feuerwehr kann sich ausweisen.“ Er bittet die Bevölkerung, dubiosen Aufforderungen nicht nachzukommen und bei merkwürdigen Vorkommnissen die Polizei zu informieren.
Laut Marcel Dilling, Pressesprecher der Polizei des Märkischen Kreises, habe es im gesamten Märkischen Kreis noch keinen Vorfall gegeben, der bei der Polizei zur Anzeige gebracht wurde. Allgemein, so Dilling, werde das Thema in den sozialen Netzwerken heißer gekocht als gegessen: „Soziale Netzwerke wie Facebook sind als Medium nicht zu unterschätzen.“ Man müsse sich bewusst sein, dass veröffentlichte Dinge nicht unweigerlich der Wahrheit entsprächen. „Wenn dort einmal ein Stein ins Rollen gebracht wurde, fängt man ihn nicht mehr ein“, unterstreicht der Polizeisprecher.
Im aktuellen Fall unterstützt die Kreispolizeibehörde mithilfe einer Pressemitteilung die Warnungen der Feuerwehr. Für den Ernstfall rät er: „Im Zweifelsfall sollte sofort die Polizei über den Notruf 110 verständigt werden. Und man sollte keine verdächtigen Personen ins Haus lassen.“
Die Rauchmelderpflicht NRW ist seit April 2014 für alle Neubauten verpflichtend. Bis spätestens 31. Dezember 2016 müssen auch Bestandsbauten ausgerüstet sein. Weitere Informationen erteilt die Freiwillige Feuerwehr in Kierspe auf Nachfrage.